In Stifters "Der Nachsommer" wurde die Linde zum Kirschbaum
„Der Baum mitten in der Welt“ und die Literatur: "Man sah fast nach allen Richtungen des Himmels"
Adalbert Stifters Roman "Der Nachsommer" spielt bei Kremsmünster. Die darin beschriebene Wanderung zum "Baum mitten in der Welt" ist wie der gesamte Roman etwas verfremdet:
"Endlich hatten wir die höchste Stelle erreicht ... Auf diesem Platze stand ein sehr großer Kirschbaum, der größte Baum des Gartens, vielleicht der größte Obstbaum der Gegend. Um den Stamm des Baumes lief eine Holzbank, die vier Tischchen nach den vier Weltgegenden vor sich hatte, dass man hier ausruhen, die Gegend besehen oder lesen und schreiben konnte. Man sah an dieser Stelle fast nach allen Richtungen des Himmels. Ich erinnerte mich nun ganz genau, dass ich diesen Baum wohl früher bei meinen Wanderungen von der Straße oder von anderen Stellen aus gesehen hatte. Er war wie ein dunkler, ausgezeichneter Punkt erschienen, der die höchste Stelle der Gegend krönte. Man musste an heiteren Tagen von hier aus die ganze Gebirgskette im Süden sehen, jetzt aber war nichts davon zu erblicken; denn alles floss in eine einzige Gewittermasse zusammen."
Warum Stifter die riesige Linde (die es mittlerweile nicht mehr gibt) zum "größten Obstbaum der Gegend" machte, bleibt der Phantasie des Dichters überlassen. Auch das Benediktinerstift kommt an keiner Stelle vor, schon gar nicht mit Namen. Stifter projizierte dessen geistliche, kulturelle und wirtschaftliche Rolle völlig auf den Rosenhof des Barons Riesach, des Mentors der jungen Hauptperson des Romans.
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