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Einige Bahnkreuzungen werden noch geschlossen, Schranken sind sehr teuer

Von Monika Raschhofer, 07. Juni 2018, 06:54 Uhr
Einige Bahnkreuzungen werden noch geschlossen, Schranken sind sehr teuer
Bahnübergang Mattighofen: Lange Wartezeiten wegen sekundengenauer Vorschriften. Bild: Manfred Fesl

BEZIRK BRAUNAU. Innkreisbahnstrecke ist Vorbild für die Mattigtalbahn, auf der es noch 65 Kreuzungen gibt

"Am sichersten ist der Bahnübergang, den es nicht gibt", sagt Karl Leitner, Pressesprecher der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Linz. Dass weitere Bahnkreuzungen aufgelassen werden sollen, kündigt er damit an. 46 Bahnübergänge sind seit 1961 im Bezirk Braunau bereits geschlossen worden (siehe Infokasten). Auch wenn es von Seiten der ÖBB-Holding-AG Oberösterreich derzeit keine konkreten Schließungspläne gibt, vor allem entlang der Mattigtalbahn ist das Potenzial noch groß.

Leitner nennt Vorbilder: "An der Innkreisbahn mit einer Gesamtstreckenlänge von sechzig Kilometern (Anmerkung: Braunau bis Neumarkt/Kallham) sinkt die Zahl Bahnübergänge von 127 im Jahr 1961 demnächst auf 15, bei dreien laufen gerade noch die Behördenverfahren." Am oberösterreichischen Teil der Westbahnstrecke seien die Bahnübergänge von 170 auf zwei reduziert worden. Allerdings wurden an dieser hochfrequentierten Strecke viele Kreuzungen durch Unter- oder Überführungen ersetzt. 1961 und 2012 sind jeweils Eisenbahnkreuzungsverordnungen in Kraft getreten.

48 ohne Ampel oder Schranken

Entlang der Innkreisbahn gibt es nur noch technisch gesicherte Bahnkreuzungen, sieben mittels Schranken, drei mittels Ampel. Entlang der Mattigtalstrecke gibt es noch 48 ungesicherte Bahnübergänge – bei vielen davon gibt es allerdings Stopp- oder Vorrangschilder, die auch als Sicherung gelten, wenn auch nicht als technische.

Nicht zuletzt von der geplanten Umfahrung Mattighofen-Schalchen und von der Attraktivierung der Mattigtalbahn hängt ab, wie viele und welche Bahnkreuzungen zwischen Braunau und Straßwalchen aufgelassen oder umgestaltet werden. "Aktuell können keine genauen Zahlen genannt werden", sagt Leitner.

Ein Kriterienkatalog dient als gesetzliche Grundlage für die Auflassung von Bahnkreuzungen. Mit dem Auto drei Minuten länger zu brauchen, ist vertretbar, für den landwirtschaftlichen Verkehr ist ein Umweg von drei Kilometern zumutbar. Die Verkehrsfrequenz, lokale Einflüsse und die Zustimmung von Grundeigentümern spielen je nach Situation ebenfalls eine Rolle.

"Ziel im Sinne einer zukünftigen Leistungsfähigkeit der Bahn und der Verkehrssicherheit muss jedenfalls eine möglichste Reduktion der Anzahl schienengleicher Eisenbahnübergänge sein", stellt Pressesprecher Karl Leitner klar. An schwach frequentierten Kreuzungen werde es auch weiterhin technisch nicht gesicherte Anlagen geben, räumt er allerdings ein.

Schrankenanlagen sind teuer

500.000 Euro und sogar mehr kann eine Schrankenanlage kosten. Als größten Kostenfaktor bezeichnet Leitner die notwendigen Verkabelungen für die Ampelanlage. Es müssten aber auch Kabel transportiert und frostbeständig verlegt werden, dazu seien Schaltkästen notwendig und mitunter mehrere, große Schranken.

Es gibt übrigens handbediente, halbautomatische und zuggeschaltete Schrankenanlagen. Dass es in Mattighofen an der B 147 oft zu sehr langen Wartezeiten komme, sei damit zu erklären, dass beim Schließen der Schranken sekundengenaue Vorschriften einzuhalten seien, betont Karl Leitner.

Sehr teuer sind auch Unter- oder Überführungen. Für derartige Bauvorhaben brauche und suche die ÖBB das Einvernehmen mit der betroffenen Gemeinde, dem Land und Grundeigentümer, merkt Leitner an und nennt als Beispiel die geplante Unterführung in Braunau-Laab. Öffentliches Interesse müsse bestehen. Für die Kostenaufteilung gibt es bei den Bauvorhaben einen Schlüssel zwischen ÖBB-Infrastruktur, Land und Gemeinden. Verhandlungen für die Mattigtalbahn und die Innkreisbahn sind im Laufen.

Bahnkreuzungen im Bezirk Braunau in Zahlen

Mattigtalbahn (Braunau bis Lengau)

  • etwa 34 Kilometer
  • 65 öffentliche Bahnkreuzungen,
  • davon 8 nichtöffentliche
  • 11 Schrankenanlagen
  • 9 Ampelkreuzungen
  • 29 Auflassungen seit 1961, davon 6 seit 2012 (in St. Peter, Munderfing und Lengau)

Innkreisbahn (Braunau bis Obernberg-Altheim

  • etwa 14 Kilometer
  • 10 öffentliche Bahnkreuzungen,
  • keine nichtöffentlichen
  • 7 Schrankenanlagen
  • 3 Ampelkreuzungen
  • 17 Auflassungen seit 1961 davon 2 seit 2012 (in St. Peter)

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 10.06.2018 12:47

Oh, ich bin sehr für Bahnschranken.
Um 90 grad gedreht. grinsen grinsen

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( Kommentare)
am 07.06.2018 07:29

... und jetzt mal als "best practise" ins östliche Mühlviertel schauen: Da gibt es ja sogar Schranken für´s Maisfeld:

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glingo (5.066 Kommentare)
am 07.06.2018 07:57

du so auch die Fakten dazuschreiben und nicht nur ein Bild Posten!!!!

Entlang der Donauuferbahn haben die ÖBB 17 Bahnschranken und Lichtzeichen-Anlagen errichtet. Der Grund: Die Bahn soll dann statt bisher mit 60 km/h mit 100 km/h fahren. Deshalb musste die Sicherheit an der Strecke erhöht werden.

Einige Kreuzungen wurden auch aufgelöst, weil dort kaum ein Auto fährt. Allerdings zeigte sich in Schwertberg (Bez. Perg) ein Bauer uneinsichtig. "Wir haben ihm zahlreiche Alternativen angeboten, er hat alles abgelehnt", sagt ÖBB-Pressesprecher Karl Leitner. Weil der Mann das Wegerecht besitzt, waren den Bundesbahnen die Hände gebunden.

Die Folge: Weil es das Gesetz so vorschreibt, haben die ÖBB nun mitten in einem Maisfeld einen Bahnschranken gebaut. Für einen Weg, der nur von dem besagten Bauer und vereinzelten Spaziergängern und Radlern benutzt wird.

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mynachrichten1 (15.483 Kommentare)
am 07.06.2018 08:17

brav geschrieben, im Sinne der ÖBB und der Politik. und wieder bewahrheitet sich die Regel, bei einem Bauern da ist alles möglich,

wenn Tausende für die Beibehaltung von beschrankten Bahnübergängen unterschreiben und wenn Millionen Umwegkilometer und zusätzliche Staus dabei entstehen,
dann nutzt das gar nichts.

es gibt sicher viele BAhnübergänge, auf die man verzichten kann, aber es werden auch solche abgebaut, die immense verkehrstechnische Vorteile hätten,
weil dann eben mittels politischem Willen über Fakten und Verkehrseinschätzungen hinweg geschaut wird.

umgekehrt gibt es auch Pläne in Pinsdorf Richtung Ohlsdorf eine Bahnüberführung zu betonieren, was das kostet und wie wenig Nutzen zum jetztigen Zeitpunkt damit verbunden ist, das wird nicht geprüft.

Eh egal, man fährt heute halt dann Umwege, auch bei Pemperlbahnstrecken, die nicht annähernd 100 km/h erreichen und bei der es mit Schranken immer bestens funktioniert hat!

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