Langjähriger Schärdinger Bürgermeister Ferry Gstöttner gestorben
SCHÄRDING. Groß ist der Schock in der Barockstadt Schärding. Am Montag verstarb Ferry Gstöttner, der 22 Jahre lang Bürgermeister war. Mit Otto Höllerl starb am selben Tag ein weiterer sehr verdienter Schärdinger SP-Politiker.
„Der Schock ist riesengroß, es ist unfassbar“, sagt Günter Streicher, Schärdings SP-Vizebürgermeister über den Tod von Ferry Gstöttner und Otto Höllerl.
Gstöttner, der am Montag in der Uniklinik Innsbruck nach längerer Krankheit verstarb, war von 1982 bis 2003 Bürgermeister in Schärding. Als Bundesrat vertrat er das Innviertel zwei Perioden in Wien, als Landtagsabgeordneter war er von 1985 bis 1991 aktiv.
„Ich kenne ihn seit meiner Jugend. Er hat mich immer unterstützt, sich aber nie eingemischt. Ferry war ein großes Vorbild für mich und hat das Wort Freundschaft, auch über Parteigrenzen hinaus, gelebt. Er und Otto Höllerl werden Schärding sehr fehlen, die Trauer ist groß“, sagt Streicher und fügt hinzu: „Peter Doblhammer, einer der besten Freunde von Ferry, kümmert sich sehr um seine Frau Christl und die Familie.“
Der Termin für das Begräbnis steht noch nicht fest, möglicherweise wird es aber bereits am kommenden Wochenende stattfinden.
Gstöttner hinterlässt eine Ehefrau, zwei erwachsene Töchter und Enkelkinder. „Er hat sich sehr viel mit seinen Enkelkindern, die sein Ein und Alles waren, beschäftigt. Seine Leidenschaft war die Bastelei“, sagt Streicher. 1996 erhielt Gstöttner das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.
Otto Höllerl war unter anderem SP-Bezirksgeschäftsführer und 16 Jahre lang Stadtrat. Zudem war der beliebte Schärdinger Ehrenringträger der Stadtgemeinde. „Dass zwei langjährige Wegbegleiter und verdiente Politiker am selben Tag gestorben sind, macht uns alle sehr traurig“, sagt Streicher.
Stadtchef Angerer: „Schärding ist tief betroffen“
„Wir sind unsagbar traurig über das Ableben unseres Ehrenbürgers Ferdinand Gstöttner, den alle nur Ferry nannten. Schärding ist tief betroffen“, sagt Bürgermeister Franz Angerer. Die Stadt habe einen Freund und eine bedeutende Persönlichkeit verloren. „Er hat die Stadt jahrzehntelang politisch geprägt und viele Projekte, die heute selbstverständlich sind, wurden in seiner Ära umgesetzt“, sagt Angerer und fügt hinzu: „Auch wenn wir politisch nicht immer einer Meinung waren, so haben wir gerade die vergangenen Jahre in freundschaftlicher Wertschätzung verbracht. Lieber Ferry, du bist gegangen, wir blicken dir nach, wir vergessen dich nicht.“ Sein aufrichtiges Mitleid gelte vor allem Ehegattin Christl, so der Schärdinger Bürgermeister.
Ebenso betroffen ist Angerer über den Tod von Otto Höllerl. Er sei ebenfalls maßgeblich an der Entwicklung Schärdings beteiligt gewesen. „Sein Wirken war geprägt von Engagement. 17 Jahre als Gemeinderat, davon 16 Jahre als Stadtrat sind ein klares Zeichen dafür. Gedanklich sind wir bei seiner Gattin Christine“, so Angerer.