Anel Hadzic zieht einen Schlussstrich unter seine erfolgreiche Fußballkarriere
ANDORF. Der Andorfer, der bei der WM 2014 für Bosnien auflief, hört mit 32 auf und geht in die Wüste.
Am 4. August 2011 schrieb Anel Hadzic mit seinem späten und viel umjubelten Tor zum 2:4 gegen Bröndby IF im Europacup ein Stück Rieder Fußballgeschichte. Die SV Ried schaffte dadurch nach einem 0:4-Rückstand noch den Aufstieg in die nächste Runde. Kompromisslos beförderte der damals 21-Jährige den Ball unter die Latte.
Zwölf Jahre zuvor, 1999, wechselte der Doppelstaatsbürger (Bosnien, Österreich) von Andorf zur Jugend der SV Ried. Über die Akademie schaffte es der Mittelfeldspieler, der auch in der Verteidigung eingesetzt wurde, zu den Profis, für die er im September 2007 im Alter von 17 Jahren sein erstes Pflichtspiel absolvierte. Es sollten 189 weitere für Ried folgen, Höhepunkt war der Cupsieg 2011 mit dem anschließenden Europacup-Märchen.
Mit 25 Jahren wechselte der Andorfer zu Sturm Graz, wo er 87 Spiele bestritt. Es folgten Stationen in der Türkei (Eskisehirspor), Ungarn, wo er mit Fehervar Meister und Pokalsieger wurde und in der Europa League spielte, sowie Wacker Innsbruck. Zuletzt spielte Hadzic noch für den FC Wels in der Regionalliga.
Neuanfang in Dubai
Mit 32 Jahren ist jetzt Schluss, Hadzic zieht es Anfang Jänner mit seiner Frau und seinem 14 Monate alten Sohn nach Dubai. "Meine Frau und ich haben ein sehr gutes Jobangebot erhalten, das wir unbedingt annehmen wollten. Wir freuen uns jetzt auf die neuen beruflichen Herausforderungen für ein international renommiertes Unternehmen und den neuen Lebensabschnitt in Dubai. Die Wohnung in St. Martin geben wir aber nicht auf, man weiß schließlich nie, was das Leben so mit sich bringt", sagt Hadzic im OÖN-Interview. Die Entscheidung, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, sei ihm nicht schwergefallen. "Die Zeit ist reif. Leider hat sich im Fußballgeschäft in den vergangenen Jahren sehr viel verändert. Werte wie Empathie oder Wertschätzung gibt es nur noch sehr selten. Es wird oft die Unwahrheit gesagt. Gerne erinnere ich mich an den ehemaligen Ried-Manager Stefan Reiter zurück, er hatte noch echte Handschlagqualität", sagt Hadzic, der dem Fußball aber wohl nicht für immer Adieu sagen wird. "Ein Leben ohne Fußball, das wird sich langfristig eher nicht ausgehen. Ich mache gerade die B-Trainerlizenz, die ich auch abschließen möchte. Unter meine aktive Karriere ziehe ich aber definitiv einen Schlussstrich."
Auf seinem Instagram-Account zollten unter anderen die Weltklasse-Fußballer Edin Dzeko und Miralem Pjanic ihrem ehemaligen Kollegen in der bosnischen Nationalmannschaft großen Respekt für dessen Karriere. "Die WM-Teilnahme mit Bosnien-Herzegowina im Sommer 2014 war sicher einer der ganz großen Höhepunkte meiner Laufbahn. So etwas kann einem niemand mehr nehmen", sagt Hadzic. Die Titelgewinne mit Fehervar und der SV Ried seien ebenfalls sehr emotional gewesen.
Mit etwas Wehmut blickt Hadzic auf die vergangenen zwei Jahre zurück. Zuerst der unerwartete Abgang aus Ungarn während der Corona-Pandemie, gefolgt von einer längeren vereinslosen Zeit. "Eigentlich hätte ich meine Karriere unglaublich gerne bei der SV Ried beendet, immerhin habe ich mehr als 14 Jahre für diesen Verein gespielt und schöne Erfolge gefeiert, aber das hat sich leider nicht mehr ergeben", sagt Hadzic, für den es in wenigen Tagen nach Dubai geht. Der Flug in sein neues Leben hebt am 2. Jänner 2022 ab.
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Hiermit wünsche ich Hadzic Alles Gute. Ich bin ewig dankbar für Alles was er für die SVR getan hat. Gibt es Informationen betreffend Verstärkungen? Ein anderer ehemaliger SVR Spieler (vereinslos) wäre zu haben.