"Pepi Fischer war ein ,Spezl' und guter Kamerad"
RIED. Innviertler Weggefährten und Wirtschaftsleute über den am Mittwoch verstorbenen Ski-Pionier Josef Fischer
Mit Josef Fischer, der am 26. August im Alter von 90 Jahren verstarb, verliert das Innviertel eine der bekanntesten Persönlichkeiten. Das Lebenswerk, die letzte große österreichische Skifirma, bleibt zu 100 Prozent im Familienbesitz.
"Er war ein Innovator im Skibau, Tennis und Langlauf. Er war die treibende Kraft für den Aufschwung der Firma Fischer. Mit seinem unternehmerischen Weitblick wollte er immer an der Spitze sein", sagt Paul Fischer, Neffe der verstorbenen Unternehmerlegende und Obmann des Tennisvereins UTC Fischer Ried. Skirennen verfolgte Josef Fischer in den vergangenen Jahren vor dem Fernseher. Bei Großveranstaltungen war Paul Fischer als Familienmitglied häufig dabei. "Ich hatte die Ehre, die Familie Fischer zu vertreten. Jeder hat Josef Fischer gekannt, viele Persönlichkeiten haben ihm herzliche Grüße ausgerichtet", sagt Paul Fischer.
Eine weitere Leidenschaft Fischers war der Tennissport. Bis 2009 produzierte das Unternehmen Tennisschläger. Michael Stich siegte 1991 mit einem Fischer-Schläger in Wimbledon, der Russe Yevgeny Kafelnikow holte ebenfalls mit einem Fischer-Racket zwei Grand-Slam-Titel.
"Er hat Großartiges geleistet"
"Mit Pepi Fischer ist ein ganz großer Unternehmer von uns gegangen", sagt der Rieder VP-Landtagsabgeordnete Alfred Frauscher, der rund 15 Jahre Obmann der Wirtschaftskammer Ried war. "Kommerzialrat Fischer war eine der prägendsten Unternehmerpersönlichkeiten in Österreich. Er hat Großartiges geleistet und ein einzigartiges Unternehmen aufgebaut. Fischer hat Geschichte geschrieben, es gibt nur wenige österreichische Unternehmerpersönlichkeiten, die international derart bekannt sind. Man kann nur den Hut vor diesen Leistungen ziehen", sagt Frauscher. Egal wo er als Wirtschaftsabgeordneter hinkomme, Ski Fischer sei jedem ein Begriff. "Josef Fischer hat durch sein Engagement viele Arbeitsplätze geschaffen, er hatte dadurch großen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung der Region", so Frauscher.
Der frühere Wirtschaftslandesrat und Unternehmer Josef Fill würdigt Fischers konsequente Umsetzung der Ideen: "Er war ein Pionier im Skibau und in der Umsetzung. Er hatte hohes technisches Verständnis. Wir haben als Firma Fill viele Maschinen für Fischer gebaut, die haben auf seinen konkreten Wunsch hin ganz bestimmt funktionieren müssen", erzählt Josef Fill. Für die Region Innviertel seien Josef Fischer und sein Unternehmen wie ein Motor gewesen: "Mit Fischer hat der Erfolg im Innviertel angefangen." Für Fill war der Ski-Pionier "ein guter Kamerad, er war ein ,Spezl‘".
15 Jahre lang – bis 2002 – stand Christoph Schindler als Geschäftsführer an der Spitze der Firma Fischer. Er schätzt vor allem die Umsicht und Professionalität Josef Fischers: "Es kommt nicht von ungefähr, dass Fischer als einzige Skifabrik den harten Wettbewerb in den vergangenen Jahren überstanden hat und noch in Familienbesitz ist. Die modernen Organisationsstrukturen, ein professioneller Management-Stab und ständige Mitarbeiterschulungen sind dafür verantwortlich. Das ist der Verdienst Pepi Fischers und der Grund für den Erfolg. Und – dass er die Größe hatte, all diese Dinge auch zuzulassen."
Beerdigt wird Josef Fischer, der seinen Lebensabend am Attersee verbrachte, in Ried.
Lieber Pepi Fischer,
Danke, was Du für die Innvierteler und dem Sport getan hast!
Ruhe in Frieden!
Eine großartige Persönlichkeit ist von uns gegangen.R.I.P. Pepi Fischer