„Sprachlos, schockiert, irritiert“: Theateraufführungen in Braunau vorerst abgesagt
BRAUNAU. Bauhoftheater darf das Stück „Acht Frauen“ vorerst doch nicht im „Stögerstadl“ aufführen
Eine „Hiobsbotschaft“ erreichte kürzlich die Mitglieder des Bauhoftheaters Braunau. Wegen einer defekten Lüftungsanlage könne keine Betriebstätten-Genehmigung für den „Stögerstadl“, also die Alte Musikschule, ausgestellt werden. Eine Tatsache, die den Bauhoftheaterleuten seitens der Stadtgemeinde erst kürzlich mitgeteilt wurde: erst nachdem die monatelangen Vorbereitungen abgeschlossen, die Flyer gedruckt, die ersten Karten verkauft und die Kostüme ausgesucht worden waren. „Sprachlos, schockiert und irritiert über diese Nachricht“ zeigen sich die Verantwortlichen. Traurig sei man auch, dass man „dieses Gustostückerl einer Theaterproduktion nicht servieren kann“ – vorerst zumindest. Premiere hätte die Produktion am Donnerstag 4. April, feiern sollen.
Reparatur veranlasst
Doch aufgeschoben ist – auch wenn es anfangs anders aussah – nicht aufgehoben: Die Stadtgemeinde bemüht sich, die Lüftungsanlage alsbald zu reparieren. Wann die Reparatur abgeschlossen sein wird und die Theaterproduktion gezeigt werden kann, steht aber noch nicht fest.
Unterkriegen lassen will sich die Gruppe rund um Regisseur Robert Ortner aber nicht, vor allem nicht im „Jubiläumsjahr“: Seit 20 Jahren begeistert das Bauhoftheater das Publikum mit hochkarätigen Produktionen. Heuer sollte mit dem Stück „Acht Frauen“ zusätzlich zur beliebten und bewährten Sommertheater-Produktion ein weiteres Highlight präsentiert werden. Der Kartenverkauf musste aber vorerst eingestellt werden. Online bereits gekauften Karten werden automatisch zurückerstattet. Im Vorverkauf erworbene Karten können am Donnerstag, 4., Freitag, 5. und Samstag, 6. April, jeweils von 18 bis 20 Uhr im Stögerstadl in der Braunauer Linzerstraße zurückgegeben werden.
Die Konzentration werde jetzt erst einmal voll und ganz der Sommerproduktion gelten: Gezeigt wird, wie berichtet, das Stück „Mein Kampf“. Das 1987 uraufgeführte Stück des Regisseurs und Autors George Tabori wird zum ersten Mal in Braunau gezeigt– und damit zum ersten Mal in Hitlers Geburtsstadt. Premiere feiert dieses am 4. Juli am Kirchenplatz.
Im oben erwähnten Stück Taboris wird die Entwicklung Hitlers vom erfolglosen Aspiranten eines Kunststudiums in einer zugespitzt-sarkastischen Weise interpretiert.
Wann erforscht man endlich die Rolle der Aristokraten u. Patrizier als Großaktionäre der Stahl- u. Rüstungsindustrie beim Aufstieg Hitlers in den 1930iger Jahren?
Dass Hitler als gescheiterter Maler in der Schlangengrube der hohen Politik ohne Hausmacht hinaufkommt, ist ohne anderweitigen Rückhalt eigentlich undenkbar.
Sie wollen den Führer entlasten????
Das ist sicherlich zum Großteil falsch. Geld war mit ein Beitrag zum politischen Aufstieg. Aber der eigentliche Grund war in den Versprechungen einerseits und dem Terror gegenüber missliebige Teile der Bevölkerung zu finden. Es war eine Macht der über Jahre größer werdenden Masse.
Dabei ist das ein tolles Stück. Ich habe die Verfilmung im Fernsehen schon 3x gesehen.
Also ein Politikum?
wer braucht noch Theater bei den täglichen Geschehen❔😁