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Herzgruppe Braunau: "Wir wollen den Herzkatheter wieder zurück"

Von Magdalena Lagetar, 08. Jänner 2025, 11:41 Uhr
"Herzkatheter vor Ort statt Patienten-Busse nach Linz"
Ein Bild aus jenen Zeiten, in denen Primar Johann Auer Patienten noch in Simbach mit dem Herzkatheter behandeln konnte. Bild: ho

BEZIRK BRAUNAU. Betroffene sammeln Unterschriften, um Untersuchungsgerät wieder ins Innviertel zu holen

Mit einem Herzkatheter können Erkrankungen des Herzens auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden. Mit diesem Gerät wird ein Katheter über die Leiste, die Ellenbeuge oder das Handgelenk eingeführt. Es dient nicht nur für Untersuchungen, sondern auch für Behandlungen, zum Beispiel, um sogenannte Stents einzusetzen. Bei Herzinfarkten rettet der Herzkatheter auch Leben, doch im gesamten Innviertel ist keine Koronarangiographie-Anlage, wie der Herzkatheter fachlich heißt, in Betrieb. Die nächsten sind in den Zentral(ballungs)räumen. Patienten aus dem Innviertel müssen für Untersuchungen nach Linz, Wels oder Salzburg gebracht werden. Mühsam, aufwendig und belastend sei das für die Betroffenen, sagt Heidi Kasper, Herzgruppenleiterin des Bezirks Braunau. Das war aber nicht immer so. Von 2008 bis 2011 gab es einen Herzkatheter in Simbach, der grenzübergreifend genutzt wurde. Im Zuge der Spitalsreform wurde dieses Angebot aus Kostengründen abgeschafft, die OÖNachrichten berichteten.

„Nacht für Nacht Angst“

Das wollte und will die Herzgruppe Braunau so nicht stehen lassen und unternimmt erneut einen Anlauf, um einen sogenannten „Kor“ nach Braunau zu holen. „Wir Betroffenen gehen Nacht für Nacht mit Angst ins Bett. Die meisten Herzinfarkte passieren ja nachts, das mulmige Gefühl ist deshalb immer da, denn wir wissen: Es kann uns treffen, aber das lebensrettende Gerät ist kilometerweit entfernt“, sagt Heidi Kasper. Im Akutfall sei Braunau in etwa 249 Minuten weit von einer Behandlungsmöglichkeit entfernt, rechnet die Herzgruppe vor. Denn bevor der Transport des Patienten erfolgen könne, müsse zunächst geklärt werden, wo der nächste Herzkatheter frei ist und ob ein Hubschrauber organisiert werden kann. „Dabei zählt beim Herzinfarkt jede Minute“, betont Heidi Kasper. Derzeit sammelt die Herzgruppe im gesamten Bezirk Unterschriften. Mit diesen soll erneut verdeutlicht werden, dass die Braunauer einen Herzkatheter in der Region fordern. Die Unterschriftenlisten liegen in Arztpraxen und im Krankenhaus auf (Café). Auch in einigen Gemeindeämtern könne man unterschreiben, sagt Kasper. Aufgeben will die Herzgruppe den Kampf um einen Herzkatheter nicht. „Es ist wichtig, dass wir diesen in unsere Region zurückholen. Dieses Gerät rettet Leben“, sagt sie.

Wie mehrmals berichtet, wurde im Zuge der Spitalsreform 2011 beschlossen, dass sich das Land Oberösterreich nicht mehr an den Kosten der Herzkatheter-Leistungen im benachbarten bayrischen Spital Simbach beteiligt. Das bedeutete das Aus für die grenzüberschreitende Einrichtung. Immer wieder gab es Vorstöße, dies wieder zu ändern und einen Herzkatheter zurück in die Region zu holen, bisher erfolglos.

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Autorin
Magdalena Lagetar
Redaktion Innviertel
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6  Kommentare
6  Kommentare
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spitalsarzt (586 Kommentare)
vor 12 Stunden

Für ein Akutdienstrad 24/7/365 braucht man bis zu 6 interventionell erfahrene Kardiologen und zudem eine entsprechende Fallzahl.
Zudem stellt sich auch die Frage, ob ein Herzkatheter nicht ins Schwerpunkthaus gehört.

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scoutice (146 Kommentare)
vor 12 Stunden

>Im Akutfall sei Braunau in etwa 249 Minuten weit von einer Behandlungsmöglichkeit entfernt
249 Minuten? Echt jetzt? Mehr als 4 Stunden. In 4 Stunden ist man von Braunau aus mit dem Auto gemütlich in Wien. 4 Stunden fährt man von Braunau weder nach Passau, Linz, Wels, Salzburg, selbst im München ist man schneller.

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u25 (5.565 Kommentare)
vor 14 Stunden

Unglaubliche Zustände auf dem Rücken der Bürger. Das soll EU sein ?

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ob-servierer (4.725 Kommentare)
vor 16 Stunden

Die Ausdünnung der Infrastruktur schreitet auf allen Ebenen munter voran, der Sparstift führt Regie.
Schöne neue Welt.....

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Coolrunnings (2.759 Kommentare)
vor 9 Stunden

Ähm...haben Sie den Bericht gelesen. Den HK gab es nur 3 Jahre (von 2008-2011) ......also was hat etwas was von vor 15 Jahren entschieden und beendet wurde, mit einer heutigen "Ausdünnung" zu tun ? Es ist auch Unsinn, das man von Braunau 4 Stunden zum nächsten HK benötigt....das KH Wels ist eine gute Stunde mit dem Krankenwagen entfernt...mit dem Huberer 20 Minuten.Und der Bezirk Braunau ist auch groß.... selbst da kann es ins KH Braunau fast 1 Stunde dauern.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.885 Kommentare)
vor 18 Stunden

Was spricht wirklich dagegen, das Angebot im nahen Simbach zu nutzen?

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