Wird Bad Füssing zahlungsunfähig?
BAD FÜSSING. 140.000 Tages- und Übernachtungsgäste pro Monat zählt das grenznahe Bad Füssing – in Normalzeiten. Nun ist die Thermenlandschaft entvölkert.
"Für Bad Füssing entwickelt sich die Coronakrise zur finanziellen Katastrophe", sagt Bürgermeister Alois Brundobler. 16.000 Gästebetten sind verwaist. "Wir erwirtschaften mit dem Kurbetrieb in normalen Zeiten jährlich 450 Millionen Euro Umsatz. 4500 Arbeitsplätze hängen direkt davon ab. Hinzu kommen Tausende in den Zulieferbetrieben. Jetzt steht alles still. Allein in der Gemeinde haben wir eine halbe Million Euro Lohnkosten monatlich", so der Bürgermeister. "Da droht die Zahlungsunfähigkeit."
Die besondere Belastungssituation sei bei der Verteilung von Fördermitteln aus den deutschen Corona-Schutzschirmen bisher ignoriert worden. "Wir brauchen vor allem schnelle Liquidität", sagt Brundobler. Dessen ungeachtet warte auf die Heilbäder eine zumindest mittelfristig ungewisse Zukunft: Traditionell sind vor allem ältere Bevölkerungsgruppen zu Gast – bei der Corona-Erkrankung die Hauptrisikogruppe. Es sei völlig offen, wann diese wieder uneingeschränkt reisen dürfen.