Jungredakteure, die genau die richtigen Fragen stellen

LINZ. "Wie entsteht eigentlich eine Tageszeitung?" "Wie lang arbeitet ein Journalist überhaupt?" "Wie bekommt ein Redakteur seine Informationen für eine Geschichte?" – Mit diesen und vielen weiteren Fragen setzten sich 14 junge Studierende der KinderUni Linz am Mittwoch auseinander.

"Wir machen News" lautete der Titel des Uni-Kurses, den die OÖN bei der KinderUni OÖ auch in diesem Jahr angeboten haben. Wie breit der Begriff "News" tatsächlich ist, das wurde den Jugendlichen an diesem Tag vor Augen geführt. Dass aber nicht nur die Zeitung eine große Rolle spielt, sondern auch das Bewegtbild, das konnten die Jungredakteure am Mittwochnachmittag hautnah miterleben – und zwar bei einem Besuch im OÖN-Newsroom in den Promenaden Galerien. Denn selbstverständlich durfte auch eine praktische Übung im TV-Studio mit einem prominenten Gast nicht fehlen.

Sportler als Ritterfan

Als Interviewpartner für die sportbegeisterten Studierenden war Thomas Höneckl, Torhüter bei den Black Wings in Linz, zu Gast im Studio von OÖN-TV. Die Jugendlichen schlüpften in die Rolle von Redakteuren und bewiesen dabei, dass auch der Nachwuchs im Journalismus nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Vorbereitung ist alles – das stellten die Studierenden der KinderUni vor ihrem Interview fest, aber auch Thomas Höneckl. Denn ohne körperliche und auch mentale Vorbereitung und Training gehe er nicht aufs Eis, sagte der Profisportler im Studiogespräch.

Warum er in der Mannschaft als Torhüter eingesetzt werden wollte und keine andere Position in Erwägung gezogen hat, wollte Jungredakteurin Marie Zeller von Höneckl wissen, der sich als großer Ritterfan entpuppte. "Ursprünglich habe ich als Feldspieler begonnen und eines Tages hab ich die Seniorenkampfmannschaft vorbeigehen sehen. Ich war in dem Alter in einer richtigen Ritterphase und der Torhüter hat mich mit seiner Ausrüstung irgendwie an einen Ritter erinnert. Genau das wollte ich machen", erzählte Höneckl und gab mit einem Augenzwinkern zu: "Eigentlich wusste ich gar nicht, um was es geht, ich wollte es nur wegen der Ausrüstung machen."

Souverän und mit einer Leichtigkeit wie echte Profis konfrontierten die Studierenden der KinderUni Linz den Profisportler mit weiteren spannenden Fragen rund um seine Karriere: Wie er als Goalie überhaupt den Puck sehen kann ("Man muss den Schuss lesen können: Kommt er hoch oder tief, eher nach links oder nach rechts – das gibt schon eine Richtlinie") und wie er die Millionen von Schüssen hält, erklärte der Profi.

Was sein größter Erfolg war, wollte Carina Breiteneder wissen. "Die Meistertitel, die ich feiern durfte, in der Bundesliga und im Nachwuchs". Carinas Bruder, Daniel Breiteneder, hakte nach: "Gibt es Hintergründe zu deiner Nummer (30, Anm.)?" Höneckl antwortete: "Ich hab damit angefangen, weil das die Nummer von einem älteren Eishockey-Goalie war. Er war damals mein Idol, ein Top-Torhüter." Im Gespräch mit Pamina Käferböck verriet er außerdem: Auch in Zukunft werde er dem Eishockey weiter treu bleiben.

Gespannt beobachteten die jungen Studierenden die Aufzeichnung des Studiogesprächs, bei der anschließenden Feedbackrunde wurde rasch klar: Das Sportinterview war das Highlight des Tages, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.