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Keine Pause für die Helfer: 900 Feuerwehrleute im nächtlichen Dauereinsatz

Von Franziska Giles, 15. September 2024, 07:42 Uhr
Der Dauerregen in Oberösterreich und seine Folgen
In den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung im Mühlviertel sind am Samstag mehrere Bäche über die Ufer getreten. Wiesen wurden überflutet, vereinzelt wurden Straßenabschnitte gesperrt. Bild: fotokerschi.at/Scharinger/Gaisbauer

OBERÖSTERREICH. Auch in der Nacht auf Sonntag gewährte der seit Freitag anhaltende Dauerregen den Feuerwehrleuten des Landes kaum Verschnaufpausen. 900 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Eine Alarmierung folgte der nächsten.

Überflutete Keller, Sicherungen wegen akuter Hochwassergefahr, Vermurungen, Hangrutschungen, Wasserschäden, auf Straßen gestürzte Bäume: Aktuell stehen Feuerwehren im ganzen Land im Dauereinsatz. In der Nacht wurden knapp 200 Einsätze gezählt. "Auch wenn der Regen im Laufe der Nacht nachgelassen hat, eine Entspannung der Situation bedeutet das leider noch keinesfalls", sagt Markus Voglhuber, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, den OÖN im Gespräch. 

Insgesamt waren in den Nachtstunden 60 Feuerwehren mit 900 Kräften im Einsatz. "Weil der Boden gesättigt ist, können geringe Regenmengen im Augenblick schon zu groben Überschwemmungen führen", so Voglhuber. Lokal sind Bäche und Flüsse über die Ufer getreten, die Feuerwehr war die Nacht über mit Pumparbeiten und dem Schleppen von Sandsäcken in ganz Oberösterreich beschäftigt. 

Schon am Samstag wurden vorsorglich wurden erste Vorbereitungen zur Einrichtung von überregionalen Einsatzstäben gesetzt. In Schärding und Perg sowie im Landes-Feuerwehrkommando waren die Einsatzstäbe bereits aktiv. Die Feuerwehren des Landes stehen über das ganze Wochenende in erhöhter Alarmbereitschaft. Der Dauerregen schwächte wie prognostiziert in den Sonntagmorgenstunden ab, von einer Entwarnung könne aber keine Rede sein. Schon nach einer kurzen Pause soll es am Sonntagnachmittag wieder zu regnen beginnen. Wenn auch deutlich weniger stark. Mit weiteren Überschwemmungen sei bis Montag absolut zu rechnen, so Voglhuber. 

Bezirk Perg: "Für die Einsatzkräfte besonders herausfordernd"

Immer wieder heulten auch in der Nacht die Sirenen. Kaum Pause hatten die Helfer der Feuerwehren in der Gemeinde Perg. Mehrere tausend Sandsäcke mussten in den Nachtstunden gefüllt werden, ein Kraftakt.

In Klamm uferte der Klambach aus. Stundenlang wurde laut einer Aussendung des Bezirks-Feuerkommandos gepumpt, um zwei Wohnhäuser vom Wasser zu befreien. Die Naarn hat in Perg einige Flächen im Gemeindegebiet überflutet. Mit zahlreichen Sandsäcken wurden hier Wohnobjekte und Teile des Stadtzentrums geschützt. Um Verklausungen an den Brücken zu verhindern, wurde mit Rückewagen Treibholz aus dem Gewässer gefischt.

Mehrere tausend Sandsäcke mussten in Schwertberg gefüllt werden um ein mögliches Ausufern der Aist zu verhindern. In der Gemeinde Naarn wurden Sandsackbarrieren errichtet. Immer wieder mussten parallel zu den Sicherungsmaßnahmen auch mehrere vollgelaufene Keller von den Feuerwehren ausgepumpt werden. In Schwertberg ging um 22:42 ein Alarm wegen eines überfluteten Kellers ein. Die Feuerwehren Saxen und Reitberg wurden in den frühen Sonntagmorgenstunden gerufen: Sicherungsdienst wegen Hochwassers. 

Einige Vermurungen wurden aus Bad Kreuzen, Grein und Münzbach gemeldet. Die Einsatzkräfte sicherten und reinigten die betroffenen Straßenabschnitte. Immer wieder wurden auch umgestürzte Bäume gemeldet, die Straßen blockierten. In Sankt Nikola an der Donau und Münzbach mussten Bäume von der Fahrbahn geräumt werden. Auch in Windhaag bei Perg standen die Feuerwehrleute im Einsatz. Mit schwerem Gerät und Motorsägen wurden die Bäume zerteilt und von der Fahrbahn entfernt. 

In den Morgenstunden wurden weitere mobile Elemente des Machlanddammes in Grein und Saxen von Mitgliedern der Feuerwehr montiert. In Mauthausen, Langenstein und Luftenberg wurde der Mobildamm am Samstag errichtet und der B3 Zubringer gesperrt. „Die schwer prognostizierbaren Wassermassen der einzelnen Flüsse aus dem Hinterland waren für die Einsatzkräfte im Bezirk Perg besonders herausfordernd. Die Organisation und Koordination der Einsätze sowie die Beschaffung und Logistik von Sand und Sandsäcken in den Abend- und Nachtstunden waren zentrale Aufgaben im integrierten Einsatzstab“, gibt Bezirks-Feuerwehrkommandant Eduard Paireder einen Überblick über die Lage. 

Bildergalerie: Der Dauerregen in Oberösterreich und seine Folgen

Der Dauerregen in Oberösterreich und seine Folgen
(Foto: OÖN) Bild 1/191
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Hangrutschungen, überflutete Keller und Straßensperren

Auch im Bezirk Freistadt gab es kaum Nachtruhe für die Helfer. Neben etlichen Dachsicherungen wurden auch mehrere Gebäude überflutet. In Pregarten waren die Einsatzkräfte am Samstagabend wegen überfluteter Keller und Straßen im Einsatz. Auch in Tragwein und Rainbach im Mühlkreis wurden Keller überflutet, die Feuerwehren Hinterberg und Rainbach stehen aktuell noch im Einsatz. Um 7:35 Uhr ging bei der FF Kefermarkt ein Alarm ein: Auch hier wurde ein Keller mit Wasser geflutet.

Bad Goisern im Bezirk Gmunden ist besonders von den Niederschlägen betroffen. Seit den frühen Morgenstunden folgt ein Alarm dem nächsten. Die FF Sankt Agatha ist wegen einer Hangrutschung im Einsatz, um 6:49 Uhr wurde sie zu einem überfluteten Keller alarmiert. In Altmünster muss aktuell eine Hangrutschung gesichert werden. Die Feuerwehr Bad Ischl wurde zu einem unter Wasser stehenden Keller gerufen. 

In ähnlicher Mission waren viele Feuerwehren in Attnang-Puchheim, Hofkirchen im Traunkreis, Ried im Innkreis, Windischgarsten, Rohrbach und Seewalchen am Attersee im Einsatz - dort gingen Alarmierungen aufgrund überfluteter Keller ein. 

Auch in Urfahr Umgebung gingen in der Früh Alarmierungen ein. In Puchenau und  Gramastetten mussten Keller ausgepumpt werden. 

Dringende Empfehlungen der Feuerwehr

Am Samstagabend richtete sich das Landes-Feuerwehrkommando mit folgenden Empfehlungen an die Bevölkerung Oberösterreichs: 

  • Halten Sie sich von Wildbächen, Fließgewässern und überfluteten Flächen sowie Unterführungen fern
  • Nicht notwendige Autofahrten sowie Outdooraktivitäten sollten vermieden werden
  • Planen Sie Ausfälle im Straßen- und Schienenverkehr ein und rechnen Sie ggf. mit Unterbrechungen der Energieversorgung
  • Halten Sie Fenster, Türen und Dachluken geschlossen
  • Schützen Sie gefährdete Objektbereiche nach Möglichkeit mit Sandsäcken
  • Informieren Sie sich laufend über Hochwasserwarnungen und beachten Sie unbedingt die Anweisungen der zuständigen Behörden

Der Artikel wird laufend aktualisiert.

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Autorin
Franziska Giles
Redakteurin nachrichten.at
Franziska Giles
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9  Kommentare
9  Kommentare
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herst (12.895 Kommentare)
vor 4 Stunden

Wo sind denn die dümmsten Poster des Forums wie z.B.betterrestl, Gabriel, volldeppad usw., die Freitags noch behauptet haben, die Medien verbreiten Hysterie? Sans leicht abgsoffn?

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nangpu (1.843 Kommentare)
vor einer Stunde

Die Panikberichte sind eher für sensationsüchtige Personen wie Sie gedacht.
Oder an jene, die es nach 20 Berichten noch immer nicht checken.

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2020Hallo (4.657 Kommentare)
vor 6 Stunden

Na da werden die zuständigen Politiker die in EHRENFELD die Versiegelung so zugelassen haben froh sein wenn es zurückgeht, müssen’s nimmer Sandsäcke füllen…….falls sie das täten, mit der Blasmusikkapelle ist den Hochwasserbetroffenen auch nicht geholfen! Also brav weiter zubetonieren! Sark……

🙈🙈👎👎

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dakast (183 Kommentare)
vor 8 Stunden

In der politischen Debatte über das EU-Renaturierungsgesetz verschärft die Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), den Ton. Die Landeshauptfrau sieht darin ein „sündteures Prestigegesetz“ und fordert stattdessen ein „Zukunftspaket“ für Europa.

1. Juni 2024, 7.02 Uhr

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linz2050 (7.014 Kommentare)
vor 9 Stunden

Danke an die freiwilligen ehrenamtliche HelferInnen die zum Teil ihr Leben riskieren. Hoffentlich werdet ihr das Kreuzerl machen für Sachen die euch weniger Freizeit raubt und dadurch mehr Zeit für Familie und Freunde habt. Deswegen:
Renaturierung oder Wirtshausprämie
Hochwasserschutz oder 140kmh auf 30km Autobahn in ganz Österreich
Lawine und Murrenschutz oder Udos Coronafond
Trockene Keller oder schimmlige Wände
etc., etc.

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bvb22 (1.352 Kommentare)
vor 8 Stunden

Warum bringen sie immer die Politik ins Spiel . Schuld hatten ihnen also die fpö . Komisch sind doch seit 5 Jahren die Grünen in der Regierung und haben das Hochwasser nicht verhindert

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Damax (483 Kommentare)
vor 8 Stunden

Sowas Dummes liest man selten (aber wenn, dann eh hier im Forum). Wie sollen denn die Grünen ein Hochwasser verhindern, sollen die mit großen Kübeln das Wasser auffangen?

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linz2050 (7.014 Kommentare)
vor 8 Stunden

@bvb
Wer hat für die Renaturierung gestimmt?
Wer hat, weil in der Regierung 2002 oder 4 bis 2015, Hochwasserschutz in oö durchgesetzt? ... und somit 100ten Leute vor Überschwemmungen geschützt?

A:ÖVP
B:FPÖ
C:Mfg
D: Grüne
E:Neos

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Caesar-in (4.096 Kommentare)
vor 8 Stunden

Also Ihr Nachbar möchte ich auf keinen Fall sein. Ihr Gesudere ist ja nicht zum Aushalten.

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