Keine Vorlesungen, Vorbereitung auf Schulschließungen
LINZ. Bis Ostern finden an Unis keine Vorlesungen mehr statt – Ministerium bittet Direktoren, sich auf Schulschließungen vorzubereiten.
Massive Einschränkungen gibt es an den österreichischen Hochschulen. Zumindest bis Ostern wird der Lehrbetrieb an allen Hochschulen drastisch zurückgefahren. Die Einschränkungen gelten für sämtliche Universitäten, Privatuniversitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. An den mehr als 70 Hochschulen studieren insgesamt fast 380.000 Personen. „Alles, was publikumsintensiv ist, wird zurückgefahren“, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann (VP).
Lehrveranstaltungen sollen vor allem über Distance Learning stattfinden. Große Bibliotheksräume werden geschlossen, Sportveranstaltungen an den Universitätssportinstituten nicht stattfinden. Der Forschungsbetrieb wird dagegen weitergeführt. Alle oberösterreichischen Universitäten und Hochschulen setzen die Maßnahmen ab heute um: „In allen Studien und Lehrgängen werden keine Lehrveranstaltungen und Prüfungen mit physischer Präsenz abgehalten“, heißt es in einem Brief an Uni-Mitarbeiter und Studierende der JKU in Linz.
Keine Nachteile für Studierende
Die Universitäten wollen nach der Absage der Lehrveranstaltungen darauf achten, dass für die Studierenden keine Nachteile in ihrem Studienverlauf entstehen. Das kündigte die Präsidentin der Universitätenkonferenz, Sabine Seidler, an: „Wir müssen überlegen, wie wir das System so am Leben erhalten, dass den Studierenden keine Nachteile erwachsen.“ Größere Prüfungen sind aufgrund der Vorgaben der Behörden untersagt.
Noch keine Schulschließungen
Im Gegensatz zu den Universitäten wird es an Schulen (zumindest vorerst) keine flächendeckenden Schließungen geben. Es gebe derzeit dafür „keine Notwendigkeit“, sagt Minister Faßmann. Grund für die unterschiedliche Behandlung von Schulen und Unis sei die unterschiedliche Form des Kontakts. An den Hochschulen würden zahlreiche Studenten aus anderen Staaten – etwa aus Südtirol – studieren. „Schulen sind viel kleinere lokalere Einheiten“, sagt Faßmann.
Dennoch forderte er alle Direktoren in einem Schreiben auf, „präventive Maßnahmen für mögliche Schulschließungen“ zu treffen: „Wir alle hoffen, dass es zu weiteren Einschränkungen nicht kommen wird. Dennoch ist mein Ersuchen an Sie, dass wir in enger Abstimmung bleiben und uns auf Schulschließungen gemeinsam vorbereiten“, heißt es in dem Schreiben. Die Direktoren werden ersucht, gemeinsam mit den Lehrern „in den kommenden Tagen Übungsmaterialien zur Festigung und Vertiefung des aktuell im Unterricht behandelten Lernstoffes für Schülerinnen und Schüler vorzubereiten, die Sie ihnen im Bedarfsfall mit nach Hause geben können.“
Corona: Absage-Auswirkungen in OÖ
Die Auswirkungen der Bundesregierung anlässlich der Corona-Schutzmaßnahmen treffen auch viele Veranstaltungen in OÖ wie am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Linzer Landhaus bekanntgegeben worden ist.
Keine Schulausflüge
Schulschließungen könnten genutzt werden, „um bereits durchgenommenen Stoff zu wiederholen und zu vertiefen oder um sich in aller Ruhe mit Themen zu befassen, die derzeit im Unterricht behandelt werden“. Bedenken wegen der Folgen möglicher Schulschließungen äußerten gestern Elternvertreter (siehe Bericht links). In dem Ministerschreiben werden aber auch konkretere Maßnahmen angeführt: Das Bildungsministerium empfiehlt, Ausflüge, Reisen und Schulveranstaltungen ab sofort auszusetzen.
Paul Kimberger, Vorsitzender der Lehrergewerkschaft, sprach sich gegenüber den OÖNachrichten bereits am Montag für rigorose Maßnahmen aus: „Wenn uns eine zweiwöchige Schließung der Schulen hilft, das Virus zu stoppen, sollten wir das machen“, sagt der Gewerkschafter. Er fordert, zusätzlich alle Schulen sofort mit Desinfektionsmitteln und Papierhandtüchern auszustatten. Dass es noch Schulen mit Stoffhandtüchern gebe, sei in der derzeitigen Situation nicht akzeptabel.
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Da werden sich die Lehrer und Schüler aber freuen! Unsere Schüler befinden sich europaweit am absteigenden Ast aber wir berieten die Sperre der Schulen vor. Und was machen die Schüler dann in ihrer dazu gewonnen Freiheit - Richtig, sie gehen in Einkaufstempel wo es nur so von Personen wimmelt. Oder sie fahren mit Öffis in denen sie ebenfalls mit potentielle Virenträgern in ´Berührung kommen können...….
Jahrzehntelang wurden die Menschen auf 'Brot und Spiele' konditioniert. Das wird tatsächlich eine große Umstellung für einige.