Mühlviertler Fernsehmacher und Anti-Atom-Aktivist verstorben
MÜHLVIERTEL. Als umtriebiger, immer unter Strom stehender Fernsehmacher war Andreas Reimer (49) im Mühlviertel bekannt. In der Vorwoche verstarb der Freistädter, in Folge einer Gehirnstammblutung nach einer Woche im Tiefschlaf.
Nach einer siebenstündigen Sitzung am 21. Februar, in der Reimer sein neuestes Projekt – ein oberösterreichweiter Fernsehsender – vorantreiben wollte, wurde dem Freistädter auf dem Heimweg plötzlich übel. Er rief seine Lebensgefährtin an und klagte auch über heftige Kopfschmerzen. Reimer bat die Frau ihn abzuholen, er sei in Haid. Dann brach das Gespräch ab. Die Lebensgefährtin verständigte die Polizei, die Reimer erst nach einer vierstündigen Suche fand.
Nach einer Woche im Tiefschlaf verstarb der 49-jährige an den Folgen der Gehirnstammblutung am 28. Februar. „Die Ärzte hatten nicht viel Hoffnung. Aber dass es dann so schnell gehen würde, damit hat keiner gerechnet“, sagt Elisabeth Keplinger, die gemeinsam mit Reimer dessen Fernsehsender MF1 plus leitete. Der Schock sitzt tief, doch der Regionalfernsehsender wird weitergeführt, wie Keplinger erklärt: „In welcher Form ist noch offen, aber es wird weitergehen.“ Geschockt und tief getroffen ist man auch beim „Aktionskomitee Stop Temelin“. Andreas Reimer war Mitbegründer und Ideengeber des Vereins. „Er war Anti-Atom-Aktivist seit Jahrzehnten, immer treibende Kraft in der Bewegung und besonders im Widerstand gegen das AKW Temelin eine maßgebliche Größe. In unzähligen, ausschließlich ehrenamtlichen Stunden hat Reimer beharrlich an seiner Vision gebaut und so vielen Menschen Einblick, Zugang und letztlich Motivation gegeben sich zu wehren gegen eine scheinbar übermächtige Lobby und die Trägheit des Systems“, heißt es im Nachruf des Vereins.
wie furchtbar, dass ein so relativ junger Mensch, der von so vielen für sein ehrenamtliches Engagement geachtet wurde, so plötzlich sterben muss. Mein ganzes Mitleid ist bei seinen sicher völlig erschütterten Angehörigen und Freunden.