Aufregung um neues Asyl-Containerdorf in der Lunzerstraße
LINZ. Gerüchte gab es schon länger, nun ist es fix: In der Lunzerstraße wird ein Containerdorf für Asylwerber errichtet.
"Das lassen wir uns nicht gefallen", sagt ein Anrainer beim OÖN-Lokalaugenschein in der Lunzerstraße angesichts der aufgefahrenen Bagger. Gegenüber dem "Gasthaus zum Hochofen" wird gerade ein Grundstück gerodet, um ein Containerdorf für Asylwerber zu errichten. Das hat heute die Abteilung Soziales des Amtes der Oö. Landesregierung bestätigt. Bis zu 48 Personen werden in diesem Quartier ab voraussichtlich April untergebracht und vom Samariterbund betreut.
Negative Stellungnahme der Stadt
Bürgermeister Klaus Luger (SP), der im Vorfeld laut eigenen Angaben aus dem Büro des verantwortlichen Landesrats Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) informiert wurde, lehnt das Quartier ab und hat das auch in einer negativen Stellungnahme seitens der Stadt bekundet. Handhabe hat er aber keine. "Das Land wird das offensichtlich durchziehen", sagt Luger im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Luger fordert gerechte Verteilung
Es sei zwar klar und korrekt, dass die Gemeinden Flüchtlinge aufnehmen müssten. "Wenn Landesrat Hattmannsdorfer und Landeshauptmann Thomas Stelzer aber eine gerechte Verteilung von Flüchtlingen in Europa einfordern, dann müsste das auch für Oberösterreich gelten." Linz hätte einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Menschen im Asylverfahren. Zudem würde etwa die Hälfte der Asylwerber nach einem abgeschlossen Verfahren ohnehin nach Linz ziehen. "Hattmannsdorfer soll mit der Solidarität einmal im Kleinen anfangen", so Luger. Zumal die Integration in kleineren Gemeinden besser funktioniere.
FPÖ will Resolution einbringen
Ein "deutliches Nein" kommt auch von Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FP). "Wie die Vorfälle der letzten Monate bestätigten, haben wir in Linz bereits ein massives Integrations- und Sicherheitsproblem", so Raml. Weitere Asylquartiere in der Landeshauptstadt würden vor allem die bereits bestehenden Probleme verschärfen. Die FPÖ will in der nächsten Gemeinderatssitzung eine Resolution gegen das Quartier in der Lunzerstraße an Hattmannsdorfer und Innenminister Gerhard Karner (VP) einbringen.
Landesrat Hattmannsdorfer wollte zu der Causa nichts sagen und verwies durch einen Sprecher auf die zuständige Fachabteilung.
Anm.: Der Artikel wurde am späten Nachmittag aktualisiert.