Die Linzer Fußballer der besonderen Art
LINZ/WIEN. Askö Ebelsberg verursachte einst Negativ-Schlagzeilen und kümmert sich jetzt auch um Behindertensportler.
Sogar in Deutschland gab es für Askö Linz-Ebelsberg im Herbst 2018 Schlagzeilen, obwohl die Kampfmannschaft nur in der zweiten Klasse (unterste Liga im oberösterreichischen Fußball) kickt. Ursache für die übergroße Aufmerksamkeit waren ehrgeizige Mütter von Nachwuchsspielern. Die heißblütigen Damen beschimpften und verprügelten einander, bedrohten Schiedsrichter und Funktionäre.
Nun, 18 Monate danach, ist der Verein ein Vorbild für Nachwuchsarbeit im Fußball. Die Kinder mit den rabiaten Müttern wurden aus dem Verein entfernt, die Arbeit mit den 140 Nachwuchsfußballern verstärkt. "Wir wollen nicht durch zugekaufte Spieler in eine höhere Klasse, sondern durch die Förderung unseres Nachwuchses", sagt Vereinsobmann Mario Weindl. In einem speziellen Bereich hat sich der Klub mittlerweile zusätzlich profiliert: Fußball mit beeinträchtigten Menschen.
Das Projekt des Jahres
Vor einem Jahr veranstaltete Askö Ebelsberg erstmals ein Fußballturnier für behinderte Sportler. Auch Teams von Rapid und Austria Wien spielten bei diesem ersten Hallencup für Menschen mit Behinderung. Die Askö Linz zeichnete dieses Turnier als "Projekt des Jahres 2019" aus.
Morgen, Samstag, sollte das zweite Turnier der besonderen Art in der Sporthalle der Solar-City in Linz-Pichling stattfinden. Teams von Austria Wien und SKN St. Pölten hatten sich ebenso wie weitere sehr gute Mannschaften aus Österreich für den Cup gemeldet. Auch der deutsche Fußballmeister im Behindertensport hatte sich für das Linzer Turnier angesagt. "Alle haben schon bei der Organisation mitgezogen. Die Eltern der Nachwuchsspieler und die Kinder waren auch für die Durchführung und das Buffet eingeteilt", sagt Vereinsobmann Weindl.
Spezielle Reise nach Wien
Doch das Coronavirus hat auch den Ebelsberger Sportlern einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Wir haben wegen der Epidemie die Veranstaltung abgesagt", sagt Weindl. Eine Folge der Absage ist, dass der Verein auf die erwarteten Einnahmen des Turniers verzichten muss.
"Mit dem Erlös wollten wir Behindertensportlern ein besonderes Geschenk machen, indem wir sie zu einer sportlichen Top-Veranstaltung einladen", erzählt der Vereinschef. Geplant war, am 2. Juni Linzer Behindertensportler zum Fußball-Länderspiel Österreich gegen England in Wien einzuladen. "Askö Ebelsberg hätte Bus, Eintrittskarten und Verpflegung im Wiener Prater bezahlt", sagt Weindl. Auch der Fußballbund (ÖFB) unterstütze das Vorhaben.
Obwohl wegen der Absage des Turniers am kommenden Wochenende dem Verein Einnahmen entgehen, wolle man die Behindertensportler zum Ländermatch in Wien einladen, sagt der Askö-Obmann: "Wir suchen Sponsoren."
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