Die Schildbürger-Brücke in Ottensheim ist weg
OTTENSHEIM. Ein Lehrstück in Bürokratie: Eine Brücke der Katastrophenhilfe wurde fünf Jahre lang in Ottensheim genutzt, obwohl sie nicht für den Verkehr zugelassen war
Mehr als 700.000 Radfahrer waren im Vorjahr entlang der Donau unterwegs, im Sommer mehrere Tausend pro Tag. An der Regattastrecke in Ottensheim wartet nun auf sie ein weiteres gefährliches Nadelöhr, weil die Notbrücke über den Pesenbach demontiert worden ist.
Es ist wie eine Geschichte aus Schilda: Die Brücke war nur für die Begleitstraße der Regattastrecke errichtet worden. Für die Öffentlichkeit war sie gesperrt. Doch weil sie da war, wurde sie von den vielen Radfahrern, Wanderern oder Rollschuhfahrern im Verlauf des Donauradwegs jahrelang befahren bzw. begangen. Sie ignorierten die Verbotstafeln, die aufgestellt worden waren, weil ein Inlineskater nach einem Sturz Schadenersatz eingeklagt hatte.
Brücke erfüllte WM-Auflagen
Die Brücke war dem Regattaverein im Jahr 2019 im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes des Landes zur Verfügung gestellt worden. Der benötigte sie, um als Veranstalter einer Ruderweltmeisterschaft die Auflagen zu erfüllen. Der Verein ließ die Widerlager betonieren. Pioniere des Bundesheeres setzten das Stahltragwerk drauf.
Wegen Corona wurde einer der Wettbewerbe dann verschoben. Die mobile Brücke blieb aber stehen und geriet wohl beim Bundesheer in Vergessenheit. Heuer wurde sie plötzlich vermisst. Mitte November wurde sie von Pionieren demontiert.
Alle Betroffenen sind der Meinung, dass spätestens im Frühjahr ein neuer, breiter, sicherer Übergang über den Pesenbach vorhanden sein muss. Dann wird die Nutzerfrequenz wieder stark steigen.
Die Gemeinde Ottensheim und der Regattaverein stehen hinter dem Vorhaben. "Wir lassen ein Projekt erstellen, unser Verein kann das aber nicht finanzieren", sagt Präsident Horst Anselm auf OÖN-Anfrage. Das ist nicht ganz einfach, denn Grundeigentümer ist die Republik, Verwalter die Via Donau.
"Die Brücke ist uns ganz wichtig", sagt auch Bürgermeisterin Maria Hagenauer (VP). Es gehe auch um die Sicherheit: "Wenn da hinten ein Unfall passiert, kann über den bestehenden engen Steg nicht einmal ein Rettungsauto zufahren." Sie habe den Tourismusverband kontaktiert, der ja so stolz sei auf den Donauradweg als Gästemagnet. Beim Land seien Tourismus-, Sport- und Verkehrsressort zuständig. Deshalb hofft die Chefin des Donaumarkts, Geld aufzutreiben.
Doch es warten weitere bürokratische Hürden: "Wir wollten schon einmal für die Behelfsbrücke eine wasserrechtliche Bewilligung erreichen, damit sie öffentlich genutzt werden kann. Das ist abgelehnt worden", erzählt Bürgermeisterin Hagenauer. Argument: Hochwassergefahr. Wieso durfte die Notbrücke dann jahrelang weiterbestehen?
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... illegal, weil nicht genehmigt!
Vielleicht kann man ja das Licht in Säcke verpacken und ins Rathaus bringen.
An Peinlichkeit nicht zu überbieten!
Damit ist wenigstens das Rätsel geklärt, warum man per Schild bislang den Umweg über den weiter bacherlaufwärts befindlichen, schmalen Steg nehmen musste...
Der Steg ist extrem rutschig, meist nass, für Inlineskates und Rennräder gefährlich zu befahren. Die Brücke war höher und hat ebenfalls Schäden an den Reifen bewirkt. Der Großteil der Sportler am Donauradweg macht diesen Sport für ihre Gesundheit und dadurch auch um das Gesundheitssystem zu entlasten. Wie immer ist dies der Politik nichts wert. Da steckt man lieber das Geld in zwei sündteure Stadien in Linz, bevor man für diese Brücke Geld in die Hand nimmt.
Wenn schon die Brücke ein so großes Problem darstellt, könnte man doch für wenig Geld den Steg so weit instand setzen, dass er gefahrlos zu benützen ist.
Kann die Gemeinde so ein Brückerl finanziell echt nicht stemmen?
So wie ich den Artikel verstanden habe gab es vorher dort keine Brücke.
Nun wurde also der Normalzustand wieder hergestellt ?
Andere haben zeitweilig die Aufgabe der Gemeinde übernommen.
Wenn Geld für Stromanschlüsse der Kreuzfahrtschiffe in Linz u. Engelhartszell da ist (angeb. ca, 5,8 Mio €), wird sich in der Tourismuskasse wohl auch noch Geld für einen Brückenersatz auftreiben lassen.
Warum hat man dem Bundesheer diese fertige Brücke nicht gleich abgekauft?
solange etwas länger hält, als das berühmte Linzer Nudelaug, nicht zu verwechseln mit den Linzer Augen(Kekse), sollte man die Bürokratie im Köcher lassen und damit Schilda im Zaum halten.
Wie schön wäre es, wenn alle extrem gefährlichen Straßenabschnitte, manchmal auch notwendigerweise für Schüler genutzt, wirklich EFFEKTIV mit zu Gebote stehenden Mitteln tatsächlich rasch sicherer machen würde.
Nur das findet dann nicht immer zeitnahe statt, auch weil man vielfach nur die Interessen der Stärkeren auf der Straße vertritt und nicht die Sicherheit in Zentrum der Handlungen stellt.
Leider kommt hier der persönliche Geschmack oder die manchmal selber nicht davon Betroffenheit in Mehrheit zum Ausdruck und die sachliche Gefahreneinschätzung wird nicht forciert.
Natürlich haften Zuständige ja auch nicht persönlich, so etwa wie beim Schneeräumen, sonst würden viele Gefahrenstellen schneller beseitigt und zwar an viel wichtigeren Verkehrsabschnitten.
Es gilt für Alle die UV.
Zuerst wegreißen und dann überlegen wie es weitergehen soll. Kommt mir bekannt vor.
I feel you! 😂
Schade, dass im Artikel kein Foto des gemeingefährlichen Stegs ist!
wenn eine Brücke trotz Benützungsverbot uneingeschränkt befahren und begangen wird, dann gibt es wohl keine andere Möglichkeit, als diese abzureissen.
Hier würde auch kein Schranken etc. nützen.
Wie bei den Privatgrundstücken: trotz Hinweis auf Betretungsverbot rennen und fahren alle durch. Abhilfe schafft nur eine Mauer oder ein entsprechender Zaun. Leider!
Die asphaltierte "Pionierbrücke" war zigmal besser als der 0,8m breite Holzsteg mit uneinsehbaren Zufahrten auf einer Europa-Hauptfahrradroute mit hunderten Nutzern täglich.
Ja die liebe Bürokratie. Wenn Beamte den Fortschritt der Menschheit treiben müssten, dann sässen wir immer noch in der Höhle ums Feuer.
espresso.perdue
wird dort eine Brücke gebaut die dann beim nächsten Hochwasser eine Verklausung verursacht dann gibts auch wieder Klagen .... .
Probleme kann nur bekommen wer Entscheidungen trifft und etwas aktiv beiträgt.
Also sicherheitshalber lieber nichts machen.
Schildbürger ist, wenn ein Inlinskater zu patschert für seinen Sport ist, auf die Nase fällt und die Republik verklagt. Weil er ist ja nicht schuld für sein Aua.
Und dann wegen sowas die Brücke verschwindet.
Diese Verklagekultur, wie in USA, scheint bei uns immer mehr Einzug zu halten. Ist offensichtlich ein Riesengeschäft für Einzelne auf kosten vieler Anderer.
stimmt so nicht! die Verbotstafeln wurden aufgestellt, weil ein Inlineskater nach seinem Sturz Schadensersatz geklagt hat. Deshalb wurde die Brücke aber nicht entfernt.
Steht zumindest so im obigen Text....
Ändert zwar nicht viel an meinem post, aber hier, für sie, die Änderung:
"Und dann wegen sowas in weiterer Folge die Brücke verschwindet." 😉
Dank der Klagswut eines Eis-Radl-Umfallers waren jahrelang auch die Donaukraftwerke im Winter und nachts gesperrt...
ja im Dienstleistungsgeschaeft bringen Verkomplizierungen das Wirtschaftswachstum, nicht die Loesungen
Nur irgendwann wird alles so ineffizient, dass es sich die meisten nicht mehr leisten können. Dann genügt ein kleines Kriserl und die Wirtschaft kollabiert.
Da hat ja das Sporgeschäft bzw. der Verkäufer, die Verkäuferin noch Glück gehabt, dass sie nicht auch noch geklagt wurden. Sie hätten ja überprüfen müssen ob dieses Bewegunstalent fürs Inlineskaten eh nicht zu patschert ist.
Hoffentlich gibt es da eine für alle zufriedenstellende Lösung!
die Lösung wird sein:
KEINE Brücke.