Geographie kann auch virtuell spannend sein
LINZ. Alfred Strasser unterrichtet seine Schüler vom Linzer Peuerbach-Gymnasium von zu Hause – die OÖN waren dabei
Wer sich ein paar Minuten vor Unterrichtsbeginn in das virtuelle Klassenzimmer der 1T des Linzer Peuerbach-Gymnasiums begibt, darf kurz in der Lebenswelt von jungen Menschen Platz nehmen und Ohrenzeuge werden. Da geht es nicht primär um Hausaufgaben oder ums schulische Leben. Es geht zum Beispiel um die Frage des Alters. Demnach ist der Unterschied zwischen elf und zwölf Lebensjahren ein elementarer, zumindest wenn man die Diskussion über die Feststellung "jetzt elf, aber bald zwölf" zu sein, verfolgt.
Diese paar Minuten sind aber nicht dazu gedacht, dass Erwachsene ihre Ohren spitzen, um die Kinder zu "bespitzeln", sondern dienen allein der Kommunikation untereinander. "Seit Wochen sind meine Schülerinnen und Schüler getrennt. Hier erhalten sie vor und nach der Unterrichtsstunde die Chance, sich virtuell zu sehen, sich etwas zu unterhalten, miteinander zu chatten", sagt Alfred Strasser, der Geographie und Sport unterrichtet. Von seiner Wohnung aus kommt er virtuell zu den Mitgliedern seiner Sport-Klasse.
Großes Engagement
Es ist der Donnerstag vor den Osterferien, die durch die Coronakrise ebenso in klassischer Form ausfallen wie so vieles derzeit, als sich die OÖN als stiller Zuhörer an dieser Form des Unterrichts beteiligen dürfen.
Was Strasser zuvor im Gespräch als Erfahrung angekündigt hatte, wird rasch spürbar: Die Jungen sind engagiert bei der Sache und freuen sich über dieses Angebot. Das ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass jede Abwechslung vom Alltag willkommen ist. Wie motiviert sie sind, zeigt sich zu Beginn, als Strasser kurz vor 9 Uhr früh abstimmen lässt, ob am Freitag vor den Ferien noch eine spielerische Sportstunde abgehalten werden soll oder nicht. Das Votum ist überwältigend klar – und dafür.
Zuvor geht es aber um das Klima, und die Fragen des Geographie-Professors werden eifrig digital geantwortet. Die Disziplin ist vorbildlich. Das Mikrofon schaltet nur der ein, der gefragt ist. Außer, es verabschiedet sich jemand ungewollt. "Herr Professor", tönt es dann durch den virtuellen Raum, "ich sehe Sie jetzt nicht mehr." Das Problem ist meist schnell behoben. Und wer Stress hat, weil die Internetverbindung zu Hause gerade leistungsmäßig einknickt, den beruhigt Strasser sofort. "Das macht nichts." Vieles ist eben anders in diesen Tagen.
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