"Wir schrecken auch vor Aktionismus nicht mehr zurück"
LEONDING. In Leonding steigt die Nervosität: Kommende Woche verhandelt das Bundesverwaltungsgericht die Einhausung der Westbahn.
Groß ist derzeit die Nervosität in Oberösterreichs viertgrößter Stadt: Von 29. bis 31. Juli wird vor dem Bundesverwaltungsgericht in Wien die Einhausung der Bahn in Leonding verhandelt.
Wie berichtet, bauen die ÖBB die Westbahn zwischen Linz und Marchtrenk viergleisig aus. Für zwei mehrere hundert Meter lange Abschnitte vor und nach dem Bahnhof wünscht sich Leonding eine Einhausung samt Tieferlegung der Strecke, um den Lärm zu reduzieren und die durch die Gleise getrennten Stadtteile wieder zu vereinen. Doch die ÖBB haben ihr Projekt ohne die Einhausung zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Die Stadt berief, kommende Woche wird darüber in Wien verhandelt.
Flugblatt und Pressekonferenz
Doch auf das Gericht allein wollen sich die Leondinger nicht verlassen. Morgen beginnt Bürgermeisterin Sabine Jelinek-Naderer (SP) mit einer Pressekonferenz die Aktion "Leonding steht auf", ein Flugblatt wurde bereits an die Haushalte verschickt. Weitere Maßnahmen sind in Planung: "Viele Leondinger schrecken auch vor Aktionismus nicht mehr zurück", sagt Walter Brunner. Der Altbürgermeister (SP) ist seit kurzem Sprecher der "Initiative Impulse Schiene Leonding", die für die Einhausung kämpft. "Eine Schneise durch die Stadt wäre eine Katastrophe. Man darf uns nicht länger ignorieren", sagt Brunner. Er fordert auch mehr Einsatz von der Landespolitik. "Es gibt mündliche Zusagen von der Landespolitik, uns bei der Finanzierung zu helfen. Wir wollen, dass diese Versprechen eingehalten werden. Wir lassen uns nicht länger am Schmäh halten."
Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FP) hat mit dem neuen Aktionismus wenig Freude. "Mit dem Aktionismus und dem neuen Sprecher verlässt Leonding den Weg des Konsenses und der Überparteilichkeit", sagt Steinkellner, selbst in der Stadt Gemeinderat. Er sei aber "hochgradig" an einer Einhausung interessiert, wenn sie technisch und zeitlich machbar sei. Doch die Politik brauche dazu mit den ÖBB abgestimmte Unterlagen, die die technische Realisierbarkeit sowie die finanziellen und terminlichen Folgen zeigen. "Das wurde beim Runden Tisch im April vereinbart, da ist die Stadt säumig."
Stimmt nicht, sagt Brunner: "Wir haben alle unsere Daten wie besprochen an die ÖBB zum Abgleich geschickt. Wir haben aber trotz mehrmaligen Nachfragens keine Antwort erhalten."
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