"Der Lohn meiner Arbeit? Ganz viele gute Freunde!"
MAUTHAUSEN. Wie beliebt Trainer und Ehrenamtliche im Mühlviertel sind, zeigt neben dem Landessieg von Leopold Krempl auch die Freude bei den Bezirkssiegern Nikolaus Bindeus und Walter Hanl.
Vor der Turnhalle der Mittelschule Mauthausen trafen die OÖNachrichten gestern am späteren Nachmittag Karl Brandstätter zum Fototermin. Seit dem Jahr 1979 leitet "Charly" die Sektion Turnen/Leichtathletik in der Askö Mauthausen. "Turnen ist die Grundlage für fast alle Sportarten. Es ist die Basis, auf der man später aufbaut und auf die man immer wieder zurückgreift", sagt Brandstätter, der sich bei der diesjährigen Ehrenamt-Wahl von Sportland Oberösterreich und OÖN den Bezirkssieg in Perg sicherte. "Eine schöne Anerkennung", freut sich Brandstätter über diesen Erfolg. Wer so fleißig für ihn abgestimmt hat, dazu hat er durchaus einen Verdacht: "Wir sind eine große Turnerfamilie. Nicht nur in Mauthausen, auch in den umliegenden Gemeinden. Da kommt schon was zusammen."
Gemeinsam mit Gattin Regina ist Karl Brandstätter Herz und Seele der Turn-Sektion, aber auch des gesamten Vereins, begründen Sportlerfreunde dessen Nominierung zur diesjährigen Ehrenamts-Wahl: "Charly ist auch nach all diesen Jahren genauso motiviert wie am ersten Tag und für seine 66 Jahre fit wie ein Junger." Der Zulauf zum Turntraining ist in Mauthausen seit Jahren hoch. 120 Kinder verbringen derzeit regelmäßig Zeit an den Turngeräten. Einzig das Kleinkinderturnen für Knirpse ab drei Jahren kann derzeit aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht stattfinden. Die übrigen Gruppen trainieren in verringerter Besetzung. "Die Eltern und Kinder waren so froh, dass wir überhaupt wieder mit den Trainings angefangen haben", sagt Brandstätter. "Leider können wir unser Weihnachtsschauturnen mit 400 Besuchern heuer nicht machen. Aber die Turnjugend wird trotzdem vom Weihnachtsmann ein Packerl bekommen!"
Vor einiger Zeit betreute Brandstätter sogar eine Mädchen-Leistungsriege. "Derzeit konzentrieren wir uns aber auf den Breitensport", sagt der Trainer, der Ende der 1950er Jahre zum Turnsport gekommen und dabei geblieben ist: "Wir waren immer schon eine sportbegeisterte Familie. Auch meine Tochter ist voll engagiert." Mit seiner Sektion unterstützt er auch andere Sektionen im Verein – etwa mit Arbeitseinsätzen am Fußballplatz. Man hält eben zusammen im Sportverein, ganz so wie in einer richtigen Familie.
Bei ihm laufen die Fäden zusammen: Nikolaus Bindeus, Bezirkssieger Rohrbach
Nikolaus Bindeus, Obmann der DSG-Union Helfenberg, ist Bezirkssieger in Rohrbach. Oberösterreichs Wahl zum Ehrenamtlichen des Jahres war in den vergangenen Wochen oft Thema in Helfenberg, war doch Union-Obmann Nikolaus Bindeus vom Start weg im Spitzenfeld zu finden. "Ich wurde täglich mehrmals auf den Zwischenstand angesprochen. Daher bin ich jetzt fast ein wenig froh, dass es vorbei ist, denn es geht ja nicht so sehr um mich, sondern um das, was so viele Ehrenamtliche Woche für Woche für die Gesellschaft einbringen", sagt Bindeus.
Unzählige Stunden sind es, die er jede Woche für die DSG-Union Helfenberg da ist: von der Sportplatzpflege über das Grillen bei diversen Anlässen, die Instandhaltung bis hin zur Organisation von Veranstaltungen. Größter Brocken war die Errichtung des neuen Klubgebäudes im Jahr 2017. "Ohne die Tatkraft von Klaus wäre das in dieser Form nicht möglich gewesen", heißt es in der Nominierung des Helfenbergers für den Ehrenamt-Preis. Dadurch sei es gelungen, einen regen Vereinsbetrieb sicherzustellen.
Die Angebote der vielen Vereine im Land würden das Leben erst so richtig lebenswert machen, ist Bindeus überzeugt: "Dafür braucht es halt auch Menschen, die sich für die Allgemeinheit engagieren und nicht alles auf Euro und Cent vergütet bekommen wollen." Dennoch werde die Arbeit vielfältig belohnt – mit leuchtenden Kinderaugen beim Training oder Freundschaften, die über Jahrzehnte halten.
Mit Herz und Seele: Walter Hanl, Bezirkssieger Urfahr-Umgebung
Walter Hanl vom SV Gallneukirchen holte den Bezirkssieg in Urfahr-Umgebung. Seine Sehbehinderung war für Walter Hanl nie eine Hürde. Sieben Tage die Woche ist er als Trainer für den SV Gallneukirchen mit Herz und Seele im Einsatz. Hanl begann 1977 mit Judo, damals noch in der regulären Klasse. Judo für Sehbehinderte gab es erst 1993. Im selben Jahr kämpfte Hanl als einziger sehbehinderter Judoka Österreichs bei der Europameisterschaft – und gewann. "Ich habe mich sehr über den Bezirkssieg in Urfahr-Umgebung gefreut", sagt er. "Da waren ja schon sehr viele angemeldet."
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