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Ein alter Brauch, der das Unglück lautstark vertreibt

Von Thomas Fellhofer, 07. Jänner 2025, 08:01 Uhr
Der Hans von Feserkern und seine bunte Schar wünschen den Hausleuten Glück für die nächsten zehn Jahre. (fell/Sonnleitner)

Das Rauhnachtsingen der Feuerwehr Hinterschiffl lebte nach zehn Jahren Pause zum Jahreswechsel wieder auf

Die Krapfen sind gebacken, ganz nach dem Wunsch des "Ansagers", der schon am Vortag von Haus zu Haus zog, um an das "Rauhnachtsingen" zu erinnern. Die Garage ist ausgeräumt und die Besucher des Hauses haben reihum Platz genommen. Als es an der Türe pumpert, wissen alle, jetzt geht es los. Das Rauhnachtsingen hat begonnen. Ein Spektakel, das nur alle zehn Jahre in Hinterschiffl zu erleben ist.

Der Platzmacher tritt ein und schwenkt den Säbel. Danach treten der Reihe nach absonderliche Gestalten auf den Plan. Auf den Vorausgeher folgen der Sterntreiber und der Hans von Feserkern. "Glück herein, Unglück hinaus", lautet die einfache Botschaft. Dann wird das eigentliche Rauhnachtslied gesungen. Dabei wird um die eingangs erwähnten Krapfen gebeten und es werden auch Spenden für die Feuerwehr Hinterschiffl gesammelt. Diese hat nach zehnjähriger Pause das Brauchtum wieder aufleben lassen. Nur Burschen und Männer sind zum Spiel zugelassen, so will es der Brauch.

Eine Menge Schabernack

Mit dem Singen des Rauhnachtsliedes ist das Spektakel aber keinesfalls zu Ende. Es folgen Schuhputzer und Rasierer, die mit ihren Diensten die Geldbeutel der Zuschauer abermals erleichtern. Schließlich folgen die "Zitherer", die musikalisch und mit Gstanzln die Hausleute und ihre Gäste unterhalten. Als Gstanzlsinger ist sogar der Vizebürgermeister mit von der Partie. Er weiß freilich für gefühlt jeden die passenden Zeilen und kann so noch einmal ein paar Kreuzer für die Feuerwehr verdienen. Wer gar zu hartnäckig auf dem Geld sitzt, der wird eben zwei- und dreimal angesungen. Weil erstens ist nur alle zehn Jahre ein Rauhnachtssingen im Ort, und zweitens ist es ja für einen guten Zweck.

Überliefertes Brauchtum

Doch warum findet ein solches Treiben überhaupt statt? Spricht eine Überlieferung von einem heidnischen Brauchtum mit dem Sinn, Dämonen und böse Geister von den Dörfern fernzuhalten, ist die zweite Erklärung viel einfacher: Sie besagt, dass der Rauhnachtsumtrieb willkommenen Anlass gab, den kargen Speiseplan für das bäuerliche Hilfspersonal aufzubessern. Sei’s, wie’s sei, eine Mordsgaudi ist es allemal.

Und wer das Schiffler Rauhnachtsingen verpasst hat, muss nicht unbedingt zehn Jahre warten – denn auch andernorts wird dieser Brauch gepflegt.

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Autor
Thomas Fellhofer
Lokalredakteur Mühlviertel
Thomas Fellhofer
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