Mobilfunk: "Wir möchten ja abgeschottet sein"
PERG. Seit November gehen in der Ortschaft Mitterberg die Wogen hoch ob eines geplanten Mobilfunk-Senders, der in einem Waldstück wenige Meter neben der Wohnsiedlung aufgestellt werden soll. Grundstückseigner und Netzbetreiber sind sich einig. Die Gemeinde muss die Umwidmung allerdings noch genehmigen. Dagegen laufen die Bewohner Sturm: Sie sammelten 104 Unterschriften gegen den Standort und äußerten ihren Unmut auch im Gemeinderat.
Am Montag bemühten sich Experten für Mobilfunk bei einem Informationsabend in Perg um eine Versachlichung der Debatte. Kurt Reichinger von der Telekom-Regulierungsbehörde (RTR) und Harald Daspelgruber vom Netzbetreiber Hutchison Drei Austria versuchten mit zahlreichen Daten und Grafiken, die Notwendigkeit des Standorts für eine bessere Versorgung in den Katastralgemeinden Altenburg und Pergkirchen darzulegen.
Der Standort Mitterberg sei ideal, um das Gebiet von der Poschachersiedlung und Karlingberg bis Altenburg und Pergkirchen mit dem Netz von Drei zu versorgen. Der Alternativstandort "Preschnitzer Berg" könne das laut Daspelgruber nicht. Durch die Positionsverschiebung um 1,6 Kilometer sei eine ausreichende Versorgung der Siedlungen Mitterberg, Karlingberg und Pasching ebenso wenig möglich wie auf der Straßenverbindung von Perg nach Münzbach. Die vom 42 Meter hohen Sender ausgehende Strahlung betrage laut einer Simulation für Mitterberg maximal 0,26 Prozent des gültigen Grenzwertes. Allerdings ist davon auszugehen, dass nach einer Inbetriebnahme auch andere Netzbetreiber (A1, Magenta) um eine Mitnutzung des Senders ansuchen.
Bei den anwesenden Mitterbergern fanden diese Argumente nur bedingt Anklang. Sie befürchteten eine Entwertung ihrer Liegenschaften und misstrauten auch den Daten hinsichtlich der Strahlenbelastung: "Die Mobilfunker machen hier ein Geschäft auf unsere Kosten." Dass es mit dem Sender auch zu einer Verbesserung der Netzqualität in ihrer Siedlung komme, ließ man ebenso wenig gelten, da man seit kurzem mit Glasfaser versorgt sei. "Wer ständig mit dem Handy surfen will, kann das in Perg machen. Wir haben uns hier ein Haus gebaut, weil wird die Natur schätzen. Wir möchten ja abgeschottet sein", so eine Bewohnerin.
Im öffentlichen Interesse
Der Ausbau der Mobilfunkdienste sei im Interesse der Republik, sagte RTR-Experte Reichinger: "Deshalb fördern Bund und EU diesen Ausbau in schlechter versorgten Regionen ja auch." Netzbetreiber, die diesem Auftrag nicht nachkommen, drohen künftig sogar Strafen von 40.000 Euro pro Jahr und Region. Der Ausbau diene vor allem der Versorgung von mobilem Internet, betonte Daspelgruber: "Telefonieren alleine ist schon lange nicht mehr das Thema. Von 2019 bis 2022 hat das Datenvolumen in den Mobilnetzen um 92 Prozent zugenommen." Auch jetzt gebe es jährliche Zuwachsraten von fast 20 Prozent. Deshalb benötige man auch die Funkanlage in Mitterberg. Ob die für die Errichtung notwendige Widmung vorgenommen wird, liegt nun in der Hand des Perger Gemeinderats.
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"Wer ständig mit dem Handy surfen will, kann das in Perg machen. Wir haben uns hier ein Haus gebaut, weil wird die Natur schätzen. Wir möchten ja abgeschottet sein", so eine Bewohnerin.
Kann mir einer erklären was eine Handynutzung mit der Natur zum Tun hat? Wenn sie abgeschottet sein will, gibt es einen Trick, Handy ausschalten.
Sie befürchteten eine Entwertung ihrer Liegenschaften und misstrauten auch den Daten hinsichtlich der Strahlenbelastung: "Die Mobilfunker machen hier ein Geschäft auf unsere Kosten."
Strahlenbelastung, na eh und Luftlinie 2km sich mit Radio mit 100W bestrahlen lassen, viel besser. Auf Geschäft auf ihre Kosten, na eh das nutzen dann die bösen Linzer, Wiener, Perger usw.
Zum Thema Entwertung, es ist eher eine Aufwertung, da die Grundstücke mit Mobilfunk versorgt sind und damit voll erschlossen.