Mühlviertler Tourismusschüler bewirten am Opernball die Kanzlerloge
BAD LEONFELDEN. Die Tourismusschulen Bad Leonfelden stellen beim Opernball einen Teil des Servicepersonals – unter anderem für die großen Ehrenlogen.
"Es wären gerne noch mehr Schülerinnen und Schüler mitgefahren. Aber wir mussten bei 19 Teilnehmern einen Schnitt machen", sagt Stefan Sigmund, Lehrer an den Bad Leonfeldner Tourismusschulen, über jenen Arbeitseinsatz, zu dem einige Jugendliche aus der vierten Klasse heute Mittag in Richtung Wien aufbrechen werden: Ein Team der Schule ist nämlich beim Opernball im Service tätig, um die Ballgäste mit Speisen und Getränken zu versorgen.
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"Im vergangenen Jahr ist unsere Schule erstmals für dieses Großereignis angefragt worden", sagt Sigmund, der die Schülergruppe nach Wien begleiten wird. Damals war man vor allem für den Gustav-Mahler-Saal zuständig. Dort haben die Nachwuchs-Gastronomen aus dem Mühlviertel ihre Sache offenbar so gut gemacht, dass deren Zuständigkeit für heuer um ein gutes Stück erweitert wurde. Sigmund: "Wir werden neben dem Mahler-Saal auch einige der großen Ehrenlogen betreuen. Darunter jene des Bundeskanzlers, des Außen- und des Arbeitsministers."
Ein langer Arbeitstag
Es ist ein langer Arbeitstag, der die Schülerinnen und Schüler morgen erwartet. Gegen Mittag erfolgt die Abreise per Bus nach Wien. Dort geht es zunächst im Rathaus zur Einkleidung – so wie bei männlichen Besuchern herrscht auch beim Personal Frackzwang – und danach erfolgt in der Oper eine Sicherheitsunterweisung, ehe gegen 21 Uhr die ersten Gäste erwartet werden. Nach Ball-Ende um fünf Uhr früh wird noch zusammengeräumt, die übrig gebliebene Ware an die Logistik des Balls retourniert und ein gemeinsames Frühstück konsumiert, ehe es am Freitagvormittag per Bus wieder zurück in das Mühlviertel geht.
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Dieser Marathon-Dienst von geschätzt 16 Stunden ist auch der Grund dafür, dass nur Schülerinnen und Schüler mit sein dürfen, die das 18. Lebensjahr bereits vollendet haben – so wie Marlene Pöppl aus Kirchschlag und Samuel Rockenschaub aus Unterweitersdorf. "Es wird bestimmt anstrengend. Aber für dieses Erlebnis nehmen wir das gerne in Kauf. So eine Chance hat man nicht oft", sagen die beiden im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Weinkarte auswendig gelernt
Zur Vorbereitung auf ihren Opernball-Einsatz haben die Jugendlichen einige Unterlagen zugeschickt bekommen. Rockenschaub: "Wir haben die Weinkarte auswendig gelernt und auch die Namen jener Personen, die wir in dieser Nacht kennen müssen." Ansonsten vertrauen die Tourismusschüler auf das, was sie in vier Jahren Schule gelernt haben. Pöppl: "Wir verstehen unser gastronomisches Handwerk. Da braucht es keine zusätzlichen Übungseinheiten." Auch nicht für den Opernball.