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Nach Großbrand: Sägewerk Lauß in Peilstein startet Operation Phönix

08. Oktober 2024, 13:17 Uhr
Ingrid und Josef Lauß zeigten Landeshauptmann Thomas Stelzer die Pläne zum Wiederaufbau. (Fellhofer)

Große Pläne haben Ingrid und Josef Lauß für den Wiederaufbau ihres Betriebes nach dem verheerenden Brand vor zwei Monaten.

Dort, wo bis zum 17. August des heurigen Jahres noch eine moderne Maschinenhalle stand, ist das Sägewerk Lauß ein Trümmerhaufen. Der Rauch hat sich gelichtet, der Geruch und die verkohlten Überreste der Familien-Existenz zeugen noch von der verheerenden Brandnacht im Sommer. Doch Ingrid und Josef Lauß wollen weitermachen und bis zum Ende nächsten Jahres stärker denn je zurückkommen. Die Pläne dazu tragen den Titel Phönix, der wohl nicht passender sein könnte. "Man muss die Situation akzeptieren und dann die Probleme Schritt für Schritt lösen", sagt Josef Lauß. Große Motivation schöpfen die Mühlviertler Sagler aus der Tatsache, dass die Söhne mit ihren 23 und 17 Jahren Interesse an der Materie Holz zeigen. Ohne diese Perspektive stelle sich schnell die Sinnfrage. Grund genug, dass Landeshauptmann Thomas Stelzer den Unternehmern im Zuge seines Bezirkstages einen Besuch abstattete: "Man ist oft bei Feuerwehren zu Gast, wenn es etwas zum Feiern gibt. Umso beeindruckender ist es, die Berichte über den Brand aus erster Hand zu hören", sagte er, nachdem Einsatzleiter Walter Weidinger von der FF Peilstein den Einsatz noch einmal Revue passieren ließ: "Beim Ausrücken war es eigentlich ein normaler Brandmeldealarm. Wir nehmen das natürlich immer ernst. An so ein Einsatzszenario hat aber bei der Ausfahrt noch niemand gedacht", erinnert sich der erfahrene Feuerwehrmann. "Aber schon bei der Anfahrt informierte uns die Landeswarnzentrale über die Vielzahl der eingegangenen Notrufe. Diese berichteten von großem Feuerschein. Es wurde Alarmstufe II für das Einsatzstichwort Brand Gewerbe/Industrie ausgelöst und unmittelbar nach dem Eintreffen auf Alarmstufe III erhöht." Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Maschinenhalle schon in Vollbrand. Schnell war klar, dass die Maschinenhalle nicht mehr zu retten war. "Wir konzentrierten uns auf den Schutz der restlichen Firmengebäude und schützten den angrenzenden Wald und bekämpften den Böschungsbrand, der sich Richtung Dorf auszubreiten drohte. Immerhin war im August alles braun und dürr."

Vom Urlaub zur Brandstatt

Ingrid und Josef Lauß erfuhren indes in ihrem Urlaub am Attersee von der Feuersbrunst. "Die Heimfahrt an dem Abend war sehr bewegt. Wir wussten, was uns daheim erwartet", erzählt der Firmenchef, der selber Mitglied der FF Peilstein ist. "Umso beeindruckender ist es, wenn man selbst als Betroffener erlebt, wie alles funktioniert, und das auf ehrenamtlicher Basis."

Die Brandruine war noch gar nicht ganz erkaltet, als sich schon die Frage aufdrängte, wie es nun weitergehen solle. Schnell war klar: "Wir wollen weitermachen." Aber nicht nur das. Die Katastrophe sehen die Unternehmer auch als Chance. Man will stärker zurückkommen als vorher: Neben dem Wiederaufbau steht auch eine große Betriebserweiterung im Raum. "Wir haben bisher rund 40.000 Festmeter Holz eingeschnitten. Der Ausbau würde ins Doppelte gehen. Unser Ziel ist eine Fertigstellung Ende nächsten Jahres", ist Lauß zuversichtlich und hofft auf nicht allzu viele Hürden. Seine genauen Vorstellungen will er in den nächsten Tagen erst den Anrainern mitteilen. Immerhin brodelt die Gerüchteküche, und die Erzählungen schießen ins Kraut.

Beeindruckt von den Plänen zeigte sich im Gespräch auch Landeshauptmann Thomas Stelzer. Immerhin enthalten diese auch eine Renaturierung des Baches neben dem Sägewerk. Dadurch könnte sich der Betrieb weiter ausdehnen. Lob gab es schließlich auch für die Feuerwehren: "Wir können als Land nur die Rahmenbedingungen schaffen, Geräte und Häuser unterstützen. Aber das Ehrenamt und der Zusammenhalt in der Mannschaft sind der Rückhalt der Feuerwehr. Dass das alles ehrenamtlich passiert, darum beneiden uns viele. Auf unsere Feuerwehren ist eben Verlass." (fell)

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