Mühlviertler EM-Fanclub: Die Männer mit den roten Anzügen sind eingestimmt
LINZ/DÜSSELDORF. Weil beim Nachbarn alles machbar ist: Die "Red Hot Austrian Fans" aus dem Mühlviertel reisen mit eigenen Liedern zur Fußball-EM nach Deutschland.
Österreich-Fans, die mit Lederhosen ins Stadion kommen, geben sich zwar leicht als solche zu erkennen – in der Masse fallen sie aber nicht so richtig auf. Deshalb legten sich Christian Wolfmayr und seine Freunde vor acht Jahren, für die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich knallrote Anzüge zu. Die Reaktionen übertrafen ihre Erwartungen: "Damals in Paris sind gleich alle hergestürmt und wollten Fotos mit uns machen. Für uns war dann schnell klar: Dieses Outfit führen wir öfter aus", sagt Wolfmayr.
Der 2016 gegründete Fanclub ist weiter gewachsen, und damit auch die Zahl der Anzugträger: Wenn die österreichische Nationalmannschaft am kommenden Montag ihr EM-Auftaktspiel gegen Favorit Frankreich bestreitet, werden 15 "Red Hot Austrian Fans" im Düsseldorfer Stadion dabei sein.
Leiberl als Inspiration
Sie reisen vom Mühlviertel und der Linzer Gegend zu den Spielen der Gruppenphase – nach Frankreich stehen noch die Partien gegen Polen und die Niederlande auf dem Programm. Begleitet werden sie von dutzenden weiteren Fans aus dem Bekanntenkreis. Zumindest zehn Tage lang werden die Oberösterreicher dann im Nachbar- und Gastgeberland Deutschland Stimmung machen.
Dabei wollen sie nicht nur mit ihrem markanten Äußeren Aufsehen erregen: "Wir haben zwei Lieder für die EURO geschrieben und eingesungen", sagt Wolfmayr. Als Inspiration dienten Fan-Leiberl, die mit dem Aufdruck "Alles machbar beim Nachbar" versehen sind.
Im Tonstudio
Passend zu ihrem Erscheinungsbild gingen die "Red Hot Austrian Fans" auch dieses Projekt hochprofessionell an: In Tonstudios in Bad Leonfelden und Waxenberg (Bezirk Urfahr-Umgebung) nahmen sie ihre zwei Songs auf. Rhythmische Unterstützung holten sie sich vom erfahrenen DJ-Duo 2:tages:bart. Und sogar Musikvideos wurden im Mühlviertel gedreht, die seit Kurzem auch auf Youtube zu sehen sind. Die Lieder sind im Kasten, die gebügelten Anzüge liegen bereit: Das Abenteuer kann also losgehen.
Stärkere Gegner sind kein Nachteil
Was die Leistung des ÖFB-Teams anbelangt, ist Wolfmayr "positiv gestimmt". "Es ist kein Nachteil, wenn wir stärkere Gegner haben. Beim Trainer (Ralf Rangnick, Anm.) bin ich sicher, dass er das Beste aus der Mannschaft herausholt", sagt Wolfmayr, der selbst einmal beim SK St. Magdalena gespielt hat.
Miteinander statt gegeneinander
Die rot-weiß-rote Leidenschaft hatte ihn und seine Fankollegen schon an zahlreiche europäische Orte geführt – teils auch "exotische". Bisheriges Highlight sei die Reise zum Länderspiel auf den Färöer-Inseln gewesen. Nicht nur wegen der familiären Atmosphäre im dortigen Stadion, sondern auch wegen der Gastfreundlichkeit der Einheimischen. Das war kein Einzelfall: "Die schwedischen Fans haben uns eingeladen, mit denen hatten wir eine volle Gaudi", sagt der Mühlviertler. Mit den Nationen sei es "ein freundschaftliches Miteinander, anders als im Vereinswesen". Auch deshalb ist die Vorfreude auf die große EM-Reise groß.
Geht es nach Christian Wolfmayr, so kann der Deutschland-Aufenthalt gerne in die Verlängerung gehen. "Mitte Juli habe ich mir auch frei genommen, da wäre das Finale", sagt er und grinst. Denn beim Nachbarn sei ja bekanntlich alles machbar ...
Gruppenphase: ÖFB-Termine
Mit einer hochkarätigen Partie beginnt die Fußball-Europameisterschaft für Österreich: Am Montag, 17. Juni, um 21 Uhr trifft das ÖFB-Team in Düsseldorf auf Frankreich. Dann geht es nach Berlin, wo die weiteren Spiele der Gruppenphase gegen Polen (Freitag, 21. Juni, um 18 Uhr) und die Niederlande (25. Juni um 18 Uhr) anstehen.
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Jungs ich freu mich auf die gemeinsame Reise nach Berlin. Anzug ist bereits gebügelt. Danke an Chris für die Organisation. Fehlen nur noch 6 Punkte in Berlin.
Grüße aus Hinterstoder/Vorchdorf (Wales)