Müll, Schmierereien und Schüsse auf Fenster: Linzer Schule ruft um Hilfe
LINZ. Schüsse auf die Fassade und Fenster der Diesterwegschule in der Khevenhüllerstraße mitten in Linz – schon zum fünften Mal, zuletzt am Aschermittwoch. Zum Glück immer in der Nacht, außerhalb der Unterrichtszeit, sodass kein Mensch zu Schaden gekommen ist. Die Linzer Polizei, die bisher keine Projektile sicherstellen konnte, vermutet, dass als Waffe eine Steinschleuder oder ein Luftdruckgewehr verwendet wurde und die Täter Jugendliche sind.
Die Direktoren der Volks-, Mittel- und Sonderschule, die sich in dem Haus befinden, haben diese Woche per Brief einen schriftlichen Hilferuf an den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP), zuständig für den Erhalt der Pflichtschulen, gerichtet. Sie tragen für insgesamt fast 700 Schülerinnen und Schüler Verantwortung.
Darin werden noch weitere Vorfälle angesprochen: vor der Schule gezündete Knallkörper, extremistische Schmierereien an Wänden und Schulmobiliar, Drogenfunde am Schulgelände, Einbruchsversuche, zerstörte Basketballkörbe und Tore. "Angst und Sorge sind im gesamten Schulalltag spürbar", steht fettgedruckt in dem Schreiben an den Linzer Stadtchef, das auch die beiden Schulwarte unterschrieben haben. Seit einiger Zeit werde das vermehrte Auftreten "schulfremder Personen" auf dem Areal beobachtet, heißt es.
"Kein sicherer Schulbetrieb"
"Wir wissen, dass unser Schulgelände ein öffentlicher Bereich ist und nach dem Unterrichtsende bisher von jeder Person genutzt werden konnte", schreiben die Schulleiter. "Jedoch ist ein ordnungsgemäßer und sicherer Schulbetrieb für Kinder unserer Schule nicht mehr möglich."
Gefordert werden Zäune, Bewegungsmelder, eine Videoüberwachung und ein automatisches Schließsystem für die Eingangsbereiche. Während in etlichen anderen öffentlichen Gebäuden hohe Sicherheitsstandards vorgeschrieben seien, würden die Schulen "hier vernachlässigt", so die Kritik der Leiter der Diesterwegschule.
Bürgermeister Luger kündigt im Gespräch mit den OÖNachrichten an, dass es gleich nach den Semesterferien zu einem Lokalaugenschein kommen soll, um Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für die Lehrkräfte, Schüler, Schülerinnen und Eltern treffen zu können.
"Zu leicht zugänglich"
Mit dem Stadtpolizeikommando habe er bereits vereinbart, "unverzügliche Maßnahmen zu setzen". So sollen verstärkt die Jugendkontaktbeamten (JUKOB) zum Einsatz kommen. Denn derzeit sei das Gelände "an diversen Stellen für Externe offensichtlich zu barrierefrei zugänglich", sagt Luger. Im Eingangsbereich solle es zukünftig eine Videoüberwachung geben, um Täter abzuschrecken bzw. rasch ausforschen zu können.
Auch weitere bauliche Maßnahmen und Beleuchtungsanlagen stünden zur Diskussion. Es gehe darum, "wieder Ruhe und Ordnung herzustellen", betonte gestern der Linzer Bürgermeister in einer Presseaussendung. (staro)
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