Auf dem Hochsalm herrscht dicke Luft

SCHARNSTEIN. Das waldreiche Almtal wäre ein Paradies für Mountainbiker – theoretisch zumindest. Praktisch machen es die komplizierten Grundbesitzverhältnisse schwierig, Routen freizugeben. Wenn Tourismusverantwortliche Strecken einrichten wollen, müssen sie nicht nur mit den Bundesforsten, sondern mit vielen einzelnen Waldbesitzern verhandeln. Und nicht alle von ihnen haben Verständnis für die Freizeitsportler. Die offiziell freigegebenen Routen im Almtal lassen sich deshalb an einer Hand abzählen.

Mindestens ebenso erschwerend ist aber die Tatsache, dass einzelne schwarze Schafe unter den Mountainbikern seit Jahren alle Vorurteile bestätigen, die manche Grundbesitzer haben. Seit es 2019 nach zähen Verhandlungen gelang, in Scharnstein eine Strecke auf den Hochsalm zu einzurichten, gab es dort immer wieder Regelverstöße von Bikern. Manche hielten sich (zum Ärger der Jägerschaft) nicht an die vorgegebenen Zeitfenster, andere fuhren auf nicht freigegebenen Straßen.

Und jetzt droht die Situation zu eskalieren. Forstwirte und Grundbesitzer klagen darüber, dass Fahrverbotsschilder ausgerissen und demoliert wurden, Hochstände mutwillig beschädigt wurden und Müll bei Forsthütten zurückgelassen wurde.

Der Tourismusverband Traunsee-Almtal und die Marktgemeinde Scharnstein wandten sich gestern mit einem gemeinsamen und eindringlichen Appell an Wanderer und Mountainbiker. Sie fordern Fairness ein und warnen davor, dass die Strecken wieder geschlossen werden könnten. Zugleich weisen sie darauf hin, dass das Herunterreißen und Demolieren von Schildern eine strafbare Sachbeschädigung darstellt.

"Das Traurige ist, dass einige wenige hier allen schaden", sagt Stefan Schimpl vom Tourismusverband. "Den Grundstücksbesitzern genauso wie allen Erholungssuchenden."