Das Salzkammergut hat jetzt seine eigene Saliera– als Leckstein aus Salz
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ALTAUSSEE. Die Bundesforste machen den Wildtieren ein besonderes Ostergeschenk: Ein Nachbau der weltbekannten Saliera hilft beim Fellwechsel – und macht auf den Klimawandel aufmerksam.
Die Saliera und der Wald sind keine neue Kombination. Vor 18 Jahren, im Jänner 2006, war sie allerdings nicht gewollt. Die einzig erhaltene Goldschmiedearbeit des italienischen Künstlers Benvenuto Cellini (1500-1571) war drei Jahre zuvor aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien gestohlen worden.
Der Täter war über ein Baugerüst ins Innere des Museums gelangt und hatte sich die Schwachstellen der Alarmanlage zunutze gemacht.
Zunächst versteckte er das Kunstwerk, dessen Wert auf rund 63,5 Millionen Euro geschätzt wird, unter seinem Bett, dann wurde ihm die Sache zu heiß.
Er vergrub die Saliera in einem Waldstück bei Zwettl in Niederösterreich. Seine Lösegeldforderungen fanden kein Gehör, der damals 47-Jährige wurde schließlich identifiziert, festgenommen und zu vier Jahren Haft verurteilt. Fast zwei Jahrzehnte später ist Saliera wieder im Wald versteckt– diesmal im Salzkammergut.
Sechs Monate Arbeit
Dafür verantwortlich zeichnen die Bundesforste – ganz ohne spektakulären Kunstraub. Sechs Monate lang arbeiteten die rumänischen Künstler Anca Benera und Arnold Estefan an einer Nachbildung aus Salz.
Zu sehen bekommen die Salz-Saliera, die in einem Wald bei Altaussee platziert wurde, vermutlich hauptsächlich die Wildtiere. Denn sie wurde als Leckstein konzipiert. Über die Saliera nehmen Eichhörnchen, Rehe oder Gämse zusätzliche Spurenelemente und Mineralien auf, die sie vor allem in der Zeit des Fellwechsels vermehrt benötigen.
Doch nur als Ostergeschenk für Tiere ist die Kunstinstallation nicht gedacht: "Wir wollen auf das Zusammenspiel von menschlichem Wirken und Natur, ganz besonders auf die Bedeutung des Ökosystems Wald als Lebens- und Erholungsraum sowie seine zentrale Rolle als Klimaschützer, aufmerksam machen", sagt Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Bundesforste.
Darum werde das Projekt mit eigens angebrachten Wildtierkameras auch dokumentiert. Dabei soll sich zeigen, wie Wetter und Wild die Salz-Saliera neu formen. Die Materialien für das Kunstwerk kommen selbstverständlich aus dem Salzbergwerk in Altaussee.
Das Salzkammergut wurde laut Bundesforsten als Schauplatz auserwählt, weil hier besonders deutlich werde, wie eng der Rohstoff Salz mit dem Wald verknüpft ist. Denn in den früheren Jahrhunderten sei Holz ein unverzichtbarer Rohstoff zur Salzgewinnung gewesen, der als Bau-, Gruben- und Brennholz in den Salzbergwerken benötigt wurde.
Angesichts drohender Holzverknappung sei bereits im 18. Jahrhundert das Prinzip der forstlichen Nachhaltigkeit entstanden: Nicht mehr Holz ernten, als nachwachsen kann.
Anlass für das Waldversteck der Saliera im steirischen Salzkammergut ist aber auch die Klima Biennale in Wien. Das neue Klima-Kunst-Festival startet am 5. April und endet am 14. Juli.
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6 Monate Arbeit für einen exquisiten Leckstein...
Eine " künstlerische Intervention" halt .....