Dieser Bus verändert das Mondseeland
MONDSEE. Pro Monat steigt die Fahrgastzahl beim Postbus-Shuttle Mondseeland um zwölf Prozent.
Heute ist es selbstverständlich, Musik oder Filme auf Knopfdruck zu konsumieren. Dank Postbus-Shuttle geht das aber auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln. In den sieben Mondseeland-Gemeinden Mondsee, Innerschwand, Oberhofen, Oberwang, Tiefgraben, St. Lorenz und Zell am Moos wurde das System vor genau einem Jahr eingeführt. Gestern zogen die sieben Bürgermeister, die Postbus AG, die Leader-Region FUMO und die Klima- und Energiemodellregion Mondseeland gemeinsam eine erste Bilanz.
Das Postbus-Shuttle ist ein neunsitziger Kleinbus, der den ganzen Tag zwischen 400 Haltepunkten im Mondseeland unterwegs ist – darunter nicht nur reguläre Haltestellen, sondern auch Partnerbetriebe wie Arztpraxen oder Gastronomiebetriebe. Wer mitfahren will, kann den Bus per App oder telefonisch bestellen. Ein Computerprogramm berechnet je nach Auftragslage die optimale Route. Die Fahrpreise liegen je nach Distanz zwischen 3,40 Euro und acht Euro. Ermäßigte Fahrkarten (für Jugendliche, Senioren oder Klimaticket-Besitzer) kosten nie mehr als zwei Euro.
Das Mobilitätsangebot ist maßgeschneidert für ländliche Regionen wie das Mondseeland, das über kein dichtes Netz herkömmlicher öffentlicher Verkehrsmittel verfügt. Und das erste Jahr zeigt, dass die Bevölkerung das Postbus-Shuttle zu schätzen gelernt hat. In Summe wurden 6000 Passagiere gezählt, wobei die Zuwachsrate mehr als zwölf Prozent pro Monat betrug. Einige Verbesserungsmaßnahmen (wie etwa eine Preisreduktion bei den langen Strecken) und Marketingmaßnahmen der Leader-Region trugen dazu wesentlich bei.
"Das Postbus-Shuttle ist nicht nur ein Klimaschutzprojekt, sondern auch ein Sozialprojekt", sagt Julia Soriat, Geschäftsführerin der Leader-Region FUMO. "Mit dem Shuttle besucht beispielsweise ein älterer Herr, der kein Auto mehr besitzt, täglich seine Frau im Pflegeheim. Es gibt auch eine Runde, die regelmäßig gemeinsam zum Kegeln mit dem Shuttle fährt."
300.000 Euro lassen sich die sieben Gemeinden das Postbus-Shuttle pro Jahr kosten. Einen kleinen Anteil trägt auch der Tourismusverband bei. "Das Projekt ist vorerst auf drei Jahre angelegt", sagt Elisabeth Höllwarth-Kaiser (ÖVP), Bürgermeisterin von Oberhofen und Obfrau der Leader-Region. "Wir hoffen, dass wir danach auch finanzielle Unterstützung von Land und Bund bekommen. Das Erfolgsmodell sollte dem Mondseeland unbedingt erhalten bleiben."
Anrechnung vom Klimaticket?
„Reisende mit einem KlimaTicket (Österreich, Oberösterreich, Salzburg) oder einer gültigen Zeitkarte des oberösterreichischen (Wochen-, Monats-, Jahreskarte, Jugendticket-Netz) bzw. des Salzburger (Wochen-, Monatskarte, SUPER s´COOL-CARD) Verkehrsverbunds zahlen für die zu fahrende Strecke den ermäßigten Tarif.“
Beispiel:
Innerhalb einer Gemeinde statt € 3,40 nur € 1,-
und bei größeren Strecken über mehrere Gemeinden 2 Euro.
Öffi am Land musst aufzahlen ... kein Wunder dass alle bisherigen Versuche der Öffieinführung am Land relativ schnell floppen.
Hallo APISODE,
bitte vorher Infos lesen.
Das ist kein Öffi mit Fahrplan! Es ist ein besonderes regionales Nahverkehrsangebot das von den Gemeinden unterstützt wird. Die geringe Aufzahlung ist sicher gerechtfertigt.
Sehr gut! Ich kann und will mir kein Auto mehr leisten, daher unterstütze ich jede Initiative für öffentliche Mobilität.
Finde solche Initiativen wichtig, nur stimmen die Zahlen - €300.000.- für 6.000 Passagiere => das wären € 50.- je Fahrt => davon werden € 2.- bis 8.- durch den Passagier gedeckt...das Ganze nicht mal bis 24 Uhr und in der Früh ab 7 Uhr....gespannt, wie lange sich das die Gemeinden/der TVB usw. leisten können...
Bei einer monatlichen Zuwachsrate von 12 % und Kleinbussen muss die Flotte bald aufgestockt werden, was die Grundkosten ebenfalls stark ansteigen lässt. Eine Reduzierung der Haltepunkte, Erhöhung des Fahrpreises oder andere Einsparversuche senkt wiederum die Attraktivität dieser Verkehrslösung.
Der Vorposter meinte etwas anderes wie die Zueachsrate ... Wenn jede Fahrt die Gemeinden wirklich 50€ kosten sollte, dann läuft da etwas komplett falsch. Damit sie verstehen was gemeint ist: einen Taxifahrer hinstellen und den nach dem Taxitarif zu entlohnen wäre günstiger ...