Stummer bleibt wohl weiter an der SPÖ-Stadtparteispitze
RIED. Vor der zweitägigen Parteiklausur im Jänner gibt es aber auch Kritik hinter vorgehaltener Hand von SPÖ-Mitgliedern.
Es war Ende August, als Rieds SPÖ-Vizebürgermeister Peter Stummer mit den Worten „Es reicht“ seinen Parteiaustritt erklärte. Grund dafür waren unter anderem die „Causa Luger“ und die Aussagen von Doris Bures, der Dritten Nationalratspräsidentin. Diese kritisierte das Wahlprogramm von SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler. Stummer machte in den darauffolgenden Tagen mit seinem Wiedereintritt in die Partei weitere Schlagzeilen.
Allerdings trat er (laut eigenen Aussagen) der SPÖ Traiskirchen bei. Babler war dort bis Herbst 2024 mehr als zehn Jahre lang Bürgermeister gewesen. Stummer gab an, ein Zeichen der Solidarität für Babler setzen zu wollen. Rasch wurde eine Sondersitzung der SPÖ Ried einberufen, in der schließlich entschieden wurde, dass Stummer vorerst Vizestadtchef bleiben soll. Das Hin und Her, das in einem Wechsel zur SPÖ Traiskirchen gipfelte, wurde bei vielen mit Kopfschütteln quittiert.
Es folgte eine für die SPÖ enttäuschende Wahl. Babler fuhr mit rund 21 Prozent ein schlechtes Ergebnis ein. Während sich die SPÖ auf Bundesebene gerade in Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP und den Neos befindet, sollen bei der Rieder Stadtpartei die Weichen für die kommenden Jahre bei einer zweitägigen Klausur im Jänner gesetzt werden. Derzeit ist die Partei mit acht Mandaten im Gemeinderat und zwei im Stadtrat vertreten.
Forstners Aufstieg
Mit Sportstadtrat Sebastian Forstner hat die „Nummer zwei“ der Stadtpartei jetzt den Sprung in die Bundespolitik geschafft. Forstner erhielt bei der Nationalratswahl rund 1100 Vorzugsstimmen. Der Landesparteivorstand beschloss, dass Forstner auf Bettina Lancaster im Bundesrat folgen sollte. Die Angelobung des 42-Jährigen findet am 19. Dezember statt. Darüber, was das für die Rieder Stadtpartei der Sozialdemokraten heißt, will die Parteispitze noch nicht wirklich konkret sprechen. Forstner nennt es einen Prozess, der gemeinschaftlich bei der Klausur entschieden werde. Bei dieser sollen früh die Weichen der SPÖ Ried für die Landtags- und Gemeinderatswahlen im Herbst 2027 gestellt werden.
Er wolle Ried nachhaltiger und lebenswerter machen, man habe in der Vergangenheit vieles auf den Weg gebracht, so Stummer. „Ein besseres Zusammenleben in Ried ist mir eine Herzensangelegenheit. Die Vereine liegen uns extrem am Herzen, Sebastian Forstner leistet hier großartige Arbeit“, sagt Stummer. Einen klassischen „starken Mann“ bei der SPÖ Ried gebe es nicht mehr, man diskutiere gemeinschaftlich auf Augenhöhe.
Eine der offenen Fragen ist, ob Forstner sein Mandat im Stadtrat behält. Wenn nicht, könnte Christian Hilpold, Vorsitzender des Sozialausschusses, zum Zug kommen. Mehr oder weniger fix sein dürfte, dass Stummer in erster Reihe bleiben wird.
Ein „Bärendienst“
Also alles eitel Wonne? Nicht unbedingt. Von einem „Bärendienst, den uns Stummer mit seiner Aktion im August beschert hat“, und „erbosten Reaktionen bei Parteimitgliedern“ spricht ein SPÖ-Funktionär im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Er gehe nicht davon aus, dass die Klausur über die gesamte Dauer hinweg harmonisch verlaufen werde. „Ich bin mir sicher, dass es durchaus heftige Diskussionen geben wird“, sagt das SPÖ-Mitglied.
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Das beweist:
bei der SPÖ ist das totale Chaos die gelebte Normalität.