Für 78 Häuser und 434 Menschen wird Gefahr durch Hochwasser entschärft
REGAU. Projekt schützt Regauer Ortsteil Schalchham und belebt ein Ager-Naherholungsgebiet.
Das Landwirtschaftsministerium hat kurz vor Jahresende 848 Projekte für Wasser-Infrastruktur verabschiedet. Eines davon ist der Hochwasserschutz in Schalchham, der um 4,3 Millionen Euro errichtet wird. Bereits seit 2018 schiebt die Gemeinde Regau dieses Projekt an, das die Gefahr am Zusammenfluss von Vöckla und Ager entschärfen soll.
Teile von Schalchham südlich der Ager würden bei einem 100-jährlichen Hochwasser geflutet. Für diese mögliche Katastrophe will Regau mit einem großräumigen Hochwasserschutzprojekt gerüstet sein, gleichzeitig wird ein Naherholungsgebiet belebt und renaturiert.
Das Vöcklabrucker Ziviltechnikerbüro HIPI berechnet, plant und verantwortet das Großprojekt der Gemeinde Regau in Abstimmung mit dem Gewässerbezirk Gmunden. Die Abwicklung erfolgt in zwei Bauphasen. Am Beginn steht die Rodung von Bäumen im verlandeten Nebenarm der Ager, der danach zwei bis drei Meter ausgebaggert wird. Dadurch wird dieser Altarm reaktiviert und in Zukunft permanent Wasser führen. Entlang dieses Nebenarms werden eine Schutzmauer und Dämme mit einer Gesamtlänge von 770 Metern gebaut, die das Siedlungsgebiet im Bereich der Schallermühle vor Überschwemmungen schützt, 434 Personen sowie 78 Objekte wären aktuell von einem Hochwasser betroffen. In der zweiten Bauphase wird am Nordufer der Ager unterhalb der Johannes-Kepler-Straße im Gemeindegebiet von Vöcklabruck eine Retentionsfläche angelegt, wo das Hochwasser im Bedarfsfall ausweichen kann. Diese Fläche wird gewässerökologisch angelegt, damit Fische oder Amphibien Laichplätze finden. Der Flusslauf der Vöckla und Ager selbst bleibt von den Baumaßnahmen unberührt. "Das Projekt findet unter höchster Achtsamkeit für Mensch und Natur statt", erklärt Alexander Debene, Spezialist für Flussbau und Hochwasserschutz bei HIPI. "Die Insel neben der Ager und dem belebten Altarm wird aufgewertet und steht nach dem Bau weiterhin als Naherholungsraum zu Verfügung."
Die Rodung der Bäume ist bereits im Gang. Die Bauzeit ist mit zwei Jahren veranschlagt, die Gesamtkosten in der Höhe von 4,3 Millionen Euro werden zwischen Bund (81,4 %) und der Marktgemeinde Regau (18,60 %) geteilt.
Warum hat man dort bauen lassen?