Gmunden gibt Hans Gebetsroither einen Ehrenplatz im Stadtzentrum
GMUNDEN. Das Denkmal für den international berühmten Fliegenfischer übersiedelte zur Traunbrücke.
Er hatte das Handwerk des Schusters gelernt, aber als Fliegenfischer erlangte er Weltruhm: Hans Gebetsroither machte die Gmundner Traun zum Mekka in der Königsdisziplin des Angelns. Der Mann, den sie in Gmunden wegen seiner Sonnenbräune "Neger Hans" nannten, entwickelte einen eigenen Wurfstil, der wegen seiner Eleganz und Effizienz bis heute praktiziert wird. Der Gebetsroither-Stil (Austrian Style) wird auch international unterrichtet.
Er begann als Zuträger
Seine Anglerkarriere startete er in jungen Jahren als Zuträger für die in- und ausländische Fischerprominenz an der Traun. Durch seine Fachkenntnis machte er sich aber rasch einen Namen. Als ein reicher Engländer 1933 die Gmundner Traun pachtete, bestand er darauf, dass Gebetsroither als Fischereiaufseher eingestellt wurde. Unter seiner Leitung wurde der Flussabschnitt nördlich des Traunsees zu einem internationalen Top-Gewässer. Der gelernte Schuster erlangte ein so großes Renommee, dass ihm Ehrenmitgliedschaften in internationalen Clubs angetragen wurden. So war er Mitglied im Fario-Club in Paris und mit dem Hotelmagnaten Charles Ritz befreundet. Auch eine Nähe zum Schriftsteller Ernest Hemingway wird Gebetsroither nachgesagt.
Der Gmundner Fliegenfischerpapst starb 1986 im Alter von 83 Jahren. Zwei Jahre später wurde ihm bei seiner Wirkungsstätte an der Traun, beim Hotel Marienbrücke ein Denkmal errichtet. Weil das Hotel mittlerweile aber nicht mehr in Betrieb ist, setzte sich eine internationale Initiative für die Versetzung der Gedenktafel ins Stadtzentrum ein. Hauptbetreiber waren Gebetsroithers Biograph Heinz Lorenz und der Verein "Freunde der Traun".
Am Wochenende wurde das Denkmal im Stadtzentrum feierlich enthüllt. Es ziert jetzt den Beginn der Traunpromenade bei der neuen Traunbrücke. "Hans Gebetsroither ist ein großer Sohn der Traun", sagte Festredner Albert Pesendorfer von den "Freunden der Traun". "Das Denkmal soll uns und spätere Generationen an ihn erinnern."