Mondseelandgemeinden probieren neue Wege im öffentlichen Nahverkehr
MONDSEE. Rufbus-System mit dazugehöriger App als Alternative zum Auto.
Die Bürgermeister der sieben Mondseelandgemeinden (Innerschwand, Mondsee, Oberhofen am Irrsee, Oberwang, St. Lorenz, Tiefgraben und Zell am Moos) sind sich einig: Der öffentliche Personennahverkehr muss in ländlichen und zersiedelten Gebieten neu gedacht werden. Die viel zitierte Verkehrswende – also der Umstieg vom Auto auf klimafreundlichere Verkehrsmittel – ist nur dann möglich, wenn dafür auch die notwendigen Strukturen geschaffen werden.
Rufbus per App bestellen
Die Digitalisierung hat aber neue Möglichkeiten eröffnet. Zum Beispiel ein Rufbussystem ohne Fahrplan und ohne fixe Abfahrtszeiten. Bei diesem System werden Haltepunkte quer über die Region gelegt, wodurch auch bisher noch nicht erschlossene Gegenden erreichbar werden. Fahrgäste fordern mit Hilfe einer App einen Bus an, auf den sie maximal 30 Minuten warten. Dank ihrer App wissen sie genau, wann er kommt. Der Fahrpreis ist gedeckelt – wird aber günstiger, wenn mehr Fahrgäste im Bus sitzen.
Die Bürgermeister des Mondseelandes wollen sich dieses Modell nun genau ansehen. Die Österreichische Postbus AG wird ein entsprechendes Modell für die Region ausarbeiten und ihren "ÖBB Postbus Shuttle" vorstellen. Die sieben Gemeinden werden das Projekt dann in Abstimmung mit Regionalentwicklungsorganisationen weiterverfolgen. Neuland betreten sie damit nicht: Auch in vielen anderen Regionen Österreichs findet in puncto öffentlicher Nahverkehr gerade ein Umdenken statt. In drei Gemeinden im unteren Mühlviertel kommt das Postbusshuttle bereits zum Einsatz.