Oberösterreich investiert in Schulsozialarbeit
LINZ. Rund 710.000 Euro werden in Oberösterreich aufgrund des steigenden Bedarfs in den Ausbau der Schulsozialarbeit investiert. Die Vollzeitstellen werden von 52 auf 62 erhöht und damit soll das Hilfsangebot an 50 weiteren Pflichtschulen geschaffen werden.
Von der nicht gemachten Hausübung, über den Schmerz, weil sich die Eltern trennen, bis zu Suizidgedanken: Kinder und Jugendliche können sich mit all ihren Problemen und Sorgen an die Schulsozialarbeit (SuSa) wenden. Da der Hilfsbedarf stetig steige, investiert das Land rund 710.000 Euro und erhöht die Zahl der SuSa-Vollzeitstellen an Oberösterreichs Pflichtschulen von 52 auf 62, wie Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch verkündet.
Präventiv, kostenlos und vertraulich unterstützen aktuell 74 Schulsozialarbeiter rund 50.000 Schüler an 250 von mehr als 800 Pflichtschulen in Oberösterreich und sind ein wesentlicher Bestandteil der multiprofessionellen Teams. "Im vergangenen Schuljahr wurden 3500 Betreuungen durchgeführt und die Tendenz steigt weiter", sagt Theresia Schlöglmann, Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendhilfe des Landes und ergänzt: "Bei der Schulsozialarbeit stehen die Familien im Fokus. Sie ist nicht nur für Kinder sondern auch Eltern und Lehrkräfte zugänglich."
Die Aufteilung der Sozialarbeiter erfolge nach sozioökonomischen Belastungsfaktoren. Es gebe keine oberösterreichische Region, die gar keine Betreuung hätte. Wenn eine Schule einen Bedarf meldet, werde dem nachgekommen, wie Gesundheitsreferentin Haberlander mitteilt.
SuSa-Postkasten an den Schulen
An allen betreuten Schulen hängt ein eigener SuSa-Postkasten. "Da können die Schüler Zettel mit ihrem Namen und der Klasse hineinschmeißen", sagt Johanna Gruber, Fachteamleiterin Vöcklabruck. Die Sozialarbeiterin ist wöchentlich in drei Schulen präsent, entwickelt mit den Betroffenen Strategien und arbeitet auch mit anderen Hilfsangeboten, wie der Schulpsychologie zusammen. "Wir können uns sehr gut an die Bedürfnisse anpassen, machen beispielsweise auch Hausbesuche und reden dann mit allen Beteiligten", schätzt Gruber an ihrem Beruf die Vielfalt, die positiven Rückmeldungen an ihrem Job und Menschen unmittelbar helfen zu können.
Nun werden die zehn neuen SuSa-Vollzeitstellen, die nicht nur für den Zentralraum sondern auf für Freistadt, Grieskirchen oder Ried geplant sind, ausgeschrieben und sollen schnellstmöglich besetzt werden, betonte Haberlander. Damit soll an 50 weiteren Pflichtschulen das Hilfsangebot ermöglicht werden.
Bildungssprecher Reinhard Ammer (Grüne) sowie SPÖ-Pendant Doris Margreiter begrüßen grundsätzlich den Ausbau, kritisiert jedoch, dass die Aufstockung auf 100 Vollzeitkräfte nicht wie beschlossen bis Ende 2013 umgesetzt wurde.
Erfreut reagieren die Neos auf den Ausbau. Für Bildungssprecherin Julia Bammer sei vor allem die personelle Aufstockung der multiprofessionellen Teams wichtig, damit "eine umfassende Betreuung gewährleistet wird und die Lehrkräfte entlastet werden".
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![Daniel Gruber Daniel Gruber](/storage/image/2/4/6/7/2947642_autor-artikel-text-artikel-200_1Bs6p-_i4jq6i.png)
Ist gut, aber zu wenig. Eine Vollzeitstelle für drei Schulen. Ganz schön wenig Zeit je Standort...
Ein weiterer Schritt, wo man gewisse Eltern noch weiter aus der Verantwortung nimmt.
Von der Idee her richtig, aber an wen sollen sich die Kinder "gewisser" Eltern sonst wenden?