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Erfolgreichster „Youtuber“: "Mein Gott, bin ich behindert..."

Von Hannes Fehringer, 23. April 2015, 05:48 Uhr
"Mein Gott, bin ich behindert..."
Dähnes Freundin spielt das Wargame "Call of Duty", das nahezu jeder Schüler kennt. Marcel büßt vor der Kamera für jedes Versagen. Dem Publikum gefällt’s. (KSFreak)

STEYR. Wargames, Chiliwettessen und Lovetipps: Marcel Dähne ist auf Youtube der Quoten-King.

Seine Freundin nennt er "KSGirl", und sie hat bei der Steuerung der Playstation ein ganz patschertes Händchen. Für jedes Mal, wenn sie beim virtuellen Kriegsspiel "Call of Duty" von den feindlichen Söldnern getötet wird, verspricht Marcel Dähne einen Pfefferoni zu verspeisen oder einen Teelöffel Tabasco-Soße zu schlucken.

Seit zwei Jahren ist Dähne als "KSFreak" auf Youtube, 183 Videos hat er laut Zählung der Plattform Socialblade auf seinem Kanal hochgeladen. Der Steyrer, der vor der Matura an der Handelsakademie das Handtuch geworfen hat, lebt jetzt wahrscheinlich besser als viele seiner Klassenkollegen. Der junge Mann, der bei seinen Moderationen gerne aufbrüllt und "Mein Gott, bin ich behindert!" ruft, betreibt mittlerweile die Filmerei für Youtube als Brotberuf.

 

Mit aufgezeichneten Gefechten der Zockerspiele, die von den Gegnern in einem Videofenster gleichzeitig kommentiert werden, macht Dähne Quote in der Szene. Aber auch den Clip, der Dähne und seine Spezln beim Turmspringen im Steyrer Stadtbad zeigt, erreichte bislang 245.912 Aufrufe. Um keine Folge zu verpassen, haben bereits 159.357 Internet-User den Kanal von "KSFreak" abonniert. Das machte den Steyrer für Youtube und dessen Mutterkonzern Google interessant. Längst wird seinen Videoclips eine Werbebotschaft vorangespannt. Dähne schneidet an den Anzeigen mit, nachdem Youtube seit zwei Jahren auch in Österreich "Partner" mit großen Fangemeinden sucht.

Einer der großen Quotenkaiser im deutschen Sprachraum, "Lord Abbadon", hat in einem Workshop – wo sonst als auf Youtube – aus dem Nähkästchen geplaudert, was einen "Youtuber" ausmacht: "Ihr braucht ein klares Konzept." Dähne hat das beherzigt: Er definiert sich als "Unterhalter". Abgesehen davon, dass er sich beim Zocken über die Schulter schauen lässt, inszeniert er auch sein Privatleben als "Reality Soap". Im Herbst schlenderte er einen Weg entlang und erzählte, dass er sich von "KSGirl" getrennt habe. Die Farben des Kurzfilmes wurden in der Nachbearbeitung gebleicht und gebräunt. Jetzt weckte "KSFreak" wieder Frühlingsgefühle – er und "KSGirl" sind wieder ein Herz.

Auf Youtube kann man wieder Anfeuerungen zum virtuellen Maschinengewehrgeknatter hören wie "Rechts, rechts, Schatz, schieß!" Dähne begrüßt wieder "die Leute", und das "gaaanz gechillt". Was Scharfes gibt es auch wieder: Bei der Serie "Realtalk" geben er und "KSGirl" Teenagern Lebenskunde wie einst Dr. Sommer in den Bravoheften zum Besten: "Pille oder Kondom?". Zur Untermalung der Lovetipps krepieren auf dem Vollbildschirm die Soldaten beim Wargame.

Der Steyrer „KSFreak“ ist einer der erfolgreichsten „Youtuber“ in Österreich

Sie sind nicht nur österreichischer Fußball- und Eishockeymeister: Die roten Bullen aus Salzburg führen auch mit Abstand das Ranking auf Youtube in Österreich an. Der Getränkekonzern beherrschte mit 1.071.048.464 Videoaufrufen und 4.187.983 Abonnenten auch den österreichischen Zweig des Internet-Broadcasters Youtube.

Immerhin auf Platz acht wird von Socialblade Austria der Steyrer Marcel Dähne alias "KSFreak" gereiht. Der ehemalige HAK-Schüler, der vor der Matura abbrach, lebt heute bereits vom Beruf als professioneller Videoproduzent auf Youtube. Seit zwei Jahren hat Dähne laut Socialblade 183 Videos hochgeladen und auf Youtube 159.550 Abonnenten. Bislang verzeichnete "KSFreak" bereits 12.103.492 Aufrufe, mit anderen Worten: Statistisch gesehen hat jeder Österreicher bereits eines seiner Videos aufgerufen.

Hinter Dähnes Erfolg steckt natürlich Arbeit und ein Konzept: Die Videos sind in eine präzise Signation eingefasst, Dähne selbst legt Wert, dass er gut verständlich für den deutschen Sprachraum bei seinen Kommentaren keinen Dialekt einfließen lässt. Mit Fantreffs und auf Facebook wirbt er aktiv dafür, dass User seine Beiträge mit einem aufrechten Daumen "liken".

Beispiel gefällig? - Bitteschön:

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Zaungast_17 (26.838 Kommentare)
am 23.04.2015 17:58

bei dieser Sache? zwinkern

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Gugelbua (33.012 Kommentare)
am 23.04.2015 09:52

grinsen
sah gestern einen Bericht über Fernsehgeräte der neuen Generation die mit dem Internet verbunden sind.
Tolle Sache, man ist mit Bild und Ton total überwachbar.

Seit 2012 belauschen die TV Hersteller (Asien) die Zuseher um wie sie sagen besser auf die Konsumentenwünsche einzugehen
grinsen grinsen grinsen

aus mit Schlabberlook vorm TV, bitte immer schön gestylt und auf seine Wortwahl achten! grinsen
Das Paradies kommt immer näher grinsen

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 23.04.2015 09:10

großmutter selig?
als depp lebst am besten.
solche vorbilder brauchen unsere kids. der politik wirds gefallen.........

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Prinzessin2506 (3.454 Kommentare)
am 23.04.2015 08:54

sind zu klein für so viel Schwachsinn!

Unglaublich, dass eine seriöse Zeitung so etwas überhaupt publizieren kann.

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lancer (3.688 Kommentare)
am 23.04.2015 08:24

...jeder darf mitmachen...jeder kann zusehen. Toll !

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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 23.04.2015 07:04

zu sein ist nicht so Cool !

Ein Spinner ist dieser Typ zwinkern

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capsaicin (4.095 Kommentare)
am 23.04.2015 06:22

wie originell, sowie vor intelligenz & niveau nur so strotzend diese aussage - und sie bringt auch jede menge kohle.

vielleicht sogar ein anstoß für die vielen wirklich behinderten, wie man seine beeinträchtigung vermarkten kann - es wartet mitunter das viele geld !

auch toll, dass eine quanitäts-zeitung so darüber groß berichtet.

cocnlsuio: aber, qualität --> wo bist du ??...

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