Amstetten hat jetzt einen klimafitten Stadtplatz
AMSTETTEN. In Amstetten wurde einer der ersten klimafitten Stadtplätze des Landes eröffnet.
Vizebürgermeister Markus Brandstetter (VP) zeigte gerne einen Videoclip her, den er auf seinem Handy gemacht hat: Kinder spielen an einem trüben Herbsttag in dem nur mit einem Wasserfilm bedeckten neuen Stadtbrunnen Fußball, die Sprenkelbögen, die er ausspeit, sind die Tore. Von den ausgewachsenen Bäumen, die ringsum in großen Grüninseln im Unterbau verankert sind, weht der Wind die letzten Blätter.
Im Frühsommer werden die Bäume bereits Schatten spenden, kündigte Bürgermeister Christian Haberhauer (VP) bei der feierlichen Eröffnung des Hauptplatzes an, dessen klimafitte Neugestaltung die Stadt sich sechs Millionen Euro kosten hat lassen. "Jede Million, die in Amstetten investiert wurde, ist eine gute und richtige", lobte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner das nach Primärversorgungszentrum und Stadtbad zuletzt abgeschlossene Großprojekt.
Der neue Hauptplatz soll nicht nur nach der Straßenverkehrsordnung für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer zur eben erst beschilderten Begegnungszone werden. Die Amstettner sollen wieder im Herzen der Stadt ihren Treffpunkt erhalten nicht nur beim Wochenmarkt, bei dem die Fieranten unter großen Trapezschirmen ihre Regionalprodukte ausbreiten. Nach dem "Schwammstadtprinzip", bei dem 74 ausgewachsene Bäume nicht in Trögen, sondern großzügig im Erdreich wieder Wurzeln schlagen, strebte man auch eine biologische Klimaanlage an, durch die die Sommerhitze nicht nur wieder erträglich wird, sondern der Hauptplatz als Zufluchtsort aufgesucht wird. "Wir haben uns gesagt, dass an einer Anpassung an den Klimawandel kein Weg vorbeiführt", sagt Brandstetter, "wobei wir uns weiterhin beim Klimaschutz mächtig anstrengen müssen".
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Rathauschef Haberhauer erzählte, dass ihn jeden Tag in der Früh vor dem Büro ein Rundgang über die Baustelle des Hauptplatzes geführt habe. Brandstetter war der neue Hauptplatz wiederum mit Baumbewuchs und einem Stadtbrunnen, der ebenso als Kühlobjekt dienen wird, ein Herzensanliegen. 1000 Arbeitsstunden gingen dafür auf, hielt er in einer nicht tierisch ernst gemeinten Buchführung fest. Für die Bevölkerung gab’s Freibier und Grillwürstel. Die Mitgestalter in den Bürgerrunden und die Bauarbeiter lud die Stadt zu einem eigenen Mittagsbuffet in die Rathausgalerie.
"klimafitten Stadtplätze" ein Ausdruck, der wohl an Dummheit nicht zu überbieten ist.
Für die Bevölkerung gab es Freibier und Grillwürstel. Und ganz viele vernichtete Parkplätze. Aber das liest man nicht. Umso ärgerlicher: das Konzept mit Bäumen und Spielplatz usw wäre sich genauso schön ausgegangen wenn man die Stellplätze belassen / integriert hätte. Lieber zubetoniert. Aller (Selbst-) Beweihräucherung zum Trotz ein Beispiel wie es nicht sein sollte. Schade für Amstetten.