Enorme Schneelast auf den Bäumen: Schlosspark in Steyr bleibt gesperrt
STEYR. Nach heftigem Schneefall röhrten in Steyr die Kettensägen. Bäume entlang der Straßen mussten wegen Bruchgefahr gefällt werden.
Die Holzfällertrupps der Maschinenringe eilten von Auftrag zu Auftrag, um eine ellenlange Warteliste abzuarbeiten. Äste ächzten unter der enormen Schneelast und drohten abzubrechen, der Magistrat musste etliche Straßensperren in Steyr verhängen. Bei Bäumen auf Privatgrund sind die Hausbesitzer verpflichtet, die Gefahr durch über Fahrbahnen und Gehsteige hängende Äste zu beseitigen.
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Auf der stark befahrenen Tomitzstraße war seit Samstag der stadteinwärts führende Fahrstreifen gesperrt. Erst gestern gelang es dem Hausherrn, einem Arzt, einen Holzfällertrupp anzuheuern. Die Männer sägten die mächtige Tanne um, deren Äste unter der Schneelast zu brechen und auf Autofahrer und Fußgänger zu stürzen drohten. Am Abend waren die Waldarbeiter fertig, hinter dem Zaun beim Gehsteig blieb nur noch ein Baumstumpf übrig. Die Sicherheit der Passanten erfordere diese Maßnahmen, hieß es vom Magistrat.
Von früh bis spät waren auch die Gärtner und Gärtnerinnen der Steyrer Kommunalbetriebe im Einsatz, für deren Fleiß sich Bürgermeister Markus Vogl (SP) offiziell bedankte. Die Promenade konnte wieder freigegeben werden und der Christkindlmarkt wie geplant um 11 Uhr am Vormittag öffnen. Weiter gesperrt bleibt der Schlosspark mit seinen Baumriesen. Hier müssen sich die Baumchirurgen in die Kronen hochseilen, um Wetterschäden am Geäst zu beheben.
Die Kettensägen knattern auch bei den ehrenamtlichen Eisenbahnern des Museumsvereins der Steyrtalbahn. Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste blockieren an einigen Stellen die Geleise. Ob das Dampfross am 6. Dezember Nikolaus und Krampus chauffieren kann, wird sich heute am Nachtmittag weisen. "Dann werden wir sehen, wie weit wir mit den Räumungsarbeiten gekommen sind", sagt Harald Süß vom Museumsverein ÖGEG, "fix ist, dass wir am Marienfeiertag, am 8. Dezember, wieder fahren können."
Nicht wesentlich mehr Blaulichtfahrten verzeichnete die Rettung gestern in Steyr. Die Fußgänger schreiten mit Vorsicht über die mittlerweile vereisten und mit Rollsplitt gestreuten Gehsteige, die Autofahrer nehmen bei den trotz Salzstreuung vielfach noch tiefwinterlichen Fahrbahnen die Füße von den Gaspedalen. "Das Unfallgeschehen war nicht wirklich größer als an sogenannten normalen Tagen", sagt der Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Urban Schneeweiß.