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Kirchdorfer Firmen müssen sich in der Zukunft Fachkräfte von auswärts holen

Von Hannes Fehringer, 23. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Kirchdorfer Firmen müssen sich in der Zukunft Fachkräfte von auswärts holen
Achleitner besuchte Mondi, einen der wichtigen Brötchengeber der Region. Der Konzern bewirbt seine Ausbildungsplätze stark bei Jugendlichen in Wien. Bild: Land OÖ

KIRCHDORF. "Wenigstens musste noch kein Unternehmen Wachstumspläne verwerfen, weil es keine Mitarbeiter dafür findet", verwies Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP) auf das Trostpflaster.

Wie die Wortmeldungen der gestern zum "Business-Frühstück" in der Kirchdorfer Wirtschaftskammer versammelten 100 Firmenchefs ergaben, brennt das Problem des Fachkräftemangels auch in der Region unter den Fingernägeln.

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, der in der Standesvertretung seinen ersten von insgesamt 18 geplanten Bezirkstagen mit Kaffee und Kipferl mit der örtlichen Wirtschaft begann, hatte dramatische Prognosen im Gepäck, die die von den Unternehmen geäußerten Eindrücke untermauerten. Bis zum Jahr 2030 werden in Oberösterreich 127.000 Arbeitskräfte vom Fach fehlen, 2000 Fehlplätze allein im Bezirk Kirchdorf, stellt die örtliche Industrie fest wie die Papierfabrik Mondi, die der Tross als Erstes besuchte. "Wir steuern auf diese Lücke hin, wenn wir nicht Maßnahmen dagegen ergreifen", warnte Achleitner.

Der heimische Geburtennachwuchs kann das Manko nicht mehr ausgleichen, der Bezirk Kirchdorf braucht für seine künftige Wirtschaftskraft Zuwanderer. "Wir werden uns aussuchen, wen wir bei uns haben wollen", stellte der Bürgermeister von Steinbach/Steyr und Landtagsabgeordneter Christian Dörfel (VP) fest.

Werbung, im Bezirk Kirchdorf die beruflichen Zelte aufzuschlagen, will man beispielsweise in der Bundeshauptstadt Wien machen, deren Arbeitslosenrate um das Zweieinhalbfache höher liege als jene Restösterreichs. "Dort ist Potenzial", sagt Achleitner, der eine noch bessere Verkehrsinfrastruktur forderte, damit sich Leute auf den Weg zur Arbeit machen könnten. Mit einem "Talent Attraction Programme" will die oberösterreichische Landesregierung wiederum junge, gut ausgebildete Leute aus ganz Europa ansprechen, in einer Region wie Kirchdorf Karriere zu machen. Ins Auge gefasst hat Achleitner etwa IT-Kräfte aus dem Raum Danzig, wo es geballt Schulen und Technologiezentren für Elektronik gibt. Und natürlich soll auch der einheimischen Jugend der Weg zum gut bezahlten Facharbeiterjob geebnet werden. Achleitner: "Während der Bund das Budget für das Arbeitsmarktservice um 17 Prozent verringert hat, habe ich in Oberösterreich nichts gekürzt, und wir setzen Mittel bewusst für die Förderung von Jugendlichen nach dem Pflichtschulabschluss ein." Ausschöpfen will Achleitner auch den weltweiten Arbeitsmarkt. Um fähige Fachkräfte aus dem Ausland zu bekommen, müsse die Rot-Weiß-Rot-Card nunmehr viel öfter ins Spiel gebracht werden. Achleitner: "Bisher war das eher ein Abwehrpaket."

Einen wichtigen Wettbewerbsvorteil der heimischen Wirtschaft sah Achleitner darin, die Digitalisierung im Bundesland weiterhin konsequent voranzutreiben. "Der Breitbandausbau wird von zentraler Bedeutung sein", erklärte der Landesrat. Zufrieden zeigte er sich über die Umgestaltung der Tourismusverbände in der Region: "Das wurde in Rekordzeit umgesetzt."

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1  Kommentar
1  Kommentar
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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 26.01.2019 13:14

BMW in Steyr lässt die dritte Schicht ausfallen und viele Leasingarbeiter werden freigestellt ......... aber das dürfte zu Achleitner noch nicht durchgedrungen sein, der offenbar immer noch von seinen "Badewannen" träumt.

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