Tauchunfall im Attersee
STEINBACH. In 44 Metern Tiefe ist am Donnerstagnachmittag ein Taucher im Attersee in Panik geraten und führte einen Notaufstieg durch. Der Rettungshubschrauber brachte den Mann ins Klinikum Traunstein in die Druckkammer.
Der Unfall in Steinbach am Attersee ereignete sich gegen 13 Uhr bei einer Übung von drei polnischen Tauchern am sogenannten Tauchplatz Ofen. Das Trio war auf 50 Meter Tiefe abgetaucht und übte beim Auftauchen eine Wechselatmung, so die Polizei. In etwa 44 Metern Tiefe ist es zu Problemen mit dem Regulator gekommen, woraufhin die drei Polen die Übung wieder abbrachen. Dabei dürfte der 50-Jährige leicht in Panik geraten sein und führte einen Notaufstieg durch, berichtet die Polizei am Nachmittag.
An der Wasseroberfläche machte er durch Hilfeschreie auf sich aufmerksam. Zufällig hielten sich auch Polizeitaucher in der Nähe auf, die den Mann ans Ufer brachten und ihn mit Sauerstoff versorgten, bevor er mit dem Rettungshubschrauber zum Krankenhaus geflogen wurde.
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Wechselatmung kann man im Pool üben, nicht im Grenzbereich wo jeder Fehler tödlich sein kann.
Die Vereisungsgefahr steigt exponential da:
1. niedrige Wassertemp. (nur ca. 4 C)
2. 5-fache Atemmenge in 50 m = Abkühlung durch Dekompression
3. das ganze mal 2, wenn 2 Taucher über 1 Ventil Luft ziehen
4. Nervosität und Unterkühlung verbrauchen zusätzlich Luft
Bei diesen Wassertiefen und Temperaturen sind 2 getrennte Kaltwasserregler erforderlich. Unfälle sind vorprogrammiert wenn nur 1 Druckregler verwendet wird der außerdem nicht kaltwassertauglich ist.
exponentiell, bevor sich wer aufregt
Selber Schuld wenn man Wechselatmung auf 50m üben muss. Solche Sachen macht man auf 6 bis 3 Meter. Macht in vielen Hinsichten mehr Sinn. Zeugt von einer schlechten Ausbildung.
@Ichschaunur
für einen gut ausgebildeten Taucher sollte eine Wechselatmung bei entsprechenden Equipment auch in 50 Meter Tiefe kein Problem sein.
In Panik braucht man überhaupt nicht kommen, immerhin hat man ja noch die eigene Luftversorgung. Es war ja nur eine Übung und kein Notfall.
Ich hätte eher gesagt, nicht jeder Taucher ist psychisch in der Lage in dieser Tiefe derartige Übungen zu absolvieren.
Und genau da ist das Problem. Es hat den Anschein das die gerade die Ausbildung machen. Trainings sind dafür da das die Abläufe verinnerlicht werden. Es macht absolut keinen Unterschied ob auf 50m oder 6m außer das es in 6m um ein vielfaches sicherer ist. Wenn das sitzt dann sollte es in einem echten Szenario kein Problem mehr sein. Egal in welcher Tiefe. Unser V-drills machen wir auch im flachen Bereich. Macht ja 0 Sinn auf Tiefe an den Ventilen herum zu drehen. Und wenn Aufstiege mit Wechselatmung geübt werden dann machen wir das auf maximal 12m bis 15m. Auf Tiefe tarieren kann jeder Anfänger, im Flachwasser nicht.
@Ichschaunur
1. Es macht einen großen Unterschied, ob ich eine Wechselatmung auf 5 oder 50 Meter mache.
Dunkelheit
Kälte
psychische Belastung durch die Tiefe
2. Bei einer Übung Wechselatmung drehe ich keine Ventile zu.
Bitte nur posten, wenn man eine Ahnung hat.
Wer lesen kann ist ganz klar im Vorteil. Bitte nochmal durchlesen, nachdenken und dann antworten. Aber ich helfe DIR:
UNSERE V-drills üben wir sodass es sitz. Da ist Dunkelheit und Kälte völlig egal weil ich nicht lang überlegen muss was wie und wann zu tun ist - steht irgendwo das ich auf Grund der Wechselatmung Ventile zudrehe?
BITTE nicht alles zusammen mischen und Leute dann ohne Ahnung zu beurteilen.
Bin regelmäßig weit unter 50m unterwegs. Attersee, Wolgangsee, Traunsee, Kroatien und in Höhlen. Das da eine psychisch Belastung herrscht wäre mir noch nie aufgefallen. Aber liegt wahrscheinlich daran das meine Ausbildung top ist und ich mich an meine Grenzen halte die ich in der Ausbildung gesetzt bekommen habe. Lieber mehr Geld in die Hand nehmen als eine 08/15 billig Ausbildung...
Meine ist auch top.
Und es gibt jede Menge, die in der Tiefe bei Kälte und Dunkleheit enorme psychische Probleme haben.
Ich habe einmal einen TG abgebrochen. Mein Buddy hatte eh schon 100 Tauchgänge. Bei 20 Meter im Mondsee sah ich seine Unsicherheit - fast Panik.
Warum: weil der seine TG alle im Roten Meer durchgeführt hat. Den Mondsee hat er psychisch nicht gepackt.
Gerade dieser Faktor spielt eine enorme Rolle - habe ich in meiner Ausbildung gelernt - und auch schon mit Tauchpartner / Tauchschüler erlebt die der Situation nicht gewachsen waren.
Ich gehe aber nicht davon aus, dass es bei diesem Unfall ein Tauchschüler war. Sonst wäre es ein Wahnsinn sowas in dieser Tiefe zu üben.
Das ein "Urlaubstaucher" in unseren Seen mit der Psyche zu kämpfen hat ist nachzuvollziehen.
Mit solchen gehe ich gar nicht erst tauchen. Auf 30m mit jedem, darunter nur mit Leute die ich kenne oder Fremde die die selbe Ausbildung absolviert haben wie ich.
In anderen Medien wurde gesagt das es sich um Schüler und Lehrer handelte.
Deswegen finde ich es ja so schrecklich.
Und was machen wenn das Problem in größerer Tiefe auftritt? Nichts, weil man das nur auf 3 Meter trainiert hat? Wenn man in diesen Tiefen taucht sollte man Notfallprozedere geübt und trainiert haben, auch in diesen Tiefen.
Ganz einfach, das trainierte anwenden.
Das was ich in 3 Meter Tiefe unter komplett anderen Bedingungen geübt habe??
Hoffentlich ist in 40m alles so wie auf 3 Meter!
Tauchst du?
Zum Teil sind auf 40m besser Bedingungen als auf 3m. Dinge die auf 3m schwer sind sind auf 40m easy.
Wenn es auf 3m klappt dann auch auf 20m, 40m 80m oder 120m. Wenn sich jemand da unten unwohl fühlt oder psychisch überfordert ist dann hat derjenige in die Tiefen nix verloren bzw. muss sterben.
Schönen Tag noch ich versenke mich nun jenseits von 50m.
Ja, ich tauche! Ja, wir machen regelmäßig Übungen in verschiedenen Tiefen. Ja, ich habe davon schon profitiert...kontrollierter Notaufstieg mit Buddy bei dem die zweite Stufe abgeblasen hat. Attersee, 35m, eher schlechte Sicht. Ein kontrollierter Notaufstieg mit Wechselatmung aus 3m stell ich mir so richtig interessant vor. Wie würdest du sowas üben?
Nachtrag... Beide zweiten Stufen hatten Probleme und beide Ventile mussten geschlossen werden. Kaltwasser-Regler... Genaue Ursache konnte nicht mehr festgestellt werden
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Na dann kann DIR ja nichts mehr passieren. 👌
Ich bin mit meinen 70 Jahren "nur" ein aktiver Paragleiter. Trotzdem bin ich versichert, wenn ich z. B. mal an einem Baum haengen bleiben oder ins Wasser fallen sollte. Ich glaube schon, dass man das sich selbst und auch den Helfern schuldig ist. Auch wenn sie das freiwillig machen, sollte zumindest ihre Organisation entschadigt werden.
Die Versicherung schließt man normalerweise für sich selbst ab, um nicht die Bergungskosten selbst tragen zu müssen.
Wer soll das bezahlen ?
Wie meinen sie das? Sollten generell Freizeitunfälle privat bezahlt werden ?
Ja, auf jeden Fall, ein reines Verursacherprinzip. Menschen, welche Risikosportarten ausüben und in ihr Sportequipment tausende Euro investieren, sollten nicht der gemäßigten Freizeitgestaltung frönenden und sich vom Alltag erholenden Bevölkerung auf der Tasche liegen. Diese Supersportler (noch dazu aus fremden Landen) sollten sich Gedanken machen, wie sie im Fall der Fälle (z.B. mit einer privat abgeschlossenen Unfallversicherung) die anlaufenden Kosten abdecken können.
Tauchen ist KEINE Risikosportart gem. Versicherung.
Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von der SVA übernommen, unter Umständen mit Selbstbehalt, nicht aber Bergungsmaßnahmen.
Das ist so leider nicht mehr ganz richtig. Viele Lebensversicherungen schlagen jetzt schon was auf wenn man Taucher ist.
Ich habe schon sehr lange eine Freizeit- und Unfallversicherung. Als ich mit dem Tauchen begann fragt ich bei meiner Versicherung nach, ob es für des Tauchen einen Aufschlag gibt. Die Versicherung bestätigte mir, dass Tauchen keine Risikosportart ist.
Trotzdem habe ich eine zusätzliche Taucunfallversicherung bei Aquamed mit automatischer Verlängerung abgeschlossen. Das ist mir die 70,- Euro pro Jahr gerne wert. Da ist die weltweite Bergung, Rücktransport, Druckkammerbehandlungen, Absicherung bei eventueller Invalidität sowie Begräbniskosten inkludiert.
Es hat sich da einiges getan. Tauchen wird immer verbreiteter und damit steigt auch die Zahl der Unfälle .
Das ist in vielen Fällen, also bei Risikosportarten bereits der Fall.
Eigentlich gibt es Tauchunfallversicherungen. Bieten DAN oder Aquamed an. Kosten: 60-80 Euro pro Jahr. Sollte für jeden Taucher doch selbstverständlich sein. Die Behandlung in der Druckkammer schlägt sich so mit 1.000,- Euro pro Tag zu buche.
paulpeter, ich denke daß der Gerettete gerne die Rechnung übernehmen wird, denn was sind € 1000.- im Vergleich zu einem lebenslangen Gesundheitsschaden. Ich freue mich auf jeden Fall darüber, daß der Taucher gerettet werden konnte.
Problem ist,das für 1000€ beim Rettungshubschrauber nicht Mal die Kufen den Boden verlassen.
Generell zahlt das Verursacher persönlich. Bei Hubschraubertransport vom Attersee nach Traunstein und 2-3 Druckkammerfahrten kommen da Kosten von knapp € 6.000,-- zusammen. Nur um Größemordnungen zu nenen: je Hubschrauberminute ca. € 60,-- dafür MwSt-Frei
Keine Angst, die Rechnung zumindest vom Hubschrauber ist meist eher da als der Taucher aus dem Krankenhaus wieder daheim ist.