Urteil ausgesetzt: Neuer Prozess um Mordversuch in Ried im Juli
RIED. Nachdem die Berufsrichter im Mai das Urteil in einem Mordversuchsprozess im Landesgericht Ried ausgesetzt haben, wird nun Ende Juli ebendort erneut gegen eine 32-Jährige verhandelt, die im August 2022 ihren Mann mit Antidepressiva sediert und ihn dann am Hals geschnitten haben soll.
Der zweite Prozess sei wieder für drei Tage anberaumt, wie Gerichtssprecherin Claudia Hubauer bestätigte. Im ersten Prozess hatten zwei der acht Geschworenen hatten für Mordversuch gestimmt. Sieben votierten für schwere Körperverletzung, ein Geschworener dagegen. Die Richter meinten, die Geschworenen hätten sich im Wahrspruch "geirrt", daraufhin ging der Fall an den Obersten Gerichtshof.
"Im Gesetz steht, dass der Prozess am selben Gericht oder einem anderen stattzufinden hat, und es wurde wieder das Landesgericht Ried bestimmt", erklärte Hubauer die Vorgangsweise bei der erneuten Verhandlung. Es müssten neue Geschworene und Berufsrichter mit dem Fall betraut werden, bei Staatsanwaltschaft und Verteidigung sei kein zwingender Wechsel vorgesehen. Der zweite Prozess sei für den 26. Juli, 3. und 4. August anberaumt. Alle Zeugen und Sachverständige müssen neu geladen werden. "Man muss sich so verhalten, als hätte es den ersten Prozess nicht gegeben", wird Hubauer zitiert.
Beim Prozess im Frühjahr hatte die Angeklagte entgegen erster Einvernahmen bei der Polizei plötzlich erklärt, nicht sie, sondern ihre damals 13-jährige, noch strafunmündige Tochter sei die mutmaßliche Täterin. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch, da seine Mandantin bisher nur deshalb die Schuld auf sich genommen habe, um das älteste ihrer vier Kinder, die Tochter, zu schützen. Der angegriffene 40-Jährige hatte dank einer Notoperation überlebt.
Schneestangen-Mörder Mitte Juli vor Gericht
Ein anderer aufsehenerregender Fall wird laut Informationen der APA am 13. Juli in Linz verhandelt: Jener 18-Jährige, der Mitte Februar eine 19-Jährige im Mühlviertel mit Schneestangen tödlich verletzt haben soll, muss sich in gut zwei Wochen vor dem Landesgericht Linz verantworten. Er ist laut psychiatrischem Gutachten zurechnungsfähig, aber gefährlich.
Der Beschuldigte und das Opfer waren auf dem Heimweg von einem Casinobesuch in Tschechien in Streit geraten. Es kam zu einem regelrechten Kampf, bei dem die Schülerin noch mit dem Auto flüchten wollte, aber in einer Schneewechte stecken blieb. Der Bursch soll sie daraufhin mit zwei Schneestangen traktiert und auf sie eingetreten haben. Ein Autofahrer fand die Leiche der Schülerin auf einem Forstweg. Der 18-Jährige gestand später schließlich seinem Bruder die Tat, der die Polizei informierte.
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".... sie wollte ihre damals 13-jährige, noch strafunmündige Tochter schützen...."
Da hat ein Rechtsverdreher wieder eine tolle Idee gehabt, eine überführte Täterin der gerechten Strafe zu entziehen.