Verlassene Skigebiete: Kasberg und Forsteralm wollen nicht aufgeben
GRÜNAU. Seit acht Jahren kämpfen in Oberösterreich die Familienskigebiete Kasberg im Almtal und Forsteralm in Gaflenz ums Überleben.
Erst sprang in beiden Fällen die öffentliche Hand ein, um den Fortbestand der Gebiete in mittlerer und niedriger Höhenlage zu sichern. Nach einem warmen Winter rutschte 2020 die Forsteralm in die Insolvenz, 2023 der Kasberg - beide machen aber weiter. Das Team der Wachtberglifte in Weyregg am Attersee hat sich heuer "schweren Herzens" verabschiedet.
Die zwei insolventen Gebiete schafften die Sanierung und haben inzwischen Betreiber. Dabei setzt die Forsteralm, nachdem sie für 480.000 Euro den Sessellift nach Polen verkaufte und damit die Schulden tilgte, auf den Sommertourismus. Der Kasberg hingegen baut weiter auf den Wintertourismus, muss dazu aber an den Erfolg der zurückliegenden Saison, in der erstmals wieder ein Plus von 30.000 Euro erwirtschaftet wurde, anknüpfen.
Forsteralm mit "Almchalets" für den Sommer
Der Grundbesitzer Herbert Forster hat mittlerweile das von seiner Familie vor 40 Jahren geschaffene Skigebiet in der oberösterreichisch-niederösterreichischen Grenzregion von acht Gemeinden, die als Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH die Lifte betrieben, übernommen. Er will noch vier Jahre mit zwei Schlepp- und einem Übungslift weitermachen, dann geht er in Pension. Was seine Kinder anschließend tun, sei deren Sache. Vater Forster setzt jedenfalls auf sanften Sommertourismus, denn über "kurz oder lang" werde ein Skigebiet wie seines, das zwischen 720 und 1.080 Metern Seehöhe liege, wegen des Klimawandels nicht überleben können. Inzwischen entstanden auf der Forsteralm "Almchalets", der Teich mit Wasser für die Beschneiungsanlage soll künftig auch als Badeteich genutzt werden. Entsprechende Doppelnutzungen gebe es schon in Tirol, so Forster.
Anders sieht es Friedrich Drack, Sohn des Gründers des Skigebiets Kasberg im Almtal. Auch wenn die 14 Lifte nur zwischen 620 und 1.600 Meter Seehöhe liegen, setzt der Geschäftsführer der neuen Kasberg Betriebs GmbH weiter auf das Skifahren. Die Wertschöpfung liege im Winter, ist er überzeugt. Derzeit werden Investoren gesucht, um die in die Jahre gekommene Beschneiungsanlage zu ersetzen. Gut 10 Millionen Euro seien dafür nötig. Man hoffe dabei auch weiter auf Unterstützung vom Land Oberösterreich.
Snow&Fun auf dem Kasberg
Dies hat seine Subvention - eine Abgangsdeckung von einer Million Euro pro Jahr seit 2016 für die Dauer von 10 Jahren - aber an eine Bedingung geknüpft: Ein Konzept für einen Ganzjahrestourismus, das bisher jedoch nicht überzeugte. Die Kasberg Betriebs GmbH als neuer Betreiber habe bisher nichts bekommen, man würde sich aber über eine Unterstützung freuen. Ein Sommerbetrieb der Liftanlagen sei allerdings nicht geplant, die Mautstraße auf das Hochberghaus reiche aus, argumentiert Drack. Entscheidend für die Zukunft werde die heurige Wintersaison. Als kurz vor Verkaufsstart der Saisonkarten die großen oberösterreichischen Skigebiete Hinterstoder, Wurzeralm und Hochficht aus dem Skiverbund Snow&Fun ausgestiegen waren, bangte der Kasberg. Mit der Skiregion Dachstein West, Dachstein-Krippenstein & Feuerkogel wurde ein Fortführen der Snow&Fun-Card beschlossen.
Der wenige Schnee in tieferen Lagen hat hingegen dazu geführt, dass die Wachtberglifte in Weyregg bereits Geschichte sind. Drei Lifte auf knapp 500 bis gut 800 Meter Höhe sind wegen der warmen Winter zu oft still gestanden. Damit war ein Betrieb nicht mehr länger rentabel. "Eine Ära geht zu Ende", bedauerte daher das Team das Einstellen nach 61 Jahren im Oktober via Facebook.
Es wird nicht ausbleiben die Liftnutzung beispielsweise im Sommer mit einer Downhill Strecke zu verbinden und für den Sommer vermehrt auf die Mountainbikder / Downhiller setzen.
Was haben wir bloß angestellt, dass die Natur so im Umbruch ist. Dass sogar die Gletscher und Pole schmelzen, Insekten stark reduziert sind und Tiere ausgestorben sind. Und noch immer machen wir weiter so, obwohl wir genau wissen warum. Es wird uns selber bald an den Kragen gehen, wenn wir nicht vernünftig werden. Schifahren wird dann eher ein sehr kleines Problem sein.
angestellt haben wir nichts. Es ist allgemein Bekannt, dass selbst am Großglockner die Bäume gewachsen sind. Es ist seit ewigen Zeiten ein auf und ab.
Das Pfeifen im Walde verbessert das Wohlbefinden, ändert aber nichts an den Fakten.
Ich habe dort Skifahren gelernt, wir sind noch die Kasbergstraße rauf gefahren.
Eine schöne Kindheitserinnerung.
Leider ist das Skigebiet nicht mit Naturschnee gesegnet und auch selber das Skigebiet ist nur für Kinder super.
Ich glaube irgendwann ist es vorbei leider.
Leider wird der Schibetrieb am Kasberg langfristig nicht funktionieren, wenn man die Investitionen, die heutzutage in so ein Gebiet getätigt werden müssen, einrechnet. Die Talabfahrt ist jetzt schon meistens nicht oder nur sehr schlecht befahrbar, die Pisten oben sind kurz und auf Dauer wenig attraktiv. Ohne Sommernutzung von Seilbahnen wird sich das auf Dauer nicht rechnen, und die Grundbesitzer wollen eben lieber unter sich bleiben. Sehr schade, aber ich sehe wenig Zukunft für das Schigebiet Kasberg, dabei fahre ich selber gerne hin, weil es nahe und preiswert ist.
Wer nicht Überlebensfähig (Firmen) ist sollte nicht künstlich am Steuergeldtopfleben hängen.
10 Mio. für etwas daß es in ein paar Jahren nicht mehr gibt? No way.
Friedrich Drack braucht also gut 10 Millionen Euro, sonst könne es nicht weitergehen. "Daher hoffe man weiter auf Unterstützung vom Land" ist die X-te Wiederholung des versuchten tiefen Griffs ins Taschl den OÖ Steuerzahlers. Das seit Jahren wieder und wieder und wieder angekündigte Konzept zur Sommernutzung gibt es nach wie vor nicht; plötzlich reiche die Mautstraße aus.
Was schließen wir daraus? Die Mautstraße für den Sommerbetrieb funktioniert auch ohne Seilbahn; deshalb nicht noch mehr Steuergeld für das Wintervergnügen von einigen hundert Nutzern aus dem Nahbereich!
Es wird leider nie erwähnt wer die letzten Jahre Geschäftsführer war. Es war Helmut Holzinger von der Schröcksnadelgruppe. Die haben mit allen Mitteln versucht das Skigebiet umzubringen und alle Gäste nach Hinterstoder zu leiten. Geschäftsführung Holzinger minus 1.3mio, Geschäftsführung Drack plus 30tsd. In einem richtig beschissenem Winter… na wo sind da die 1,3mio hinverschwunden... ich glaube man würde sie im Stodertal finden.
Hat jetzt mit Herrn Dracks nie geliefertem Konzept genau WAS zu tun?
Mit dem Konzept vll nichts, nur warum Geld fehlt…
Die letzte Saison war geprägt von "wir retten den Kasberg". Ich bin sicher, dass das für 1 bis 3 Jahre funktioniert, erst dann kommt die Wahrheit ans Licht. Ich wünsche es dem Kasberg, dass es langfristig eine positive Bilanz gibt, nur rein der Glaube daran fehlt mir.
Tatsächlich reicht die Mautstraße auf das Hochberghaus aus, um auch im Sommer viele Besucher in das Kasberggebiet zu locken.
Aber - Mautstraße und Hochberghaus müssen funktionieren!
Dann zur Sepp Huber Hütte und auf den Kasberg - was gibt es Schöneres?
Da hat Drack elegant das Veto von Grundbesitzern für eine Ganzjahresnutzung umschifft.
Da hättens durchaus gleich die Situation der Hochlecken-SkiLifte aktualisieren können.
Lies wos gscheids ...
Die nämlich wie lautet?