Das Freiwilligenzentrum Wels feiert sein 15-jähriges Bestehen
WELS. Derzeit baut das Vermittlungszentrum auch seine Arbeit im Bezirk Wels-Land aus.
Die Tatkraft von rund 200 ehrenamtlich engagierten Helfern vereint das Freiwilligenzentrum Wels unter seinem Dach: Die als Verein organisierte Einrichtung unterstützt zahlreiche Projekte anderer Vereine und Hilfsorganisationen – vom Roten Kreuz bis zu "Neustart" – bei Sozialprojekten. "Wir unterstützen sie oft schon bei der Projektentwicklung bei der Frage, wie sie zu Freiwilligen kommen und ob die Arbeit überhaupt für sie geeignet ist", erklärt Gerlinde Hochhauser, die das Zentrum seit elf Jahren leitet.
Am 22. Oktober feiert die Einrichtung ihr 15-jähriges Bestehen mit einem Symposium, anschließend gibt es eine Feier für die Freiwilligen. Geschäftsführerin Hochhauser ist nach wie vor von der Grundidee begeistert: "Man sieht, was möglich ist, wenn man zwei Leute zusammenspannt – das ist eine Win-win-Situation."
Viele Projekte für Senioren
Neben der Vermittlung von Freiwilligen wickelt das Zentrum auch zahlreiche eigene Projekte ab – zum Beispiel Lernbegleitungen für Jugendliche, Seniorencafés oder Ausflugsbegleitungen für Alten- und Pflegeheime. Dass viele Projekte Unterstützung für ältere Menschen bieten würden, habe mit dem hohen Bedarf in diesem Bereich zu tun, sagt Hochhauser.
Bereits seit einigen Jahren setzt das Freiwilligenzentrum neben Wels einen Schwerpunkt auf Tätigkeiten in Marchtrenk. Nun soll ein bestehendes Projekt auch im restlichen Bezirk Wels-Land ausgerollt werden: Die Ehrenamtlichen besuchen ältere Menschen zu Hause und verbringen Zeit mit ihnen. "Die Leute kommen mittlerweile recht spät ins Altersheim, weil die Erfordernisse bei der Pflegestufe erhöht wurden oder einfach keine Plätze frei sind", erklärt Hochhauser. Die Betroffenen würden oft vereinsamen: "Sie brauchen einfach eine Anrede, jemanden, der sie besucht. Das bauen wir gerade auf", sagt Hochhauser. Auch das Sozialministerium fördert die Ausweitung des Projekts auf den Bezirk.
Politische Debatte
Überwunden sind die Unstimmigkeiten mit der Stadt Wels als Fördergeberin wegen versäumter Berichtsfristen. Seit der Unterzeichnung eines neuen Vertrags ist die Gesprächsbasis wiederhergestellt. Das bestätigt auch die für Soziales zuständige Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: "Wir sind zufrieden, das Verhältnis hat sich normalisiert."
Zufrieden zeigt sich auch Johann Reindl-Schwaighofer, Vorsitzender des Freiwilligenzentrums und zudem SP-Gemeinderatsmandatar: "Wir haben mittlerweile auch den Vorstand verbreitert und auf den ganzen Bezirk ausgeweitet." Die Diskussion sei vor einem Jahr zu sehr ins Politische gekippt – damals war auch die SP-Nähe des Vereins Thema, der mit zahlreichen Funktionären besetzt ist.
Die Arbeit des Freiwilligenzentrums sei sehr wertvoll für Wels und die Region, sagt Reindl-Schwaighofer: "Wir arbeiten eng mit dem Sozialministerium zusammen – oft machen wir Pilotprojekte, die teils auch in anderen Regionen übernommen werden."