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Kein Auskommen mit dem Einkommen: "Der Bus" hilft Alleinerziehenden

Von Michaela Krenn-Aichinger, 28. August 2024, 15:27 Uhr
Sozialverein Der Bus
Hilfe für Alleinerzieherinnen Bild: Der Bus

MARCHTRENK. Die Marchtrenkerin Barbara Nowecki und 30 ehrenamtliche Helfer betreuen mit ihrem Sozialverein derzeit 50 Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

Viel getan hat sich seit der Gründung des gemeinnützigen Vereins "Der Bus", der vor eineinhalb Jahren seine Arbeit aufgenommen hat. Obfrau Barbara Nowecki und 30 ehrenamtliche Helfer engagieren sich vor allem für Alleinerzieherinnen, die finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen. Exemplarisch schildert Nowecki den OÖNachrichten den Fall einer Mutter mit einem vierjährigen Sohn, die am Telefon um eine Lebensmittelspende bat. Nowecki besuchte die Frau zu Hause und erfuhr im Laufe des Gesprächs, dass sie auch bereits mit der Miete im Rückstand war, die genaue Höhe wusste die Alleinerzieherin nicht. "Ich habe dann bei der Genossenschaft angerufen, es war ein Donnerstag, und habe erfahren, dass die Delogierung bereits am Dienstag darauf bevorstand", sagt die Marchtrenkerin. Dank der Unterstützung des Lionsclubs Linz Aliter, der noch am selben Tag die ausständige Miete überwies, konnte verhindert werden, dass die kleine Familie die Wohnung verliert und der Sohn fremduntergebracht wird.

Finanzen in Ordnung bringen

Nowecki, die eine eigene Eventagentur führt und auch Lebens- und Sozialberaterin ist, fährt zu allen Klienten, oder wie sie es nennt "Fahrgästen des Busses", persönlich und erstellt mit ihnen einen Finanzplan, damit sie von den Schulden runterkommen. "Dafür habe ich eine eigene Excel-Datei programmiert, damit die Leute genau sehen, wann welche Zahlungen fällig sind und wann Zahlungen reinkommen, sie haben auch zwei Konten, eines für die Fixkosten und eines für variable Kosten", erklärt Nowecki.

Der Satz "Geld macht nicht glücklich" stimme nicht, betont die Unternehmerin. "Die finanzielle Basis muss gesichert sein, dann lösen sich viele Probleme von selbst, auch psychische beispielsweise, weil man in ständiger Angst vor einer Delogierung lebt."

Möglich machen die Arbeit des Vereins, der derzeit 50 Menschen unterstützt, Sponsoren, wie mehrere Lionsclubs und Unternehmen wie McDonald’s, das dem Verein kürzlich einen Bus zur Verfügung gestellt hat, mit dem Möbel und Haushaltsgeräte für die Familien transportiert werden können. Jede Familie bekommt außerdem einmal im Monat ein Paket mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln.

Der gemeinnützige Verein pflegt ein gutes Netzwerk mit anderen Hilfseinrichtungen wie der Schuldnerberatung, den Wohnungsgenossenschaften und den Sozialbehörden des Landes, die dem Verein Klienten vermitteln. So wie einen alleinerziehenden Vater mit vier Kindern, der dank der Hilfe vom "Bus" im nächsten Monat in eine Wohnung ziehen kann, für die er die Kaution selbst zusammengespart hat. Für ihn sind die Perspektiven gut, dass er es künftig schafft, selbstständig über die Runden zu kommen.

Charity-Sommerfest

Der Bus und die Trattoria Bellini laden am Samstag von 14 bis 22 Uhr zu einem bunten Sommerfest auf der Welser Straße ein. Mit dem Erlös werden Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt. Im Vorjahr kam bei dem Charity-Event die stolze Summe von 10.000 Euro zusammen.

Auftreten werden die Musikgruppen Sista Station, Checkin’ Vibes und die 16er Musi. Es werden handsignierte Trikots des LASK und des FC Blau-Weiß Linz versteigert, außerdem gibt es eine Tombola mit attraktiven Preisen und kulinarische Genüsse wie das berühmte Bellini-Eis und Pasta.

Alle Infos und Spendenmöglichkeit unter derbus.at

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Autorin
Michaela Krenn-Aichinger
Lokalredakteurin Wels
Michaela Krenn-Aichinger
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5  Kommentare
5  Kommentare
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prontopronto (1 Kommentare)
am 29.08.2024 09:31

Lieber Peter, jeder Fall ist ein Einzelfall. Wir kennen auch die von Ihnen beschriebenen Geschichten, aber hier können wir sowieso nicht helfen. Unseren Fahrgästen bleiben im Schnitt 500,- monatlich zum Leben für Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung, Windeln, Babynahrung usw. Da muss man schon ein Künstler sein, um durchzukommen, gerade jetzt! Unser Finanzplan ist so hilfreich für diese Menschen! Wenn man sich nämlich einmal in der Abwärtsspirale befindet, kommen ganz eigene psychische Phänomene dazu, man steckt den Kopf in den Sand, lebt nur noch in Existenzangst und Schrecken. Wir versuchen, diesen Menschen einen Neustart zu ermöglichen. Ein genauer Fahrplan wird erstellt, andere Sozialstellen dazu geholt, wenn nötig Sponsoren gesucht. Ziel ist es, das Leben wieder selbst in der Hand zu haben, voraus zu planen, wieder Lebensfreude zu spüren! Und jeder Mensch, bei dem uns das gelingt, ist für uns ein Meilenstein! Dafür machen wir‘s!

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glingo (5.253 Kommentare)
am 29.08.2024 10:28

Zwei Sachen muss ich schon mal anmerken.

Ich lese immer Asylbewerber Familie bekommt 5000€ im Monat...
bekommen Österreicher nicht so viel?

und
"Ich habe dann bei der Genossenschaft angerufen, es war ein Donnerstag, und habe erfahren, dass die Delogierung bereits am Dienstag darauf bevorstand"

das ist eine dreiste Ignorieren von Schreiben

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Peter1983 (2.524 Kommentare)
am 28.08.2024 16:04

"Nowecki besuchte die Frau zu Hause und erfuhr im Laufe des Gesprächs, dass sie auch bereits mit der Miete im Rückstand war, die genaue Höhe wusste die Alleinerzieherin nicht."

Da fehlt es aber schon weit, wenn ich mit der Miete im Rückstand bin und nicht einmal weiß, welcher Betrag offen ist.

Ich finde diese Aktion wirklich lobenswert - aber ganz ehrlich, wenn ich den Leuten ein Excel-File gebe damit diese ihre finanzielle Situation, ihre Ein- und Ausgaben besser im Blick haben ist es egal ob man Alleinerziehend ist oder nicht - dann hat man als Erwachsene(r) seine Finanzen einfach nicht im Griff!

Gerade wenn ich finanziell eher "knapp" bin ist es einfach nur logisch regelmäßig zu prüfen, wofür ich mein Geld benötige.

Vor allem - wie sollen es denn einmal die Kinder lernen, wenn es die Eltern nicht einmal können?

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Melinac (3.372 Kommentare)
am 28.08.2024 18:54

Viele Menschen haben mit dem finanziellen Probleme!
Sie können sich nicht nach der Decke strecken!Man muß nicht alles haben, vom teuren Handy....wenn man dann die Grundkosten für das Leben nicht mehr bezahlen kann !!

Unser Lebensstandart ist leider sehr teuer geworden, Und der Gürtel ist enger zum schnürren geworden!

Ich nehme hier finanziell schwächere, sowie allein Erziehende Mütter aus! Die haben es nie leicht!!🤔🙉

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Peter1983 (2.524 Kommentare)
am 28.08.2024 20:21

Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, dass bei Gott nicht jede Alleinerziehende am Hungertuch nagen muss..

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