Messe Wels präsentiert Erfolgsbilanz: "AgroTier" einziger Wermutstropfen
WELS. Umsatz und Ertrag gesteigert – Agar-Schau enttäuschte und wird neu konzipiert
Zuwächse verzeichnete die Messe Wels 2024: Mit 18,7 Millionen Euro Umsatz konnte das Vergleichsjahr 2022 um neun Prozent übertroffen werden. Verglichen mit dem kleinen Messejahr 2023 mit weniger umsatzstarken Veranstaltungen war das Plus mit 26 Prozent weitaus höher. "Am aussagekräftigsten ist für uns die Umsatzzahl je Mitarbeiter. Mit 584.000 Euro hat diese einen neuen Höchstwert erreicht", betonte Messepräsident Peter Franzmayr bei der gestrigen Präsentation der Vorjahresbilanz.
Dass bei jährlich 131 Gast- und zwölf Eigenveranstaltungen nicht alles gelingen kann, scheint logisch. Als kleinen Wermutstropfen bezeichneten Franzmayr und Messedirektor Robert Schneider die "AgroTier" im September. "Sie hat unsere Erwartungen nicht erfüllt. Wir spürten die Auswirkungen der vorgezogenen Erntezeiten und der schlechten Marktsituation im Agrarbereich." Die AgroTier ist damit Geschichte, an einem neuen Format wird noch gearbeitet. Bei allen anderen Veranstaltungen habe man die geplanten Zahlen übertroffen, freuten sich die beiden Messeverantwortlichen. So werde die Motorrad- und Rollermesse "moto-austria" aufgrund des großen Erfolges künftig jährlich stattfinden. Großen Zuspruch bei Publikum und Ausstellern verzeichneten auch die Caravan Salon Austria und die Energiesparmesse WEBUILD. Mit der Intertool wurde Österreichs größte Industriemesse zum zweiten Mal als Großveranstaltung ausgetragen.
Im angelaufenen Messejahr sind inklusive Eigenmessen aktuell rund 110 Veranstaltungen gebucht. Mit der "HANDWERK" und der "retter" stehen zwei Eigenveranstaltungen auf dem Programm, die traditionell im Zweijahresrhythmus veranstaltet werden. Von 11. bis 14. März findet ein viertägiger Ärztekongress der Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie statt.
F 2 machte das Rennen
Der Fokus von Franzmayr und Schneider ist heuer verstärkt auf die Umgestaltung des Messegeländes gerichtet. Der für 34 Millionen Euro veranschlagte Neubau der Messehalle 22 beginnt bereits im April und soll im Jänner 2026 abgeschlossen werden. Den Planungswettbewerb für die 11.500 Quadratmeter große Halle gewann das Schwanenstädter Architekturteam F 2. "Unsere drei großen Hallen müssen künftig gesamthaft und einzeln funktionieren. Das Siegerteam hat diese Kriterien am besten umgesetzt", sagt Franzmayr.
Ebenso im Frühjahr fällt der Startschuss für den Abriss der alten Messehallen. Die gesamte Ausstellungsfront an der Traun, in Summe zwölf Hallen, werden durch eine große Grünanlage ersetzt – den neuen Volksgarten und den Traunuferpark.
Trotz anhaltender Wirtschaftskrise sieht Schneider für das Messegeschäft keine Eintrübung: "In Deutschland planen 80 Prozent der Aussteller gleich viel oder sogar mehr Budget für ihre Messeauftritte. Das lässt auch in Zukunft einen stabilen Messemarkt erwarten."
Ob das wirklich so grün wird kann bezweifelt werden. Das Messegelände ist eine reine Betonwüste!