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Mahnung gegen Krieg: Denkmalamt begründet Erhalt der Lagerbaracke

Von Von Erik Famler, 14. Jänner 2019, 00:05 Uhr
Die Baracke im Hintergrund blieb zur Hälfte erhalten. Der Rest des Lagers 1001 wurde nach dem Krieg durch moderne Wohnbauten ersetzt. Bild: Stadtarchiv Wels

WELS. Ehemalige Flüchtlingsunterkunft sei Zeugnis einer Geschichte der Flucht und Vertreibung.

Im neuen Jahr wird die Stadtpolitik mit einem Thema konfrontiert, das im Vorjahr unerwartet aufschlug. Was tun mit der letzten Lagerbaracke in Lichtenegg? Ein Welser Pensionist hatte das Bundesdenkmalamt auf das Objekt in Lichtenegg (Ecke Schulstraße/Lindenstraße) aufmerksam gemacht, das vom Abbruch bedroht war. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der letzte Rest der 1938 erbauten Notkaserne Flüchtlingen und ehemaligen KZ-Häftlingen als Unterkunft.

In seinem Gutachten lässt das Bundesdenkmalamt keinen Zweifel an der Absicht, das Objekt als Baudenkmal zu erhalten. „Es handelt sich um eines der selten erhaltenen Zeugnisse seiner Art, das die Bandbreite von Lagerwelten deutlich vor Augen hält. In seinem dicht aufeinanderfolgenden Wechsel an Nutzungen mahnt es zugleich gegen Krieg und seine direkten Folgen“, heißt es unter anderem in dem von Paul Mahringer und Stefan Weber verfassten Gutachten im Auftrag des BDA.

Im Gegensatz zur Heimstätte streichen die Amtssachverständigen in ihrem Gutachten den guten Erhaltungszustand hervor: „Auch wenn die Baracke teilweise abgebrochen sowie die Fensterflügel entfernt wurden, hat sich sowohl die historische Erscheinung als auch die Bausubstanz im Wesentlichen sehr gut erhalten. Die stellenweise nachträglichen Einbauten ändern nichts an der Bedeutung des Objekts, da die originale Substanz darunter weiterhin vorhanden ist.“ Die Heimstätte hat das Gutachten beeinsprucht. Der endgültige Bescheid des BDA steht noch aus. Die Welser Wohnungsgenossenschaft will auf ihrem Problem nicht alleine sitzen bleiben und drängt deshalb die Stadt zu einer Lösung, die nicht allein auf Kosten der Heimstätte geht. Die FPÖ-Fraktion reagiert abwartend: „Wenn es einen rechtsgültigen Bescheid gibt, werden wir uns etwas überlegen“, sagt Fraktionschef Ralph Schäfer. SPÖ-Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer, der den Erhalt der Baracke befürwortet, kann sich vorstellen, das Objekt nach einer gründlichen Sanierung als Hort oder Krabbelstube zu nützen: „Dabei darf man die Heimstätte nicht allein lassen. Die Erhaltung einer Gedenkstätte ist Aufgabe der Stadt.“ Hingegen will Planungsstadtrat Peter Lehner (VP) die Heimstätte nicht aus der Verantwortung nehmen: „Die Schaffung von Wohnqualität ist deren Aufgabe. Vielleicht fällt der Heimstätte etwas ein, das in diese Richtung weist.“

 

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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MartinH (1.209 Kommentare)
am 14.01.2019 10:38

Die Stadt Wels soll der Heimstätte die Baracke abkaufen - das wäre die sauberste Lösung!

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WernerKraus (938 Kommentare)
am 14.01.2019 17:07

Warum? Die Grünen Linken und anderen Kasperl, die dieses Denkmal wollen, sollen es der WH abkaufen, sanieren erhalten und pflegen. Dem normalen Bürger ist diese Holzhütte so ziemlich scheißegal. Ob sie dasteht abbrennt oder niedergerissen wird. Sie wird NIE im Leben eine Stätte der Besinnung oder ein Mahnmal. Der Denkmalheini ist wohl auch so ein Grünling. Naja, soll vorkommen

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spru2580 (281 Kommentare)
am 14.01.2019 09:01

ev Botschaftsgebäude für schwedisches Frauenministerium oder Filiale für einsame Buchkirchnerinnen grinsen Zar Peter überall aktiv!

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