Von Lissabon nach Santiago: Pater Karer machte sich auf den Weg
PRAMBACHKIRCHEN. Der ehemalige Direktor des Gymnasiums Dachsberg schrieb ein Buch über seine Pilgerreise.
Gerade frisch im Ruhestand machte sich der ehemalige Direktor des Gymnasiums Dachsberg, Ferdinand Karer, im Herbst 2023 auf den Weg. Bei seiner dritten Pilgerreise wanderte der Pater der Oblaten des hl. Franz von Sales 745 Kilometer von Portugals Hauptstadt Lissabon nach Santiago de Compostela, zum Endpunkt des Jakobswegs in Spanien. Festgehalten hat er seine Eindrücke, Begegnungen und Gedanken in seinem 192 Seiten starken Buch "schrittWeise", das er erstmals am Freitag in der Kapelle des Gymnasiums Dachsberg präsentieren wird (weitere Termine siehe Infokasten rechts).
"Im Vergleich zu meinen anderen Pilgerwegen war die Reise anstrengender. Am Anfang hat der Körper nicht ganz so mitgetan, wie der Geist wollte", sagt Karer im Gespräch mit den OÖNachrichten. Die Gedanken beim Gehen seien stark geprägt gewesen von den vergangenen Jahren als Schulleiter. "Es ist Wehmut mitgegangen, wenn ich so sagen darf, aber es war auch ein schönes Zurückblicken auf meine Zeit als Direktor und die kleinen alltäglichen Begegnungen in der Schule", sagt Karer, der das Gymnasium Dachsberg 22 Jahre lang geleitet hat. Das Buch sei sowohl Reisebericht als auch Nachdenkbuch mit spirituellen Impulsen und Fragen nach dem Sinn und Ziel unseres Lebens.
Großteils der Küste entlang
Besonders beeindruckt war Karer von den Wegen entlang der Atlantikküste mit atemberaubenden Steilküsten und Strandabschnitten. "Die Schritte im Wasser genieße ich im Besonderen, irgendwie haben wir, der Atlantik und ich, in den letzten Wochen eine intensive Beziehung aufgebaut. So gehen wir miteinander diesen Weg. Ich plage mich, und er ist in seiner Größe einfach da, einmal laut, einmal leise, einmal schäumend, einmal säuselnd . . .", schreibt Karer in seinem Buch.
Er nimmt auf seinen Pilgerweg sinnbildlich die gesamte Schulgemeinschaft mit und blickt im Gehen in großer Dankbarkeit auf viele prägende Begegnungen zurück. Angekommen in Santiago fischt er ganz unten aus seinem Rucksack ein T-Shirt mit allen Unterschriften der Dachsberger Schüler, Lehrer und Angestellten heraus, das er zum Abschied erhalten hat. Karer schreibt: "Und irgendwie waren sie alle, die da unterschrieben haben, mit auf dem Weg. Relativ vernudelt ist das Shirt, aber das einzige Kleidungsstück, das nicht nach Pilgerreise riecht. Ein wohltuender Geruch geht vom Shirt aus, und ich gehe wieder auf den Platz vor der Kathedrale. Da sitzen zwei junge Damen, die ich frage, ob sie nicht ein paar Fotos von meinem Shirt, der Kathedrale und mir machen können. Es sind zwei Allgäuerinnen, also brauche ich mein schlechtes Englisch nicht mühen, und nach der Fotosession sage ich ihnen, was das T-Shirt für mich bedeutet. Die Schule war für mich viele Jahre mein Leben."
Neben den Vorbereitungen für seine Buchpräsentationen unterstützt Pater Karer derzeit auch die Planungen für die Musical-Eigenproduktion "Weiß wie Schnee", die am 9. März am Gymnasium Dachsberg Premiere hat.
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