Urlaub auf zwei Rädern: Drei Welser Politiker strampeln sich im Urlaub ab
WELS. Radfahren im Alltag: Das sollen künftig immer mehr Welser machen – drei Mitglieder der Stadtregierung steigen bereits auf den Drahtesel um – auch während ihres Urlaubs.
"In Holland gibt es überbreite Radwege in Städten und Überland, die brauchen natürlich Platz. Wir müssen in Wels daher den Platz der Autofahrer kappen." Begeistert erzählt Stadträtin Margarete Josseck-Herdt (FPÖ) von ihrem einwöchigen Radurlaub in Holland. Seit 1995 schätzt die Politikerin Urlaube mit dem Drahtesel, bei dem täglich vom Hotel Touren mit bis zu 60 Kilometer unternommen werden. Heuer war sie erstmals – sie wurde kürzlich 70 – auf einem E-Bike unterwegs.
"Das hat sich ausgezahlt – trotz der flachen Routen, weil es soviel Gegenwind gibt." Und der hatte es in der Vorwoche in sich: "Es war wie eine Fahrt gegen einen Fön – wir hatten Temperaturen von 39 Grad", sagt Josseck-Herdt, die Sonntag nach ihrer Rückkehr das E-Bike wieder in den Keller verfrachtet hat. "In Wels bin ich weiterhin mit dem normalen Rad unterwegs", verspricht sie.
Eine Tour zum 50. Geburtstag
Auch Stadtrat Peter Lehner (ÖVP) radelt häufig im Alltag und gilt als ausdauernder Rennradfahrer. Nun stellt er sich kurz vor seinem 50. Geburtstag einer besonderen Herausforderung: Er fährt mit einem Trekking-Bike (ohne E-Motor) ab 1. August rund 2000 Kilometer nach Südschweden zu seiner Verwandschaft und scherzt: "Andere gehen mit 50 auf Kur, ich betreibe aktive Gesundheitsvorsorge, fahre auf eigene Kosten und helfe noch dazu dem System sparen."
Etwa 15 Kilo Gepäck sind dabei, die Quartiere vorgebucht. Er rollt über Bad Leonfelden nach Tschechien und dann entlang der deutsch-polnischen Grenze bis zur Ostsee. Nach einer Überfuhr geht es auf einer hügeligen Route zum Ziel etwa 70 Kilometer nördlich von Stockholm, wo er mit der Familie dann Geburtstag feiert.
Seinen 60. Geburtstag hat Stadtrat Johann Reindl-Schwaighofer (SPÖ) bereits im Februar zelebriert. Derzeit radelt er mit Ehefrau Karin von Berlin nach Kopenhagen. Die 800 Kilometer lange Tour wird mit E-Bikes bewältigt, ohne großer Hektik. "Wo es uns gefällt, dort bleiben wir, im Handy-Zeitalter ist es kein Problem, Quartiere kurzfristig zu buchen. Wir sind schon ganz spontan bei Wein- oder Stadtfesten hängengeblieben und haben mitgefeiert." Der Kulturreferent macht bereits seit zehn Jahren Radurlaube – sie führten ihn entlang der Loire, nach Prag, zum Gardasee oder von Wels bis Berlin. "Am wichtigsten ist, nur wenig Gepäck mitzunehmen", hat er für Lehner einen Tipp parat.
Jede/r wie er will.
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Die Dame kenne ich noch als Josseck. Aber klar, der Doppelname gibt natürlich viiiiiel mehr her.
Durchaus beachtliche Aktivitäten - und vielleicht sollten sich mehr Politiker in einer solchen Art betätigen.
Treten und Strampeln !