Weihnachtswelt in Wels noch mit vielen Fragezeichen
WELS. Christkindlmarkt in Corona-Zeiten: Mehrere mögliche Varianten werden derzeit geprüft.
Die Ankündigung von Graz, die Christkindlmärkte heuer mit Alkoholverbot und ohne Gastronomiestände durchzuführen, sorgt beim Welser Stadtmarketing-Chef Peter Jungreithmair für Kopfschütteln. "Dann macht ein Adventmarkt keinen Sinn und es kann auch keiner erklären, warum ein paar Meter weiter in den Gastgärten konsumiert werden darf." Noch ist in Wels nicht entschieden, unter welchen Voraussetzungen die Welser Weihnachtswelt heuer über die Bühne gehen kann. Zeit lassen wollen sich die Verantwortlichen der Christkind GmbH für eine Entscheidung noch bis Mitte Oktober. Gestern gab es von der Regierung aber positive Signale, dass auch Weihnachtsmärkte unter Einhaltung von entsprechenden Auflagen möglich werden.
"Wir planen derzeit vier Varianten. Im besten Fall mit allem wie bisher, auch mit Fahrgeschäften, im Worst Case wird die Weihnachtswelt abgesagt. In diesem Fall würde der Eislaufplatz früher aufgebaut", sagt Jungreithmair. Eine Absage würde jedenfalls die Innenstadt-Kaufleute hart treffen, ist die Weihnachtswelt doch mit 900.0000 Besuchern ein wesentlicher Frequenz- und Umsatzbringer in der Adventzeit.
Unterdessen wird bereits intensiv an einem Covid-19-Sicherheitskonzept unter dem Motto "Welser Schutzengel" gearbeitet, etwa Desinfektionsmaßnahmen sowie strenge Hygienerichtlinien für die Punsch- und Glühweinhäferl, die keimfrei und nur mit Handschuhen an die Besucher ausgegeben werden. "Wenn die Leute in der Weihnachtswelt sind, sollen sich die Menschen sicher fühlen", betont Jungreithmair.
Durch die Absage vieler Adventmärkte in Deutschland gab es heuer sogar mehr Anfragen von Beschickern, die in Wels bei der Weihnachtswelt dabei sein wollen. Würde es während des Christkindlmarktes zu einem Lockdown kommen, würden die Marktstandler nicht auf den Kosten für die Standmiete sitzen bleiben.
Bälle abgesagt oder verschoben
Ausgetanzt hat es sich nicht nur beim Wiener Opernball, auch in Wels kommt es reihenweise zu Absagen und Verschiebungen.
Der für 6. Februar geplante Stadtball, der Höhepunkt der Welser Ballsaison, wird auf unbestimmte Zeit verschoben und soll je nach Entwicklung der Pandemie zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
Manfred Sams vom Ballkomitee des Welser "Ball des Sports" hat ebenfalls keine guten Nachrichten. "Wir haben unseren Ball bereits abgesagt und um eine Jahr verschoben." Absagen hagelt es auch bei weiteren Tanzveranstaltungen und Maturabällen. Von den 19 in der Ballsaison 2020/21 geplanten Bällen in der Stadthalle wurden bereits zwölf abgesagt und einer verschoben. Bei sechs Bällen haben die Veranstalter noch nicht entschieden, heißt es aus dem Magistrat.
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....Durch die Absage vieler Adventmärkte in Deutschland gab es heuer sogar mehr Anfragen von Beschickern, die in Wels bei der Weihnachtswelt dabei sein wollen.
Und der Stadtmarketingchef freut sich darüber womöglich auch noch und schüttelt den Kopf, weil Graz ein Alkoholverbot verhängt.
Manche lernen es einfach nicht und wundern sich, wenn uns ein Land nach dem anderen auf die rote Liste setzt.
wer braucht all den chinesischen Ramsch der da vermarktet wird ?
der Eislaufplatz am Stadtplatz ist super, aber auf die "Weihnachtswelt" können
sicher viele Welser und Besucher verzichten.
Standl mit Glumpert, Saufgelage und ungesundes Essen bei einem Gedränge und
in Coronazeiten auch Ansteckungsgefahr.
Wels, eine wunderschöne Stadt, ist auch ohne dieses RemiDemi, einen Besuch wert.
Genau wegen dieses Weihnachtsmarktes meiden wir zu dieser Zeit den Einkauf am Stadtplatz und bevorzugen Geschäfte und Lokale in ruhigeren, besinnlicheren
Gegenden.
naja es gibt halt Menschen, die sehen im Advent und Weihnachten den einzigen Sinn sich jeden Tag ordentlich voll zu saufen. Jungreithmeier scheints, ist so jemand.
Ich freu mich schon sehr auf den heurigen Advent, vielleicht mit wenigen schönen ruhigen Märkten, vielleicht auch ganz ohne … dann geht ich halt einfach in den Winterwald spazieren …
diese Ballermannweihnachtsmärkte waren ja eh nicht mehr auszuhalten. es wird Zeit neue Konzepte für Adventmärkte zu denken und zu entwickeln.
Werden sich dann die Gastgärten den Platz mit dem Adventmarkt und später dem Eislaufplatz teilen oder wie soll das funktionieren.
Dass ein Weihnachtsmarkt ohne Alkoholausschank "keinen Sinn" macht, sagt eigentlich alles über die Menschen aus und ist einfach nur traurig und bedauernswert.
Richtig. Das ist genau wie beim Apres Ski. Warum sollte Skifahren ohne Komasaufen sinnlos sein?
Ich glaube aber, das wirkliche Problem ist ein anderes. Wir sind in einer alles-ist-erlaubt Welt aufgewachsen, in der es eigentlich keine Einschränkungen gab. Nun kommen wir weder mit früheren Sperrstunden, Mundschutz oder Abstandregel klar. Zusätzlich gießt die Politik noch Öl ins Feuer, mit unklaren Verordnungen und einer beispiellosen Selbstdarstellung.
Wir wollen uns offensichtlich gar nichts mehr sagen lassen und nehmen dafür sogar gravierende wirtschaftliche Auswirkungen in Kauf. Uns geht's einfach zu gut.
Weil damit das wahre Geld gemacht wird, genauso wie beim Apres-Ski. Oder glaubt jemand, dass von ein paar selbstgestrickten Hauben und den Inder-Standln mit deren Klumpert der Rubel rollt.