Zuckerberg als schlechtes Vorbild für 16-Jährigen
LINZ. Im Jahr 2003 hatte Mark Zuckerberg eine Idee. Gut war sie allerdings noch nicht: Er entwarf während seiner Zeit an der Harvard University in Cambridge die Website "Facemash", auf der Nutzer das Aussehen von Studentinnen bewerten konnten. Zwei von ihnen traten virtuell gegeneinander an, die "feschere" gewann. Von diesem merkwürdigen Spiel wussten die Hauptdarstellerinnen allerdings nichts, auch nicht, dass Bilder von ihnen dafür verwendet wurden. Die Seite wurde nach Protesten rasch vom Netz genommen, Zuckerberg hatte dann eine bessere Idee: Facebook.
Es ist gleichzeitig die Vorgeschichte eines Falls am Linzer Gymnasium Auhof. Denn jener 16-jährige Schüler, den Ermittler nun ausforschen konnten, nachdem er eine "Hitliste" von 225 Schülerinnen erstellt hatte, gab in seinen Einvernahmen Mark Zuckerberg als Vorbild an. Er habe sich nicht viel dabei gedacht, wollte einfach "nur so sein wie er".
Die Internetseite war am letzten Tag der Semesterferien (25. Februar) kurz nach 21 Uhr online gegangen. Zu sehen waren darauf alle 225 Schülerinnen der Oberstufe des Linzer Gymnasiums mit Foto und Namen. Auch sie sollten in einer virtuellen Abstimmung gegeneinander antreten – auch hier entschieden nur die optischen Maßstäbe. Weil auch Links zu der Seite verschickt wurden, waren jene zwei Stunden, in denen die Seite online war, ausreichend, um ordentlich Staub aufzuwirbeln.
Über eine IP-Adresse konnten Ermittler den 16-Jährigen jetzt ausforschen, er ist geständig. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des "widerrechtlichen Zugriffs auf ein Computersystem", weil er auch den E-Mail-Account eines Mitschülers gehackt haben soll. Das Delikt sehe für Jugendliche einen Strafrahmen von bis zu einem Jahr vor, heißt es von der Staatsanwaltschaft. (geg)
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