Lukaschenko droht mit Fluchtwelle
MINSK. Europäische Staaten werfen Belarus schon seit geraumer Zeit vor, Migranten aktiv zur Grenze zu bringen, damit sie in die EU einreisen. So soll Druck auf die dortigen Asylsysteme ausgeübt werden. Nun droht Diktator Alexander Lukaschenko ganz offen mit einer Fluchtwelle.
Der belarussische Machthaber will Migranten aus Krisenregionen auf ihrem Weg in EU-Länder nicht aufhalten. "Leute, ihr legt mir eine Schlinge in Form von Sanktionen um den Hals und verlangt dann, dass ich die EU vor dem Zustrom dieser Migranten schütze. Das wird nicht passieren", warnte Lukaschenko im russischen TV.
Vor allem das Nachbarland Polen zeigt sich alarmiert: "Ziel ist es, ganz Europa zu zeigen, dass die EU-Außengrenze nicht kontrolliert wird, um einen politischen Effekt zu erzielen: die extreme Rechte zu stärken, die damit droht, Europa von innen umzustürzen", sagte Außenminister Radoslaw Sikorski. Trotz Grenzzaun versuchen täglich immer mehr Menschen in die EU zu gelangen.