Rund 400 Mitarbeiter sind von der Windhager-Insolvenz betroffen
SEEKIRCHEN. Der Heizungshersteller Windhager, bei dem auch viele aus dem Bezirk Braunau beschäftigt sind, ist insolvent. Das Traditionsunternehmen mit rund 400 Mitarbeitern hat mehr als 86 Millionen Euro Schulden.
Den Passiva stehen laut KSV 1870 ein Vermögen von insgesamt 23,6 Millionen Euro gegenüber. Am Montag wurde – wie in den OÖN berichtet – beim Landesgericht Salzburg das Insolvenzverfahren eröffnet. Die zwei großen insolventen Unternehmen der Gruppe sollen in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung weitergeführt werden, den Gläubigern werden 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten. Die Logistikfirma wurde in Konkurs geschickt, die Beschäftigten haben keine Dezembergehälter mehr erhalten.
Gründe für die Insolvenz
Die massiven Preisanstiege für Pellets infolge des Kriegs in der Ukraine und die Diskussion in Deutschland, ob Heizen mit Holz überhaupt nachhaltig sei, hätten zu massiver Verunsicherung unter den Kunden und letztlich zu deutlichen Auftragseinbrüchen von bis zu 70 Prozent geführt. Im Sommer war fast die Hälfte der Belegschaft in Kurzarbeit geschickt worden, diese wurde vom AMS allerdings nicht mehr verlängert. Außerdem hätte sich die Firma mit dem Bau des Wärmepumpenwerkes in Pinsdorf, das als zweites Standbein dienen sollte, übernommen. Die Arbeiten am gut 90 Millionen Euro teuren Wärmepumpenwerk wurden ausgesetzt, es ist zu 85 Prozent fertig. Ob das Werk verkauft oder mit einem Investor weitergeführt wird, werde nun mit einem Insolvenzverwalter entschieden, sagte Geschäftsführer Stefan Gubi den Salzburger Nachrichten. Ziel sei, "Mitarbeiter zu halten und das Unternehmen weiterzuführen."