181 Schulpsychologen für 1,1 Millionen Jugendliche
WIEN. Experten fordern einen Ausbau des Angebots
"Taten statt Warten", hat Barbara Haid, Präsidentin des Bundesverbands für Psychotherapie (ÖBVP), am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen eingemahnt. Der Schulstart bedeutet für viele Druck und Stress, aber auch akute psychische Probleme. Von den rund 1,7 Millionen Menschen unter 20 Jahren in Österreich besuchen 1,1 Millionen eine Schule. Derzeit stehen ihnen nur 181 Schulpsychologen zur Verfügung. Jeder fünfte Schüler (24 Prozent) hat bereits vor Ausbruch der Pandemie mit psychischen Problemen gekämpft. Teilweise mussten und müssen sie monatelang auf Behandlungsplätze warten, vor allem für Kassenpatienten gibt es monatelange Wartelisten.
Gemeinsam mit der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit (Kinderliga) und der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (ÖGKJP) äußerte Haid Sorge um die psychische Gesundheit der Jugend. Viel zu wenig niederschwellige Angebote in der Schule zählen zu den großen Herausforderungen für die psychosoziale Betreuung. Eine Forderung ist, die psychosoziale Versorgung für Schüler, Eltern und das Lehrpersonal auszubauen – und langfristig sicherzustellen. Mittlerweile leide jeder zweite junge Mensch in Österreich an depressiven Symptomen. Suizidgedanken, Angstsymptome, Schlafstörungen und ein problematisches Konsumverhalten haben stark zugenommen. 47 Prozent aller befragten Jugendlichen gaben bei der Erhebung an, dass sie professionelle Unterstützung brauchen.
Grundsätzlich sei die psychologische und psychiatrische Versorgung in Österreich unzureichend und vor allem niederschwellige, kassenfinanzierte Angebote seien Mangelware, kritisierte Caroline Culen, klinische Psychologin und Geschäftsführerin der Österreichischen Kinderliga.
Ich wünsche Schülern und Lehrern eine ehrliche Totalreform des Schulwesens. Von weltfremden politischen Wunschvorstellungen auszugehen wird auch in Zukunft scheitern.
Und gleichzeitig werden im oö. Pflichtschulbereich sämtliche Betreuungslehrer abgezogen, weil " es ja eh die Schulpsychologen gibt". Einfach ein Trauerspiel. Interessiert aber keinen.
Vorbeugen ist besser als heilen.
Man sollte sich nicht nur Gedanken machen, wie man den jungen Menschen aus der Talsohle heraushelfen kann, sondern auch, warum sie da hineingeschlittert sind.
Eine Statistik in welchen Schulen, in welchen Klassen, bei welchen Lehrern die meisten SchülerInnen psychische Probleme haben, wäre schon ein Anfang.